Mein EK für die Intel-Optionen (Basispreis 17,50 Dollar, Fälligkeit Januar 2008) war 4,40 USD; Intel stand bei 19,50 USD. (Zu dem Kurs hab ich auch die Aktien gekauft, die ich zusätzlich zu den Optionen halte.) Zum Zeitpunkt des Kaufs lag der innere Wert der Optionen bei 2,00 USD, der Zeitwert bei 2,40 USD.
Jetziger Kurs ist der Optionen ist 4,50 USD beim Intel-Kurs von 19,85 USD. Die Volatilität an der Nasdaq ist gesunken (typisch bei Anstiegen), daher hat der Zeitwert etwas nachgegeben. Der innere Wert ist jetzt 2,35 USD, der Zeitwert ist nur noch 2,15 USD.
Am Ende der Laufzeit (Ende Januar 2008) wird der Zeitwert per Definition Null sein und der Kurs exakt dem inneren Wert entsprechen (= dann aktueller Intel-Kurs minus 17,50 USD Basispreis). Stünde Intel dann bei 30 USD, hätte die Option einen inneren Wert von 12,50 USD - das 2,84-fache meines EK, und das trotz knapp 2 Jahren Zeitwertverlust.
Um mit den Optionen keinen Verlust zu erleiden, muss Intel im Januar 2008 bei mindestens 21,90 USD stehen. Dann würde der Anstieg der Aktie gerade den Zeitwertverlust der Optionen ausgleichen.
Vorteil: Das Ding wird garantiert nicht ausgeknockt. Nachteil: (kleiner) Zeitwertverlust, den Turbos nicht haben. Mir persönlich ist der Zeitwertverlust lieber, weil ich ungern wegen einer vielleicht nur minutenlangen Kurs-Kapriole mein Investment in den Sand setze.
Optionen mit derart langer Laufzeit, die zudem "im Geld" sind, kann man mit einer Aktienanlage vergleichen. Sie sind kaum spekulativ. Das Risiko ist sogar kleiner, als würde man die äquivalente Menge Aktien besitzen, da der maximale Verlust auf den EK beschränkt ist, bei mir 4,40 USD. Meine Intel-Aktien können theoretisch auf Null fallen, was einem Maximalverlust von 19,50 entspräche. Nach "oben hin" hingegen unterscheidet sich die Option kaum von einer Aktienanlage. Stünde Intel im Extremfall bei 50 Dollar, erhielte ich pro Option 32,50 USD ausgezahlt - dann fallen die 2,40 Zeitwertverlust, die davon abzuziehen sind, kaum mehr ins Gewicht.
Spekulativ hingegen sind Optionen mit kurzer Laufzeit, die "aus dem Geld" sind, z. B. ein Call mit Basispreis 25 USD und Laufzeit bis Juli 2006. Da ist der Totalverlust fast vorprogrammiert, wenn bei Intel nicht eine überraschende Wende kommt. Allerdings sind solche Optionen auch sehr billig - der Call mit Basispreis 25 USD für Juli 2006 kostet nur 0,05 USD pro Kontrakt. (Bei Totalverlust tröstet das nur begrenzt.) Stünde Intel dann aber z. B. bei 26 USD, hätte die Option einen inneren Wert von 1 USD - und man hätte seinen Einsatz verzwanzigfacht.
Das Gleiche gilt sinngemäß für Optionsscheine. Da manipulieren allerdings die Emmis in teils unfairer Weise die Kurse - das ist weniger transparent.
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