Wirtschaftslage und -politik
Obwohl das Land über die größten Naturreichtümer Afrikas verfügt, gehört es zu den ärmsten der Welt. Hauptursache hierfür sind die mehr als drei Jahrzehnte Misswirtschaft und Korruption durch das Mobutu Regime, gefolgt von schweren kriegerischen Auseinandersetzungen bis in die Gegenwart.
Anfang der 1990er Jahre brach die Wirtschaft völlig zusammen. Es herrschte Hyperinflation (1994: 7400 %). Durch Unruhen unter den Arbeitern sanken die Exporterlöse, die Infrastruktur im Transportwesen zerfiel, die Auslandsschulden stiegen auf 10 Mrd. Euro. Das Land war anschließend auf Nahrungsmittelimporte angewiesen.
Seit den Wahlen 2006 herrschen Hoffnungen im Volk. In Kinshasa und Lubumbashi wird viel gebaut. Die sozio-ökonomische Lage bleibt aber weiterhin prekär und verbessert sich nur langsam.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Demokratischen Republik Kongo ist seit 2003, aufgrund anhaltend hoher Exporteinnahmen aus dem Bergbausektor, um jährlich ca. 6 % angestiegen und beträgt ca. 41,2 Mrd US Dollar (Stand 2016).
Die Wirtschaft wuchs 2014 um 8,9 %. Solide Rohstoffpreise und günstige Exportmöglichkeiten waren die entscheidenden Faktoren hierfür.
Seit Anfang 2016 ist ein schwächeres Wirtschaftswachstum von 4,9 % zu beobachten. Mit einer sich abkühlenden Weltwirtschaft geraten die Rohstoffpreise unter Druck.
Das Land befindet sich in einer angespannten Wirtschaftsentwicklung, wobei man sich bewusst sein muss, dass bis zu 80% der Bevölkerung von der Subsistenz- und Armutswirtschaft lebt.
Nachdem die Inflation von 18 % (2008) auf 2 3% (2010) angestiegen war, griff die Zentralbank mit einer straffen Geldmarktpolitik ein. Weltbank und IWF begleiten und beraten die kongolesische Regierung sehr eng. Die Inflationsrate betrug 2014 nur noch 1,2 %. Leider hat dies kaum Auswirkungen auf die Lebenshaltungskosten der Bewohner der Armensiedlungen und marginalisierten ländlichen Gebiete. So steigen beispielsweise, trotz der niedrigen allgemeinen Inflationsrate, die Preise für Grundnahrungsmittel weiter an.
Die Dollarisierung der kongolesischen Wirtschaft schreitet bis dato weiter voran. Der US-Dollar ist de facto das maßgebliche Zahlungsmittel in der DR Kongo. Alle wichtigen Geschäfte, bis hin zum Einkauf im Supermarkt, werden in US-Dollar getätigt. Der kongolesischen Regierung fehlt der politische Wille zur Veränderung dieser Situation.
Am 31.12.2014 beliefen sich die Staatsschulden erneut auf 6,955 Mrd. US$, mit steigender Tendenz. Der niedrige Zinssatz auf den Kapitalmärkten verführt das rohstoffreiche Land zur Neuverschuldung.
Die Wirtschaft wird, laut unterschiedlicher aktueller Prognosen, in den kommenden Jahren um ca. 5-8 % steigen und aufrechterhalten werden. Trotz der positiven Entwicklung dieser Wachstumsrate werden mehrere Jahre vergehen müssen, um den Stand der 90er Jahre wieder zu erreichen.
Die Volkswirtschaft der Demokratischen Republik Kongo wird von Bergbau und angegliederten Betrieben bestimmt. Die Gründung und Betreibung wirtschaftlicher Unternehmen ist unter den gegebenen politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen sehr risikoreich. Programme der Weltbank und anderer internationaler Finanzierungsstrukturen greifen nur langsam. Rechtsunsicherheit, Korruption und unsichere Märkte erschweren neue Investitionen.
Bemerkenswert ist die Bedeutung des informellen Sektors. Diesem ist es zu verdanken, dass besonders die städtische Bevölkerung eine Mindestversorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs erfährt.
Kerndaten zur aktuellen Wirtschaftslage in der Demokratischen Republik Kongo
Die afrikanische Entwicklungsbank erstellt gemeinsam mit dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) einen fortlaufenden Überblick zu der ökonomischen Entwicklung in den 54 afrikanischen Ländern. Der Human Development Report (HDR) der Vereinten Nationen weist auf die schwierigen politischen und administrativen Rahmenbedingungen hin welche einer wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung in der Demokratischen Republik Kongo im Wege stehen.
Transparenter Staatshaushalt
Seit 2014 gibt es einen geplanten Staatshaushalt, der im Parlament debattiert wird und somit eine Öffentlichkeit erreicht.
2016 sind Ausgaben von ca. 9.121 Mrd. US$ geplant im Juni wurde eine Kürzung von 22% beschlossen - Begründung: Preisverfall beim Rohstoffverkauf, besonders Kupfer Ca. 14% der Ausgaben sollten in die Bildung gehen Ca. 10% in den Gesundheitsdienst
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