Die ARD-Doku ist nicht die erste und einzige Information zu dem Thema. Das ist schon klar, dass man Berichte und Reportagen immer aus zwei oder sogar mehreren Perspektiven betrachten kann und muss. Im aktuellen Spiegel ist übrigens auch noch ein ausführlicher Bericht zu dem Thema. In der Vergangenheit gab es auch schon diverse Berichte dazu, die es einem durchaus ermöglichen sich hier eine fundierte Meinung bilden zu können. Man kann natürlich die rosa Brille aufsetzen und nicht sehen wollen was nicht sein soll und nicht sein darf. Man kann natürlich auch andersrum alles total katastrophal einorden. In der Regel liegt dazwischen die Wahrheit.
Die Reportagen im öffentlich rechtlichen TV sind im übrigen in der Regel ziemlich gut recherchiert und auch nicht reißerisch oder populistisch in der Aufmachung.
In der Summe der Berichte, Reportagen aus verschiedenen Quellen und längeren Zeiträumen lässt sich das zentrale Geschäftskonzept von Monsanto erkennen: Es macht sich die Bauern abhängig. Es wird Spritzmittel verkauft bei dem es notwendig ist, dazu auch noch entsprechend präpariertes Saatgut zu kaufen, da normales Saatgut bei dem Spritzmittel eingehen würde. Dazu kommt, dass es dem Bauer verboten wird, aus seiner Ernte dann eigenes Saatgut zu gewinnen fürs nächste Anbaujahr. So wie es eben seit Jahrhunderten gemacht wird. Ansonsten wird er von Monsanto verklagt, der "arme" Bauer.
Der "arme" Bauer ist somit gezwungen bei Monsanto die Folgejahre das modifizierte Saatgut zu kaufen samt Chemie.
Dazu kommt die längerfristige Folge von den chemischen Mitteln, dass sich resistenze Kräuter und Gewächse bilden, mit der Folge, dass auf dem Acker nach ein paar Jahren nichts anderes mehr wuchert als dieses Zeugs.
Aus kommerzieller Sicht ist das für die Firma natürlich ein Joker und verspricht viel Gewinn. Auf der Verliererseite ist der "arme" Bauer und letztendlich jeder Verbraucher, wenn der Nahrungsmittelanbau weltweit nur noch von wenigen Großkonzernen dominiert wird.
Aus moralisch ethischer Perspektive muss man sich schon die Karten legen und entscheiden ob man dieses Geschäftskonzept gut finden oder vielleicht eher doch nicht.
Die ARD-Doku war auch nicht einseitig, so wurde darin auch über die Forschung von Monsanto berichtet bzgl. der gentechnischen Veränderung von Pflanzen um generell widerstandsfähiger gegen diverse Umwelteinflüsse zu machen. Generell nicht schlecht. Auch der Teil bzgl. der Digitalisierung wurde gezeigt, was auch ein sinnvoller Aspekt von moderem Anbau ist bzw. werden wird.
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