Tim Howard war viele Jahre Chefökonom und später CFO von Fannie Mae (von 1982 bis 2004).
https://howardonmortgagefinance.com/2024/01/16/...ge-1/#comment-30460
...Meine These, warum die Biden-Administration [die] Zwangsverwaltung der Unternehmen [beenden könnte], ist, dass ihr daraus eindeutige wirtschaftliche und politische Vorteile erwüchsen. Sie könnte die offensichtlichen Fehler früherer Regierungen (beider Parteien) wiedergutmachen, als da waren:
- (a) dass Fannie und Freddie während der Finanzkrise verstaatlicht wurde, obwohl sie nachweislich die gesündesten Unternehmen im Hypothekenfinanzierungssystem waren (dies geschah, nachdem der Markt für Private-Label-Wertpapiere zusammengeschmolzen war und die Banken die Kreditvergabe einstellten);
- (b) die Verbuchung von non-cash-Verlusten in ihren Gewinn- und Verlustrechnungen, die FnF dazu zwangen, massive Beträge im Gestalt vorrangiger Vorzugsaktien aufzunehmen, die nur mit Genehmigung des Finanzministeriums rückzahlbar sind;
- (c) als diese Risikorückstellungen und non-Cash-Verluste ausliefen und sich umzukehren begannen, gaben Regierung und FHFA die Zustimmung zum Net Worth Sweep, damit Fannie und Freddie sich nicht rekapitalisieren konnten.
Unter Mark Calabria gab die FHFA den Firmen zudem "risikobasierte" Kapitalanforderungen vor, die durch künstliche Annahmen (Garantiegebühren absorbieren keine Kreditverluste), Puffer, Aufschläge und übermäßigen Konservatismus bestimmt wurden. Diese Annahmen haben sich in den letzten drei Jahren durch die Ergebnisse der Dodd-Frank-Stresstests des FHFA als lächerlich hoch erwiesen. Aufgrund des negativen Kernkapitals, das durch die vorrangigen Vorzugsaktien (durch das Finanzministerium) verursacht wurde, und wegen der übermäßig und ungerechtfertigt hohen Kapitalanforderungen (durch die FHFA), wurden die Unternehmen auf unbestimmte Zeit unter Zwangsverwaltung gestellt, in der sie gezwungen sind, unnötig hohe Garantiegebühren zu erheben (aufgrund ihres fehlenden Kapitals), was für Hauskäufer mit niedrigem und mittlerem Einkommen den Zugang zu Krediten - das ist der Zweck, für den Fannie einst gegründet wurde - erschwert.
Demokratische Regierungen haben traditionell staatliche Einrichtungen unterstützt, die einkommensschwächeren Menschen helfen, Häuser zu kaufen, die sie sich leisten können (republikanische Regierungen hingegen nicht). Fannie und Freddie aus der Zwangsverwaltung herauszuholen, damit sie sich wieder ihren traditionellen Aufgaben widmen können, nämlich der Bereitstellung von Kreditgarantien auf wirtschaftlicher Basis für die Zielgruppe der Kreditnehmer, sollte für die Biden-Administration eine Selbstverständlichkeit sein, auch ohne das Bonbon der über 100 Milliarden Dollar, die sie durch den Verkauf der umgewandelten Warrants (79,9 Prozent der Stammaktien der Unternehmen) verdienen könnten. Ein hochrangiger Wirtschaftsbeamter (oder Beamte) müsste jedoch die Führung in dieser Angelegenheit übernehmen.
Wie ich schon oft gesagt habe, wird es weder Yellen noch Thompson sein, aber wer auch immer es sein wird, diese Person müsste die beiden frühzeitig in den Prozess einbinden, wenn man das Ausmaß der Herausforderungen bedenkt, um die es geht - die Frage, was mit dem Net Worth Sweep und der Liquidationspräferenz des Finanzministeriums geschehen soll (Yellen), und die Ersetzung des überhöhten Calabria-Kapitalstandards durch etwas, das das tatsächliche Risiko der Kredite widerspiegelt, für die Fannie und Freddie bürgen (Thompson).
Die Tatsache, dass Yellen bei ihrer Anhörung vor dem House Financial Services Committee sagte, sie sei in der Fannie- und Freddie-Frage nicht "auf dem Laufenden" oder "sachkundig", deutet für mich stark darauf hin, dass das Projekt, die Unternehmen aus der Zwangsverwaltung zu entlassen - was ein "no-brainer" sein sollte -, noch nicht auf der Prioritätenliste der Biden-Regierung steht. Und das ist sehr enttäuschend, da die Zeit knapp wird....
|