Sehe ich auch so. Die Frage: "Kenne ich alle Risiken", kann man sich ja überall stellen.
Dinge vor denen gewarnt wurde, sind bekannt. Eine Entwarnung kann nur positiv sein. Erst einmal, und das ist wichtig festzustellen, ist ein Impairment ein von WPs abzunickender Bilanzpolitscher Akt. Das ist also nicht so, dass ein CEO morgens aufwacht, sich denkt, in der USA läuft es doof, ich warne mal lieber, das es dort etwas schlechter laufen könnte, sondern das wird geprüft, nach IFRS bestätigt und dann hart gebucht. Das geht erst mal alles in die Vermögenswerte und damit auf die Aktive/Buchwertseite. Einfach gesagt, der Windpark ist im Buch 10 Mrd. wert, jetzt nur noch 9 Mrd., weil 1 Mrd. Impairment. Es passiert nicht mehr, aber auch nicht weniger. Abschreibungen sind in im Energiegeschäft gang und gebe, sowohl auf Derivate als auch Assets. Diese hart der Abschreibung ist nicht Cash aber steuerwirksam.
Laut Veröffentlichung der Orsted geht es hier um dabei um noch nicht fertige Projekte, damit um zukünftige Cash Flows (Delays, durch höhere Abdiskontierung sinkt der Wert) und ggf. zusätzliche Kosten (?). Um das zu erklären. Bei 5 % Zins ist der Cash Flow von 1 Euro heute 1 Euro wert und der Cash Flow von 1 Euro im nächsten Jahr 0,95 heute. (Ich und ich mache ja die Bilanz heute). Wenn ich also weiß, meine Projekte gehen nach hinten, dann muss ich in der Bilanz diese NPV (Net Present Value) eben berichtigen, die BErichtigung ist Zinsabhängig (daher die Referenz auf den Zins). Das ist erst einmal, erneut, nicht Cash Wirksam. Warum sage ich das dauernd. Dividende, laufende Finanzierung, neue Investitionen, das ist Cash Wirksam. Sprich, erst mal ist das keine operative Problematik, es geht hier eher um die Fianzierung, weil dort natürlich der Gegenwert eine Rolle spielt.
Den Rest hat slim klar gesagt. eine Reduktion des NPV eines Projekts geht natürlich auf die MK, weil die MK ist ja im idelafall der faire NBV aller Teilprojekte der Unternehmung (in der Theorie), so wenn wir quasi 17% verlieren bei 7% in Sinne einer fairen Bewertungsanpassung, dann ist das erst mal eine technische Überreaktion bzw. es wird schon, und zwar nicht unerheblich, weiteres Risiken eingepreist.
Technisch kann man erst heute abend sehen, weil das könnte am Ende auch ein Riesen Hammer werden, eine typische Überreaktionskerze. Interessanterweise befand sich Orsted in eine bullischen Wolfe Wave, die übrigens durch die Kerze nicht negiert ist, darüber entscheiden die Anschlusstage. Wie gesagt, für mittelfristige CT besser den Tages oder Wochenschluss abwarten.
|