der in diesem Thread geschlagen wurde, hat schon eine enorme Spannweite und, wie Ich meine, durchaus auch Symbolcharakter.
Ich darf erinnern, das Eingangsposting befaßte sich mit der Problematik der Anwesenheit unseres Kanzlers bei der Gedenkfeier zum D-Day. Am anderen Ende des Threads werden militärische Details des Rußlandfeldzugs diskutiert. Dazwischen liegen die Preußenkriege, Weltkrieg I und II sowie die Kriegsverbrechen der Armeen Stalins und Hitlers.
Was sagt uns das?
Vielleicht, dass man in Deutschland immer noch hauptsächlich und vor allem pedantisch auf die Schuldfrage fixiert ist. Ich denke, egal, welches Argumenationsgebäude wir uns hier zurechtzimmern, das hsitorische Urteil ist längst gefällt, und die Welt da draußen interessiert das Nachkarten nicht mehr. Es hinterläßt allenfalls einen faden Beigeschmack.
Natürlich gilt es, vergangenes Leid auf allen Seiten zu erinnern, Ursachen zu diskutieren und festzuhalten. Nur muß diese tiefschürfende und ausschweifende Diskussion gerade jetzt zum Anlaß dieser Feiern sein? Wäre nicht etwas mehr Sensibilität und etwas mehr Gelassenheit angebracht angesichts der Tatsache, dass sich an diesem Ort Menschen versammeln, die entweder ihr eigenes Leben riskiert haben, oder deren engste Angehörige unter grausamen Umständen zu Tode kamen? Wäre es nicht eine Zumutung für diese Menschen, eine solch pedantische und unehrenhafte Diskussion verfolgen zu müssen? Ich denke, ja.
Aber natürlich ist es für manche wichtiger, Recht zu haben als Mitgefühl und Verständnis zu zeigen oder jemandem eine Ehre zu erweisen. Na dann, habt mal schön weiter Recht! Es wird euch zwar keiner danken, aber anscheinend muß es trotzdem irgendwie Spaß machen.
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