Rainers Begründung, dass man sich wegen des Reverse Split keine Sorgen zu machen braucht, weil sich nämlich dadurch der Unternehmenswert nicht ändert, finde ich reichlich dünn und wenig überzeugend. Natürlich ändert sich bei Durchführung des Splits der Wert nicht um einen einzigen Cent. Aber im Vorfeld hat er sich bereits geändert, und zwar deutlich zum Negativen. Und in den meisten Fällen entwickelt sich ein Kurs in der Zeit nach einem Reverse Split ein weiteres Mal nach unten. Sehr ärgerlich! (Das Nasdaq-Argument ist meiner Meinung nach nur vorgeschoben und wurde übrigens von Poet selber in der Meldung gar nicht angeführt.)
Außerdem meint Rainer, dass es durch den RS zu einer Verwässerung der Anteile nicht kommt. Hier gilt das Gleiche wie für den Unternehmenswert: Natürlich ändert sich durch den RS sowohl am Unternehmenswert wie an der Anzahl der Aktien unmittelbar und sofort überhaupt nichts. Das ist ja wohl klar! Aber die Versuchung, in der Folgezeit die Anzahl der Aktien zu vergrößern (es gibt ja nur noch ein Fünftel), ist sehr groß, und es wird nahezu zwangsläufig dazu kommen.
Also: niemand spricht, wie in Rainers reißerischer Überschrift vorgegaukelt wird, von Poets Zusammenbruch und vom Ruin der Anleger. Das zu behaupten, ist wirklich Blödsinn. Aber es ist legitim und sehr angebracht, auf die gestiegenen Bedenken hinzuweisen.
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