Also mal vorab hat sich der Aktienkurs die letzten 6-7 Monate in dem diese starken Insiderkäufe stattfanden, in etwa seitwärts entwickelt. Okay, durch die letzten 1-2 Tage ist es ein kleiner Rückgang. In dem Nebenwerteumfeld gibt es viele Beispiele aus meinem Depot/Watchlist und auch halbgotts Depot, die schlechter gelaufen sind. Man könnte es also so sehen, dass die Insiderkäufe diese "normalen" Verkäufe aufgewogen haben.
Was die Gründe für die schwache Performance sind, da bin ich sogar durchaus bei halbgott. Die Schulden spielen da genauso eine Rolle wie die Prognoseverfehlungen der letzten Jahre bei Cegedim, und nach KGV ist man ja nicht günstig. Alles Dinge, auf die Anleger derzeit nachvollziehbar gucken bztw. die letzten 1-2 Jahre im eh schwachen Nebenwerteumfeld geguckt haben. Bei vielen anderen Aktien sieht man das auch, siehe Claranova. Wo ich mich halt zu halbgott unterscheide, und das ist der entscheidende Punkt, ist die Frage, ob man all das einfach in die Zukunft fortschreiben kann. Für halbgott heißt den Markt nicht zu ignorieren, seiner Meinung zu folgen. Für mich heißt aber Aktieninvestment auch mögliche Gewinnverbesserungen der Unternehmen, mögliche Veränderungen in der Psyche der Anleger etc zu bedenken. Wie die Psyche der Anleger bzw. des Marktes in drei Jahren aussehen wird, kann ich natürlich nicht antizipieren, wobei ich mal behaupten würde, viel schlimmer als aktuell bei europäischen Nebenwerten kann es kaum kommen. Was man aber natürlich immer machen sollte, ist mögliche fundamentale Veränderungen zu analysieren. halbgott meint jetzt offenbar, die Schulden bleiben so hoch und es gäbe keine SoTP Analyse von Szew (nur weil er sie noch nicht gesehen hat) und Cegedim würde ewig mit Insolvenezn oder Abschreibungen aufgrund anderer Dinge leiden. Ich versuche hingegen fernab von nicht cashwirksamen Abschreibungen die Cashflows der nächsten Jahre zu analysieren., wodurch sich dann entsprechend auch die Schulden und damit Zinsen reduzieren, so dass gerade die FreeCashflows (ex Sonderabschreibungen auch Nettogewinne) überdimensional profitieren. Das ist ja erstmal die Grundlage jeder Fundamentalanalyse. Und wenn man dann zum Schluss kommen sollte, dass Cegedim deutlich ehr wertt ist als die aktuellen 170 Mio MarketCap, dann ist es für mich halt ein Kauf. Und dann kommt sukzessive auch wieder die Psyche der Anleger ins Spiel, denn sollte es Cegedim gelingen, die nächsten Jahre das Ebit auf 48-50 in 2025 und 56-58 Mio in 2026 zu steigern, dann könnte genau dann diese Psyche/Stimmung der Anleger gegenüber Cegedim genau dann deutlich besser werden, wenn 2027 möglicherweise die 10% Ebit-Marge erzielt wird. Das ergibt dann diesen Dopllungseffekt, den wir derzeit nach unten erleben nach oben. Das ist letztlich mein Investmentcase, dass sich irgendwann Fundamentaldaten und Stimmung so parallel drehen, dass aus aktuell (r)Ebit von 38 Mio bei aufgrund schlechter Stimmung niedriger Multiple dann in 2-3 Jahren 65 Mio Ebit bei höherer zugestandenen Multiple werden. Der zusätzliche Effekt dann wieder fallender Zinsaufwendungen durch geringere Schulden und der Hebeleffekt auf den Überschuss kämen sogar noch oben drauf. ... Aber ja, ich verstehe alle Leute, die solche Gedankenspiele (wie Scahakal und andere) aktuell ablehnen, weil es ihnen wie ein idealisiertes Szenario vorkommt und Cegedim sich erstmal beweisen muss. Absolut! Bin da völlig einverstanden. Ich find halt nur albern, dass halbgott mir ständig verbieten will, diesen antizyklischen Ansatz zu verfolgen. Wenn es danach ginge, hätte ich ja Ende 2002 oder Ende 2008 auch keine Aktien kauifen dürfen, nur weil der Markt damals (auch aus guten Gründen) große Risiken gesehen hat. ----------- the harder we fight the higher the wall
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