"Wie kommst du denn auf diesen Trichter?" Wird jetzt noch ausführlicher und besser erklärt! "Würde heißen, du erwartest von jedem Bürger, der in irgendeinem Newsticker gerade eine Analystenmeinung samt Kursziel liest, dass er 1) weiß welches Analysemodell der Analyst benutzt hat und 2) das Analysemodell auch noch versteht." Das 'jeder Bürger' das versteht erwarte ich gar nicht. Was ich aber von Bürgern erwarte ist das sie Leute die Dinge sagen die die 'Bürger' nicht verstehen nicht gleich als 'Penner' beschimpfen, sondern sich erst mal um Verständnis bemühen.
"Und leider gibt es ganz offensichtlich fast so viele unterschiedliche Analysemodelle, wie es Analysten gibt." Wieso leider? Aus unterschiedlichen Zukunftsannahmen und unterschiedlichem Verständnis wirtschaftlicher Zusammenhänge ergeben sich eben unterschiedliche Modelle und unterschiedliche 'Kursziele'. Wenn alle der gleiche Meinung wären bräuchte man keine Börse zur Kursermittlung. Es würde genügen die Kurse einmal täglich von einem zuständigen Beamten im Wirtschaftsministerium festlegen zu lassen. Oder der Einfachheit halber von Dir persönlich. "Schenke ich dem Analysten, der den schönsten Namen hat, mein Vertrauen, oder gehe ich nach dem Namen des Arbeit-/Auftraggebers des Analysten ... hmmmhh .... Merck Finck & Co. ... das klingt so schön edel, also haben die bestimmt einen besseren Analysten als die unsexy klingende NordLB unter Vertrag ... oder wie stellst du dir das vor?" Ich stelle mir das so vor, daß Du Analysen als weiteren Beitrag zur eigenen Meinungsbildung benutzt. So mach ich das jedenfalls. "Vor allem dann, wenn wie von dir auch noch verteidigt, marktpsychologische Faktoren (wie die von dir als diffus bezeichnete Herbstrallye) völlig außer Acht gelassen werden." Analysten sind nunmal genauso wenig für Marktpsychologie zuständig wie Dein Automechaniker für die Wettervorhersage. Es sei denn sie sind "Chartanalysten". Deren Aussagen ich ignorieren kann ohne sie zu beschimpfen.
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