ganz gleich,"ob das Alle machen" und auch allgemein in Sachen Videoüberwachung etc. im Zeitalter von öffentlicher Lautstarker Handy Kommunikation und Internet Offenheit nicht nur die Schamgrenzen sich verschoben haben sondern auch was die widerspruchslose Hinnahme von eben solcher Bespitzelung angeht.
Und prinzipiell halte ich im Gegensatz zu romi70,Boykott Kampagnen für legitim. Diese Möglichkeit des Protests sollte sehr viel stärker "geübt" werden,Deutschland hat das im internationalen Vergleich mal wieder Nachholbedarf.
Warum Lidl ? Eben wegen dwer Aktualität ! Boykott bringt nur punktuell einen Efolg,aber das ist ja auch das Ziel.Außerdem geht von einer erfolgreichen Boykott Kampagne ein klares Signal aus was andere Unternehmen und Mißstände betrifft.
Prinzipiell,da stimme ich zu,ist es ein Problem (von vielen) aller Discounter. Aber irgendwann muß man ja mal anfangen,mit einem Mißstand,einem Unternehmen,warum also nicht Lidl.
Der juristische,rechtliche Weg ist ja deshalb nicht vom Tisch,aber statt das Problem so als ein bloß auf die individuelle Ebene der Betroffenen reduziertes zu behandeln, erlaubt eine Boykottkampagne die Möglichkeit die Bevölkerung,Arbeitnehmer,Konsumenten - wie man will - zu sensibilisieren.
Man redet immer von Zuivilgesellschaft und der Notwendigkeit der Teilnahme,meistens im Zusammenhang mit Wahlen oder politischen Parteien.
Ich finde,daß sich das Beispiel Lidl sehr viel besser eignet,um die Vorteile und Notwendigkeiten einer demokratischen Gesellschaft zu veranschaulichen.
Und ob man den informierten,kritischen Bürger einer demokratischen Gesellschaft wirklich will,zeigt sich nicht zuletzt an der in Deutschland nicht eben verbreiteten Aufmüpfigkeit dieser Bürger,die eben nicht alles mit sich machen lassen,nur weil es alle machen oder weil es Gesetz ist.
Praktiken kann man ändern oder ganz abstellen.Eine Richtung läßt sich nicht nur beim Auto fahren ändern.Das dies viele Menschen nicht zu glauben scheinen und lieber Nachteile in Kauf nehmen statt sich dagegen zu wehren,für mich nicht akzeptabel.
Deswegen mache ich mich über deratige Initiativen nicht lustig,wenn der Grund ein vernünftiger ist. Ganz pragmatisch,ohne pathetische Phrasen,finde ich,daß dem Boykott als eine Form möglichen Protests,mehr Beachtung geschenkt werden sollte.
Das wird denen nicht gefallen,die sich potentiell schon mal als mögliche Betroffene begreifen oder Leute,denen scheinbar jede Form der Gegenwehr,sei es Streik,seien es Demos oder eben ein Boykott,zu wider ist.
Aber was es wahrlich nicht braucht sind gefügige Untertanen. ----------- "Ein Deutscher ist ein Mensch,der keine Lüge aussprechen kann, ohne sie selbst zu glauben"(Theodor W. Adorno)
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