es ist eben kein Buch über Hamsterzucht oder Lippenstift mit Erdbeergeschmack. Ich denke schon das da eher "Erwachsenen Literatur" ist. Aber nachdenkliche,interessierte und wache Jugendliche - absolut zu empfehlen.
Im ersten Teil habe ich hin und wieder den Faden verloren,was nicht so schlimm ist, ich trenn den aber irgendwie von den beiden Folgenden Romanen, und die haben es wie gesagt in sich.
Krise,Krieg,Verzweiflung,Trümmer - das ist zum greifen. Und die Menschen, die Romanfiguren,die haben mich zum teil ins Buch hineingezogen. Wirklich ein Ausnahmeroman,weil sprachlich faszinierend und intelligent, "lehrreich" weil voller Lebensweisheit - weit weit entfernt von Klugscheißerei oder platten Quark.
Die Maria (alle Frauen im polnischen Familienzweig erben diesen namen), aber die letzte Maria,die Mutter des erzählenden Kindes. Hammerfrau, ist mir unglaublich nahe, obwohl katholisch. Eine Wahnsinns Lebensenergie inmitten totaler Dunkelheit. Nichts und niemand bringt sie um, denn sie und ihre polnische Tradition hat nie etwas anderes erwartet als Elend und Verzweiflung. Das war immer so,wird immer so sein,muß man mit fettich werden. Ein Vorbild.
Und die Fontanas, das Rheinländische "dat wird schon gut gehen" - ganz anders als Maria,aber genauso Überlebenskünster - klasse. Gustav und seine Frau Fin, ich kann mir dieses Paar in den 20er/30er Jahre bildlich vorstellen.
Lies es selber, du kennst deine Nichte, dann weiste bescheid.
|