Die erneute Sektorenrotation aufgrund einer erwarteten Verlangsamung der operativen Entwicklung nach den Wiedereröffnungen hat sich laut Hauck & Aufhäuser (H&A) auf Home24 ausgewirkt. Außerdem lasteten sich verstärkende Lieferketten-Engpässe und der sich daraus ergebende Anstieg der Frachtkosten auf der Stimmung. Dennoch gehen die Analysten von relativ soliden Ergebnissen für das dritte Quartal aus. Die Umsätze dürften um 16 Prozent gestiegen sein, wozu Europa besonders beigetragen haben dürfte, während Brasilien angesichts der hohen Vergleichsbasis unter dem Vorjahr liegen dürfte. Home24 profitiere offensichtlich von im Vergleich zu Konkurrenten längeren Vorlaufzeiten. Für das vierte Quartal erwarten die Analysten ein Umsatzwachstum von 11 Prozent, so dass die angehobene Prognose des Unternehmens für ein Umsatzwachstum von 28 bis 38 Prozent 2021 erreicht werden sollte. Gleichzeitig bleibe Home24 im Investitionsmodus und Anleger sollen bei der Ertragskraft keine positiven Überraschungen erwarten. H&A erwartet einen bereinigten EBITDA-Verlust von 2,4 Millionen Euro im zweiten Halbjahr, so dass das untere Ende der Unternehmensprognose für 2021 einer bereinigten EBITDA-Marge von 0 bis 2 Prozent noch in Reichweite sei. Insgesamt dürfte die Stimmung bei E-Commerce-Aktien kurzfristig weiter gedämpft bleiben, doch sei die aktuelle Bewertung nicht anspruchsvoll.
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