Lichtenstein (aktiencheck.de AG) - Die Experten von "TradeCentre.de" empfehlen die 4SC-Aktie (Profil) ins Depot beizumischen.
Die im Biotech-Mekka Martinsried ansässige 4SC AG verfüge über eine der breitesten Produktpipelines in der deutschen Biotechszene. Insgesamt würden sich vier Produkte in der klinischen Phase oder sechs Indikationen befinden. Fokus bei der Entwicklung von Medikamenten seien Autoimmunerkrankungen und Krebs. Bereits für zwei Substanzen oder vier Indikationen verlaufe eine klinische Phase II. Für das Unternehmen seien sodann die Jahre 2010 als auch 2011 kriegsentscheidende Zeiten. "2010 und 2011 sind hinsichtlich der Produktentwicklung die wichtigsten Jahre seit der Gründung", habe Vorstandschef Ulrich Dauer den Experten von "TradeCentre.de" im Hintergrundgespräch gesagt.
Die am weitesten fortgeschrittene Substanz sei 4SC-101 in der Phase II. Bereits zur Jahresmitte erwarte der CEO Ergebnisse der Studie aus der Indikation chronische Darmerkrankungen. Zum Jahresende sollten Erkenntnisse für die Indikation Rheumatoide Arthritis vorliegen. "Wir liegen voll im Plan und wollen bei Erhalt der Daten uns intensiv nach einem Pharmapartner umschauen." Bereits jetzt würden Gespräche bezüglich der Verpartnerung stattfinden. Allein in der Indikation Rheumatoide Arthritis würden die Peak-Sales zwischen 600 Mio. und einer Mrd. Euro betragen. Wegen der Aussichten sei bei Abschluss eines Vertrages durchaus ein hoher zweistelliger Upfront zu erwarten.
Ein Krebswirkstoff namens Resminostat 4SC-201 befinde sich mit den Indikationen Hodgkin Lymphom und Leberkrebs ebenfalls in der Phase II. Dauer erwarte Phase II Daten für Leberkrebs Mitte 2011 und im folgenden Jahr auch für Hodgkin Lymphom. Zusätzlich solle eine dritte Indikation folgen. "Wir verfolgen bei 4SC-201 eine Drei-Säulen Strategie mit Augenmerk auf onkologische Indikationen", so Dauer. Noch während des Verlaufs in der Phase II und bei Erhalt wichtiger Daten sei es geplant, die Substanz an einen Partner zu lizenzieren. "Wir befinden uns in Gesprächen und wollen im Jahr 2011 nach Möglichkeit einen Pharmapartner präsentieren." Insgesamt liege das Potenzial bei diesem Wirkstoff bei einer Mrd. Euro.
Bei der Substanz 4SC-203, ein onkologischer Wirkstoff gegen Akute myeloische Leukämie, sei es das Ziel in 2010 eine klinische Phase II zu starten. Mit 4SC-205 befinde sich ein weiterer Wirkstoff kurz vor der Rekrutierung von Patienten für die Phase I, der in 2011 in die Phase II weitergeführt werden solle. Laufe alles glatt, hätten die Münchener in 2011 mindestens vier Substanzen in der Phase II. Zusätzlich würden sich noch zwei Kandidaten in der Präklinik befinden, bei der Dauer in 2010 oder spätestens 2011 den Start der klinischen Phase erwarte.
4SC gehöre zu den wenigen, kleineren Unternehmen, die im Jahr 2009 eine Kapitalerhöhung komplett platziert hätten. Die Summe: Rund 30 Mio. Euro seien in die Kasse geflossen. "Wir sind damit bis Ende 2011 komplett finanziert", habe der promovierte Chemiker gesagt. In 2009 habe die Gesellschaft pro Monat einen durchschnittlichen operativen Cashflow von 1,3 Mio. Euro verbraucht. 2010 steige dies leicht an.
Die Gewinnzone werde das Unternehmen dann erreichen, sofern das Unternehmen eine erste Lizenzpartnerschaft mit der Pharmaindustrie gegen Vorabzahlung abschließe. Das könnte erstmals in 2011 sein. Die Marktzulassung eines Medikaments werde allerdings nicht vor 2013 erfolgen. Erst dann könnte die in 1997 gegründete Gesellschaft durch Meilensteinzahlungen und Royalties die nachhaltige Gewinnzone erreichen.
Der Börsenwert von 4SC liege aktuell bei 120 Mio. Euro. Gut die Hälfte der Firma gehöre den milliardenschweren Hexal-Gründern Strüngmann. Die Brüder hätten bei der jüngsten Kapitalerhöhung im Herbst zu drei Euro beherzt zugegriffen. Angesichts der fortgeschrittenen Substanzen und des Newsflows sowie die greifbare Nähe zu Lizenzdeals sei die Aktie nicht zu teuer. Die Aktie sei spekulativ sehr reizvoll.
Die Experten von "TradeCentre.de" raten zur Depotbeimischung der 4SC-Aktie. (Analyse vom 08.02.2010) (08.02.2010/ac/a/nw)
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