Expertenmeinung: Als im März 2020 die Kurse im freien Fall waren, „entdeckten“ viele Anleger die TeamViewer-Aktie und sahen in ihr einen typischen „Corona-Gewinner“, da die Massen von ins Home Office verbannten Menschen den Einsatz der TeamViewer-Software nahelegten. Doch der Gewinn pro Aktie überstieg 2020 den Level von 2019 nicht. Und derzeit rechnen die Analysten für das laufende Jahr sogar mit einem leicht sinkenden Gewinn, trotz steigender Umsätze. Was nicht zuletzt an dem kostenintensiven Sponsoring-Abenteuer liegt, in das sich TeamViewer gleich in zwei Bereichen, der englischen Premier League und der Formel 1, gestürzt hat.
Zugleich zeigen viele Unternehmen, aus denen man im Frühjahr 2020 zu Gunsten der „Corona-Gewinner“ ausgestiegen war, ein deutlich dynamischeres Wachstum. Angesichts dieser verfehlten Prognosen dürften viele daher die Frage, ob sie an dieser Aktie festhalten sollten, mit „Nein“ beantwortet haben.
Damit ist die TeamViewer-Aktie nach einem abgewiesenen Ausbruchsversuch Ende Juni erneut an der übergeordneten, im Februar etablierten Abwärtstrendlinie nach unten abgewiesen worden. Die Zwischentiefs vom Mai und Juni sind unterboten, damit wäre der Weg aus charttechnischer Sicht an das Tief vom März 2020 frei. Das lag bei 22,30 Euro, wurde markiert, bevor die Akteure TeamViewer als vermeintlich „sicheren Hafen“ entdeckten. Dass die Aktie angesichts dieser deutlich schwächer als von vielen gedacht ausfallenden Perspektiven wieder dorthin zurückkehrt, wäre zumindest keine allzu große Überraschung.
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