...in dem gleich mehrere Varianten vorgestellt werden, wie das Geschäft laufen könnte. Etwas schade, dass ein Sprecher von Softbank die (möglichen) Gespräche bezüglich einer Yahoo!-Übernahme öffentlich bestreitet, aber es gibt da ja auch offensichtlich jemanden (ein Insider), der das in die Welt gesetzt hat. SoftBank muss auf jeden Fall ein Interesse daran haben, dass der Kurs nicht zu früh nach oben schießt und damit seine Verhandlungsposition mit den Aktionären schwächt...
...wobei wir bei Deiner 2. Annahme wären, dass Alibaba und Softbank sich gegenseitig hochschaukeln könnten. Das glaube ich definitiv nicht, da hier die gleichen Leute involviert sind. Man tritt sich ja nicht selbst in den Hintern! Trotzdem findet natürlich ein Bieterstreit auf einer anderen Ebene statt, nämlich zwischen dem potenziellen Käufer (SoftBank und/oder Alibaba) und den Aktionären, die natürlich genau wissen, was sie für eine Yahoo!-Aktie verlangen können! Es besteht ja nicht einmal besonderer Handlungsdruck, weil wenn Alibaba seinen (vorgezeichneten) Weg weiter geht und Yahoo! Japan sich so entwickelt, wie Maso Son dies in seinem letzten Quartalsbericht dargestellt hat, dann werden die Yahoo!-Aktionäre (mittel- bis langfristig) ohnehin einen guten Schnitt machen. Deshalb gehe ich ja auch von einem guten bis sehr guten Übernahmeaufschlag aus, weil man ja nicht nur die aktuellen, an der Börse unbewerteten Werte übernehmen würde, sondern auch die Zukunftsphantasie, die aktuell in der Yahoo!-Aktie steckt.
Ich habe ja an anderer Stelle schon einmal geschrieben, dass es durchaus Methode gehabt haben könnte, das Kerngeschäft von Yahoo! über die vielen Jahre zu schwächen, um seine Werthaltigkeit heute in Frage stellen zu können. Solche Fragestellungen werden sich auch ein paar nachdenkliche Investoren gestellt haben und nun eine entsprechende Kompensation für Ihre Papiere einfordern. Eine Yahoo!-Übernahme wird nicht billig werden, aber immer noch besser jetzt, als vielleicht in 1-2 Jahren! Es steckt ja auch jede Menge Phantasie in der Yahoo!-Aktie und der Marke selbst: Nur weil Marissa Mayer (vielleicht auch nur so getan hat, als ob sie) keine Ahnung hatte, wie man das Geschäft auf Vordermann bringt, so heißt das noch lange nicht, dass jemand anderes daraus eine Goldgrube machen könnte...
Maso Son wird für Yahoo! also einen wirklich guten Preis bezahlen müssen, denn seine Gegenspieler in Sachen Yahoo! sind noch weitaus mächtiger und finanzstärker als er selbst. Trotzdem werden sie alle bemüht sein, einen gangbaren Kompromiss zu finden, und genau das ist die Bieterschlacht, die im Hintergrund gerade geschlagen wird...
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