würden mir die Grünen nicht so unendlich auf den Sack gehen, ich könnte fast Verständnis für sie aufbringen. Denn deren Anliegen, unsere Umwelt zu schützen, ist, wenn ich Ihr Posting lese, gar nicht hoch genug zu schätzen. Erst jetzt verstehe ich, was Stickoxide, CO und Elektrosmog im Laufe eines menschlichen Lebens in seinem Gehirn anrichten können. Aber der Reihe nach:
Ich stelle fest, Sie waren also dabei. Nur, was wollen Sie uns damit sagen? Vielleicht, dass alles, was so in Geschichtsbüchern geschrieben wird, Märchen sind, und nur die Live Berichterstatter das Recht auf die uneingeschränkte Wahrheit haben? Aber wie können Sie das? Waren Sie überall? Haben Sie aus Ihrem Schützengraben in Stalingrad die Front an Omaha Beach überblickt? Oder hatten Sie gar, während Sie im Dreck der Ardennen lagen, einen direkten Draht ins Führerhauptquartier? Oder hatten Sie gar damals schon ein UMTS Handy? Bitte klären Sie mich auf!
Den Vergleich der amerikanischen Verfassungsdemokratie mit der deutschen Hanse möchte ich lieber nicht kommentieren. Wenn Sie einige meiner anderen Postings gelesen haben, werden Sie sicherlich verstehen, dass mir hierbei die Gäule durchgehen könnten. Bitte überlegen Sie sich diesen Vergleich noch einmal.
Wenn Sie erlauben, möchte ich auch kurz Ihre ideologisch gefärbte Analogie kurz kommentieren. Ihre Kette, die Sie verzweifelt versuchen aufzubauen, sieht in gekürzter Form etwa so aus: USA contra Nazi = gut, da Nazi schlecht; also muß auch USA contra Saddam gut sein, da Saddam auch schlecht. Wieso aber feiert Schröder USA für Krieg gegen Nazi und kritisiert Krieg gegen Saddam? Ich will Ihnen eine ebenso kurze Antwort geben. Nazis zum Zeitpunkt des USA-Eingriffs bereits halbe Welt überfallen und unter Kontrolle; Saddam zum Zeitpunkt des USA-Eingriffs in seinem Loch von Irak gefangen und ein armseliger Diktator ohne nennenswertes militärisches Potential. => Krieg gegen Nazis notwendig, Krieg gegen Saddam überflüssig, kapito?
Ad 2, die Russen: So so, die Deutschen haben also genauso wie die Russen ihr Vaterland verteidigt. Ich glaube auch, dass die meisten Soldaten dachten, Ihre Pflicht für das Vaterland zu tun, und es zu verteidigen. Aber selbst Sie müssen doch mittlerweile anerkennen, dass Deutschland einen Angriffs- und Rußland einen Verteidigungskrieg geführt hat. Falls nicht, muß ich davon ausgehen, dass Sie im Krieg schwerer verwundet wurden, als ich annahm. In diesem Falle entschuldige ich mich und akzeptiere Ihr Schicksal.
Ja Sir, ich würde lieber die Ermordung eines degenerierten Thronfolgers lächelnd hinnehmen als Millionen und aber Millionen in den Tod zu schicken, ja das würde ich. Und Sie?
Und nun kommen wir zum Kern der Sache: Sie schreiben, die Linken (übrigens ich bin kein Linker) betrachteten das Deutschsein als etwas unanständiges. Weiter entnehme ich Ihren Ausführungen, dass sie diejenigen, die dem Kanzlerkurs in Sachen D-Day zustimmen, als unpatriotisch erachten. Nun, ich stimme Herrn Schröder zu, halte mich aber nicht für unpatriotisch. Ich beschäftige einige Arbeitnehmer hier im Lande, zahle brav meine Steuern, und das nicht zu wenig, und drücke auch allen deutschen Sportlern immer kräftig die Daumen. Des weiteren achte ich darauf, möglichst deutsche Produkte zu kaufen. Ich fahre einen BMW und habe noch einen Grundig Fernseher. Ich bin mir relativ sicher, dass Ihre Gesinnungsgenossen weit weniger Steuern zahlen als ich, weniger Arbeitsplätze schaffen, und vor allem weniger deutsche Produkte kaufen.
Nur, was ich für absolut unpatriotisch halte, ist, geschichtliche Tatsachen zu verdrehen, nur um die eigene wunde Seele zu schonen. Damit tut man weder sich noch seinem Land einen Dienst, lassen Sie sich das gesagt sein. Also auf zur Wahrheit, auch wenn sie schmerzt. Und noch etwas: Wenn man dem früheren Gegner und jetzigen Partner einen Dienst oder eine Ehre erweist, heißt das noch lange nicht, dass man deswegen auf sein eigenes Land scheißt oder sein Nest beschmutzt, selbst wenn es durch Ihre Brille betrachtet so aussehen mag.
Nachdenken, Kritiker, nachdenken, auch wenn es schwer fällt!
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