Tankstellen: Es geht etwas bergauf bei E10 11:49 10.03.11
BERLIN (dpa-AFX) - Die freien Tankstellen in Deutschland setzen auf einen anziehenden Verkauf beim Biosprit E10. "Wir haben den Eindruck, dass es langsam besser wird", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Freier Tankstellen (bft), Axel Graf Bülow, am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa.
Im bft sind 570 Mitglieder mit rund 1800 Tankstellen organisiert. Mit den beim "Benzingipfel" vereinbarten besseren Informations- und Werbemaßnahmen hoffe man, dass es rasch eine Trendwende gibt, da die sogenannte E10-Winterware bis April verkauft werden muss, sagte Bülow. Der Hauptgeschäftsführer des Mineralölwirtschaftsverbandes, Klaus Picard, sagte der dpa: "Wir müssen weitermachen und so schnell wie möglich die Verbraucherakzeptanz gewinnen".
Bisher hat das Superbenzin mit zehn Prozent Ethanol aus Getreide und Zuckerrüben einen Anteil am Superbenzin-Verkauf von 40 Prozent. Da die Mineralölbranche von einem 90-Prozent-Anteil ausgegangen war, muss sie nun rasch sehen, wie mit einer besseren Information der Verbraucher der Absatz gesteigert wird, da die Raffinerien ihre Tanks leer bekommen müssen. 93 Prozent der Autos vertragen den Sprit.
Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) betont, dass es sich bei E10 nicht um "Staatsbenzin" handele, das von der Regierung verordnet worden sei. Vielmehr habe die Politik nur die Möglichkeit zur Einführung geschaffen. Die Benzinbranche will mit der Beimischung die Biokraftstoffquote von 6,25 Prozent erfüllen.
E10 wurde bisher an rund 7000 der bundesweit 15.000 Tankstellen eingeführt. Mit mehr Biosprit will die Regierung das Klima schützen und Deutschland unabhängiger vom Öl machen. Die Einführung geht auf die Biosprit-Richtlinie der EU von 2009 zurück - die EU schreibt vor, dass bis 2020 zehn Prozent der im Verkehr verbrauchten Energie erneuerbar sein muss. Wie das Ziel erreicht wird, ist Sache der Regierungen, viele setzen dabei wie Deutschland auch auf E10./ir/DP/tw
|