Ich denke wir sind uns darüber einig, dass Shop Apotheke keine Gewinne gemacht hat, und auch in Zukunft keine machen wird. ich selbst denke, dass Amazon irgendwann in den Markt eintreten wird. Und Shop Apotheke wird bestenfalls aufgekauft, ich denke aber eher von denen plattgemacht. Aktuell erkennt man nur, dass in 2020 496 Inhaber (Selbstständige Apotheker) weggefallen sind. Das ist noch beschleunigt gegenüber den Vorjahren. Übrig sind 13.977 Inhaber, von 21.500 in 2004. (-35 Prozent in 15 Jahren). diese Übriggeblieben filialisieren sich zunehmend stärker - um insgesamt mehr zu verdienen - was die Rentabilität je Betriebsstätte jedoch massiv drückt, und die Qualität des reibungslosen Betriebes ebenfalls. für 3-4000 Kunden verantwortlich zu sein und diese zu ihren Arzneimitteln aufzuklären, ist eigentlich eine Aufgabe, die groß genug ist. Heute ist der Berufstand damit beschäftigt, zusätzliche Vergütungsmodelle zu etablieren, mit pharmazeutischen Dienstleistungen - die vom Markt nicht nachgefragt werden und längst unvergütet gemacht werden - die Rentabilitätsverluste durch die nicht-inhaberführung und schlechtere Marge durch Rabattschlachten auszugleichen. Jeder versucht ein zunehmend großes Rad zu drehen, ohne zu erkennen, dass man sich damit von dem eigentlichen Leitbild welches den Beruf ausgemacht hat - und eine weltweit herausragende Qualität in der Arzneimittelversorgung für den Kunden ermöglicht hatte- immer weiter entfernt. Dieses Leitbild war der Apotheker, selbstständig, in seiner Apotheke, welcher selbst haftet und vor Ort für die bestmögliche persönliche Beratung des Kunden zur Verfügung steht. Der Preis dafür spielte dabei keine Rolle, Qualität vor Quantität. Heute träumen viele Apotheker von zusätzlichen (online)Marktanteilen, Arzneimittel werden zunehmend verramscht, und schon heute werden auch dadurch Medikamente vom Kunden nicht mehr als kostbares Gut mit Beratungsbedarf empfunden. Das ein vor Ort tätiger Apotheker online nichts gewinnen kann, weiß er nicht, dann im Studium hat er noch nie was vom winner takes it all Prinzip, welches online gilt gehört. die Politik nimmt Apotheker als Ärzte light wahr, ohne zu erkennen dass sie diejenigen sind, die die Ahnung von Arzneimittel haben. Herr Spahn fragt die Apotheker für alles, wo ihm die Ärzte zu teuer sind. die damit verursachten zunehmenden Überschneidungen der Berufsbilder sind also vorprogrammiert: Beispiel: Apotheker wollen impfen, füllen jetzt impf-Zertifikats Nachweise aus, Und drängen damit in einem Bereich in dem sie nicht mit Gegenliebe zu rechnen haben. Und werden gleichzeitig in ihrem Kerngeschäft durch das e-rezept massiv geschädigt. in Summa ist man seit Jahren dabei, und jetzt noch verstärkt, damit eine hochwertige arzneiMittelversorgung durch eine minderwertige und aus pharmazeutischer Sicht höchstproblematische Versorgung durch DHL Fahrer zu ersetzen, Der Rest steht ja in der Packungsbeilage. (hier auf Eigenverantwortung des Patienten zu setzen ist Wahnsinn). Und die Apotheker schauen zu. versteht mich nicht falsch, ich bin Verfechter der freien Marktwirtschaft, allerdings nicht in Bereichen wo der Staat einen Versorgungsauftrag hat. Dieser gilt auch für Personen ohne Smartphone, und für Menschen die zu alt oder zu blöd sind eine Packungsbeilage zu lesen, und sich selbst über Umfangreiche Wechselwirkungen schlau zu machen. je mehr online man hier zulässt, desto teurer wird es schlussendlich für alle, die mit hohen Strukturaufwendungen dann dem Onlineexodus entgegenwirken möchten. es geht immer mehr in Richtung USA, mit allen folgenden Konsequenzen und auch hier bald mit rückläufiger Lebenserwartung. auch hier gilt von der Hochkultur zur Ramschkultur, ich erwarte von Deutschland auch hier keine sinnvollen Entscheidungen zum Schutze eines höherwertigen, zukunftsfähigen und langfristig soliden Bestandes. Grüße aus Ungarn, Thomas A. Mann
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