Wirecard 2014 - 2025

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neuester Beitrag: 08.08.25 18:48
eröffnet am: 21.03.14 18:17 von: Byblos Anzahl Beiträge: 185391
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05.08.25 12:03
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6 Postings, 624 Tage RichardWussterWas man lernt

Nach dem Fall Wirecard habe ich begonnen, nicht nur Compliance-Strukturen, sondern auch den gesamten Managementansatz für risikobehaftete Geschäftsbereiche neu zu überdenken. Mich beschäftigte die Frage, warum in den frühen Phasen niemand auf Warnsignale reagierte. Laut ESMA-Daten aus dem Jahr 2025 absolvieren 61 Prozent der Nachwuchskräfte im Finanzbereich ihre Ausbildung ohne Szenarien, in denen betrügerische Strukturen simuliert werden. Im duales studium an der allensbach-hochschule.de war für mich nicht der Modulname entscheidend, sondern die Praxisumgebung, in der finanzielle Entscheidungen auf Belastbarkeit getestet werden. Dort lernt man keine Prinzipien auswendig, man trainiert Szenarien, bei denen ein Fehler nicht zur schlechten Note, sondern zum realen Verlust führt.  

05.08.25 13:58

24077 Postings, 8668 Tage lehnaUi, die CoBa

verlangt von EY 190 Millionen Schadenersatz.   Staun und guck...         Hm, hatten die Banker die FT nicht in der Cafeteria  liegen, wo das Aschheimer Wolkenkuckucksheim längst aufgeflogen war??   Ähem, jetzt dürfte die FT bei den CoBa Azubis Pflichtlektüre sein....  

05.08.25 17:05
anscheinend würde ich hier mein Beitrag nicht abgeschickt...

deshalb jetzt die KI Zusammenfassung


KI-Zusammenfassung eines Diskussionsbeitrags zur Causa Wirecard

(entstanden im Dialog mit dem Nutzer)

Im Fall Wirecard wird häufig behauptet, es habe ?nie ein echtes Geschäft? gegeben ? alles sei erfunden gewesen. Doch das widerspricht nicht nur den vorliegenden Transaktionen, sondern auch der jahrelangen Testierung durch Wirtschaftsprüfer wie EY. Diese Geschäfte wurden bilanziert, geprüft und erklärt ? das spricht stark dafür, dass es sich um wirtschaftlich reale Vorgänge handelte.

Als dann nachweislich Geldflüsse und Geschäftstätigkeit erkennbar wurden, wurde das ursprüngliche Argument einfach verschoben: Statt zuzugeben, dass ein Irrtum vorlag (?Okay, es gab wohl doch Geschäft?), behauptete man plötzlich, dieses Geschäft ?zähle nicht?, weil z.?B. Verträge fehlen oder die Kontrolle unklar war.

Diese argumentative Verschiebung ? auch bekannt als ?das Tor verschieben? ? ist in einer Diskussion legitim, sofern man sie offen benennt. In einem Strafprozess hingegen ist sie hochproblematisch, weil sie die Identität des Tatvorwurfs verletzt. Man kann nicht im Nachhinein stillschweigend einen neuen Vorwurf konstruieren, nur weil der ursprüngliche sich nicht mehr halten lässt.

Fazit:

Es gab Geschäft, es floss Geld ? also liegt wirtschaftlich ein Geschäft vor.

Wer das bestreitet, muss erklären, wie EY dieses Geschäft über Jahre testieren konnte.

Und wer seine Meinung ändert, sollte das klar sagen ? alles andere ist unredlich.  

05.08.25 17:12

396 Postings, 109 Tage CharlotteTheodoorse.danke, danke!

wir hatten Enron, parmalat, Comroad, Flowtex und andere - und trotzdem schien es bei wirecard niemand für möglich zu halten, dass etwas schief läuft und die wirtschaftsprüfer oder die BaFin merken es nicht.

das ist eigentlich das, was ich an dieser Geschichte am wenigsten verstehe...

nach dem Zusammenbruch haben sich viele Leute mit wirecard beschäftigt, die die Börse nicht unbedingt kennen.

aber alle diejenigen, die die Börse kannten - wie um alles in der Welt konnten sie so naiv sein?

natürlich gab es bei wirecard eine Compliance, es wird vor Gericht gestritten, wie schlecht sie war.  

das ist aber gar nicht das Thema: es gab hunderte Seiten von berichten, mit quellenhinweis, alles zum nachprüfen - und trotzdem haben alle gesagt: die Kritik muss kriminell sein...

das habe ich im Film milliardenlüge gesagt,, im Original noch viel deutlicher als es später gesendet wurde,, ich habe es aber auch im ORF Interview direkt nach dem Zusammenbruch schon gesagt...

deshalb ist dein Beitrag sehr wertvoll.
man muss an betrug denken...

oder, wie es ein Beitrag in dem leider sehr teuren aber sehr wertvollen Buch über wirecard formuliert ' betrug ist immer eine Option"

ich glaube,, diesen Artikel solltest du mal lesen, ich denke,, er wird dir genau in deinem denken helfen.

wenn du Interesse hast, müssen wir uns eine kontaktmöglichkeit überlegen.

wenn du genug Geld hast,:
kauf dir das Buch.

es hat den ungeheuer komplizierten Titel " skandalfall wirecard: eine wissenschaftlich fundierte interdisziplinäre Analyse"

das klingt ja fast wie bei uns sozialwissenschaftlern, ist aber echt gut.

Herausgeber ist Behzad Karami

absoluter lesetipp gerade für dich!  

05.08.25 17:17
die financial Times hat das luftschloss nicht aufgedeckt!!!!!!!

was die Commerzbank angeht:
das ist in vielerlei Hinsicht ein kompletter Witz...

die Commerzbank hat ihre Forderung von 200 Millionen Euro mit 189 Millionen Euro Verlust verkauft.

ich verstehe überhaupt nicht, wie das möglich ist, denn diesen Verlust hat man doch längst steuerlich verrechnet...

und was noch krasser ist: diese 200 Millionen Forderung wurden für 11 Millionen an eine Bande von milliardären verkauft (deren Chef 50.000 an die CDU gespendet hat).

die haben sich dafür einen Anteil an der insolvenzmasse gesichert.

wenn irgendwann sehr viele Gläubiger, rausgeschüttelt werden und dann plötzlich - jaffe kennt das Spiel ja - insolvenzmasse auftaucht, dann bekommen die Milliardäre einen Haufen Geld für ihre 11 Millionen...

dann ist doch überhaupt nirgends ein Schaden entstanden, sondern unter dem Strich würde ja sogar ein Plus stehen...

das ist doch völlig absurd!

angeblich ist das so nicht möglich, weil das natürlich verrechnet wird, aber wer weiß, ob es nicht schlaue Anwälte gibt, die das irgendwie hin drehen...

es würde ja überhaupt keiner mitbekommen, alleine die Tatsache, dass eine Bande von milliardären sich mittlerweile mindestens 800 Millionen Euro an Forderungen gesichert hat und dass diese 800 Millionen so wie es aussieht irgendwann bald mehr sind als die Forderungen aller Kleinanleger zusammen, hat ja auch keiner mitbekommen.

das sind die Rand Themen des großen Themas " bei wirecard wurden alle verarscht und sie werden immer noch alle verarscht"  

05.08.25 17:23
die Journalisten der financial Times waren tapfer und ausgesprochen mutig.

mehr nicht.
mehr überhaupt nicht.

es waren keine investigativen Journalisten, sie haben keine umfassende Analyse der wirecard geboten, sie haben auf keinen Fall vor dem Zusammenbruch die Erklärung gegeben...

das wurde alles nur hinterher so hingedreht...

wenn überhaupt jemand den Zusammenbruch so wie wir ihn uns heute erklären, vorhergesagt hat, dann war es Thomas 2016.

Dan McCrum bekam damals exklusiv die Analyse und die Gedanken von Thomas und er hat sich nie dazu geäußert und auch diese Gedanken nie in seine Analysen eingebaut.

Dan McCrum hat auch nicht die kritischen Berichte von Roddy oder von Bruce in seine Artikel eingebaut.

er hätte Singapur möglicherweise nicht einmal gebracht, wenn nicht Clare ihm gedroht hätte, die Story selbst zu bringen.

zu diesem Zeitpunkt war Jan Marsalek aus Sicht der financial Times ein Informant bzw eine Quelle im Zusammenhang mit skripal.

die Darstellung der financial Times ist absolut pervers.

jahrelang hat man sie kriminalisiert und jetzt werden sie heroisiert...

weder ist diese kriminalisierung komplett daneben gewesen, noch ist die heroisierung angemessen.

natürlich wurde die ft von leerverkäufern auf die wirecard gehetzt, das steht ja sogar in seinem Buch...

dieser Teil des vorwurfs war nie komplett falsch, es war nur eben nicht der Beleg dafür, dass die Recherchen falsch sind.

das wird aber immer verwechselt...

im übrigen bin ich der Auffassung, dass die Artikel in der financial Times aus dem oktober 2019 irreführend waren, sie haben Fakten ausgelassen, Fakten passend gebogen und es war kein objektiver und schon gar kein besonders guter investigativer Journalismus.

so.

jetzt haltet mich gerne für verrückt.  

06.08.25 08:44
1

3811 Postings, 1828 Tage HonestMeyerCharlotte

https://www.reuters.com/article/business/...rd-scandal-idUSKBN25T22E/

"dann ist doch überhaupt nirgends ein Schaden entstanden, sondern unter dem Strich würde ja sogar ein Plus stehen..."

Zudem: Sollte man sich nicht auch Gedanken machen, wie die Qualität von E&Y vor 2022 im Hause Coba aussah? Ob die Coba durch E&Y vielleicht über de Jahre nicht sogar deutlich im Plus...  NmM.
 

06.08.25 15:06

396 Postings, 109 Tage CharlotteTheodoorse.diskussionsbeitrag

ich habe mal noch eine ganz andere sichtweise zur Diskussion gestellt


https://x.com/csFraudAnalysis/status/...7223?t=oAyyJTnUQnBkUfNMMWYRKA  

06.08.25 15:11

396 Postings, 109 Tage CharlotteTheodoorse.der Artikel. .

... wurde am Ende von der KI ausformuliert, der beruht aber natürlich wie gewöhnlich für meine Artikel auf einer umfangreichen datengrundlage.

unter anderem habe ich das Urteil des Unfall landgerichts von 2011 zum geschäftsbericht 2007 analysiert so wie die geschäftsbedingte 2012, 20 17 und 2018


gerne diskutieren


Der Artikel zeigt:

Das Drittpartnergeschäft von Wirecard war kein nachträglicher Betrug, sondern von Anfang an Teil des Geschäftsmodells.

Es war nicht erfunden, sondern in Finanzberichten schon 2007 dokumentiert, z.?B. durch Hinweise auf Forderungen gegen verbundene Unternehmen, Treuhandkonten oder Partner mit eigener Lizenz.

Die Strukturen waren zwar komplex, teils intransparent und risikobehaftet, aber nicht geheim ? und sie wurden von Wirtschaftsprüfern (insbesondere EY) über viele Jahre testiert.

Die Anklage gegen Markus Braun baut jedoch auf der These auf, dieses Geschäftsmodell sei fingiert gewesen, um Bilanzen zu fälschen.
 

06.08.25 15:12

396 Postings, 109 Tage CharlotteTheodoorse.das Münchener landgericht

... ist zwar tatsächlich ein bisschen ein Unfall, warum die autokorrektur hier aber Unfall geschrieben hat, das weiß ich nicht  

07.08.25 22:03
Du ignorierst, was ich schreibe. Was soll ich dann noch diskutieren?  

07.08.25 22:05

396 Postings, 109 Tage CharlotteTheodoorse.Für Kathryn

Die Wahrheit stand schon in der Bilanz

Warum der Wirecard-Prozess auf eine Fiktion hereinfällt, die es nie gebraucht hätte

Von Ingo Walcher

Das Geschäftsmodell von Wirecard war lange schwer zu verstehen ? und leicht zu akzeptieren. Jedenfalls für Prüfer, Aufseher, Analysten, Banken, Investoren, Journalisten. Und für die Staatsanwaltschaft, zumindest solange es um die schöne Ordnung ging. Erst als es schiefging, begann man, das Modell zu hassen ? und behauptete plötzlich, es habe nie existiert.

Die These, die nun seit mehr als zwei Jahren durch Gerichtssäle und Leitartikel getragen wird, lautet: Wirecard hat ein Geschäft erfunden, um eine Bilanz zu fälschen. Das sogenannte Drittpartnergeschäft ? angeblich ein reines Konstrukt. Eine Bühne, auf der Kunden, Umsätze und Zahlungsflüsse niemals real aufgetreten sind.

Doch vielleicht war es nicht die Bühne, die erfunden war, sondern die Geschichte, die man heute darüber erzählt.

Das Modell war nie unsichtbar. Nur unbequem.

Wer den Geschäftsbericht 2012 liest ? oder den von 2007, wer sich das Urteil aus dem Nichtigkeitsprozess gegen den Abschluss von damals anschaut, wer verstehen will, warum 73 Millionen Euro an Forderungen bei praktisch null Zinsertrag offenbar völlig in Ordnung waren, der erkennt: Das, was später als ?Täuschung? verkauft wurde, war zuvor das Geschäftsmodell.

Ein Modell, das sich um regulatorische Grenzen herumschlängelte, das Partnerschaften mit Lizenzträgern in Drittstaaten einging, das selbst keine Händlerbeziehung führte, aber an der Zahlungsabwicklung verdiente. Technisch, smart, leicht schattig ? und keineswegs geheim.

Es stand in der Bilanz. Wortwörtlich.

?Der Vertrag mit dem Endkunden wird vom Vertragspartner des Händlers abgeschlossen, der über eine entsprechende Banklizenz verfügt.?(Wirecard Jahresbericht, 2012)

Wie konnte aus einer öffentlich erklärten Konstruktion ein Beweisstück für Betrug werden?

Die rückwirkende Kriminalisierung des Gewöhnlichen

Die Antwort ist einfach, und deshalb plausibel: Weil man nur dann eine klare Schuld zuweisen kann, wenn man die Komplexität vorher wegräumt. Wer Wirecard verstehen will, muss sich mit High-Risk-Märkten beschäftigen, mit Drittpartnermodellen, mit asiatischer Zahlungsabwicklung, mit Banklizenz-Arbitrage und mit Treuhandkonstruktionen. Das ist mühsam. Viel einfacher ist die Geschichte von der Erfindung: Da war nichts ? also war es Betrug.

Doch 2017 tauchen die Treuhandkonten erstmals in der Bilanz auf. Die Forderungen steigen ? ja. Aber auch das Geschäftsvolumen wächst. Die Prüfung von EY? Weiterhin positiv. Die Transparenz? Ausbaufähig, aber nicht verschwunden. Niemand fragte wirklich, woher das Geld kam. Alle freuten sich, dass es kam.

Dass man heute so tut, als sei diese Intransparenz ein bewusst inszeniertes Täuschungsmanöver, ist eine Art intellektuelle Selbstamnestie der Institutionen: Wir haben nichts gewusst, weil es nichts gab. Es ist einfacher, sich getäuscht zu glauben, als sich zu erinnern, dass man einfach nicht hingeschaut hat.

Wenn das Modell von Anfang an bekannt war ? was bleibt dann von der Anklage?

Die juristische Konstruktion der Anklage funktioniert nur unter einer Voraussetzung: Dass das Drittpartnergeschäft von Anfang an ein Betrug war ? ein leeres Gefäß, das mit gefälschten Kontosalden und Fantasieumsätzen gefüllt wurde. Nur dann ist Braun der Täter, nicht das Opfer. Nur dann hat er Bilanzen gefälscht ? und nicht einfach auf die Testate der Wirtschaftsprüfer vertraut.

Doch was, wenn das Geschäftsmodell real war ? nur schwer zu prüfen?

Was, wenn es die Partner gab, nur eben in einer Sphäre, in der Transparenz selten ist?

Was, wenn die Fiktion nicht das Geschäft war ? sondern die Anklage?

Die kleinste gemeinsame Verantwortung

Der Begriff klingt wie aus einer Mittelstufen-Matheprüfung, aber er beschreibt ziemlich genau das Problem: Wenn man akzeptiert, dass das Wirecard-Modell komplex, aber real war, dann waren viele Institutionen beteiligt, viele hätten es sehen können, manche hätten es sehen müssen. Dann gibt es nicht den einen Schuldigen. Dann gibt es nur eine kollektive Verantwortung ? und das ist juristisch schwer zu fassen, politisch unbequem und medienunwirksam.

Deshalb musste man das Gegenteil behaupten: dass es nie ein Geschäft gab. Dass alles Täuschung war. Dass der Rest ? also BaFin, EY, Aufsichtsrat, Banken ? einfach getäuscht wurden.

Das Problem: Die Belege sagen etwas anderes. Und sie sagen es seit 2007.

Das Zebra, das ein Pferd war

Der US-Investor Marc Cohodes sagte einmal über Wirecard:

?Sie haben ein weißes Pferd genommen, schwarze Streifen draufgemalt und gesagt: Es ist ein Zebra.?

Heute, so scheint es, reitet die Anklage auf diesem Zebra ? immer noch. Dabei war es nie eines. Es war ein Pferd, vielleicht ein müdes, vielleicht ein widerspenstiges, vielleicht eins mit wackligen Hufen. Aber es war real. Und es hat gezogen.

Heute liegt es auf der Wiese. Totgeritten von einer Justiz, die sich nicht korrigieren will. Von einer Öffentlichkeit, die längst weitergezogen ist. Und von einem Gericht, das nun entscheiden muss, ob man sich lieber irrt ? oder lieber fragt.

 

07.08.25 22:14

396 Postings, 109 Tage CharlotteTheodoorse.Für Kathryn 2

In der Debatte rund um Wirecard taucht immer wieder eine scheinbar einfache Logik auf: ?Nur weil andere Firmen auch so arbeiten, heißt das nicht, dass es richtig ist. Und Wirecard hätte man deshalb nicht durchkommen lassen dürfen.?

Auf den ersten Blick klingt das schlüssig. Doch dieser Satz verfehlt das eigentliche Thema ? und verschiebt den Rahmen der Diskussion.

Denn das sogenannte Drittpartnergeschäft, das der Kernvorwurf in der Anklage gegen Markus Braun ist, war kein einmaliges Wirecard-Konstrukt, sondern ein gängiges Geschäftsmodell in der Zahlungsdienstleistungsbranche ? vor allem im Bereich sogenannter High-Risk-Märkte, etwa Online-Gaming, Erotikdienste, Reisebuchungen oder digitale Güter. Der Grund ist simpel: Viele PSPs (Payment Service Provider) verfügten nicht über eigene Banklizenzen in jedem Markt oder wollten regulatorische Risiken auslagern. Also arbeiteten sie mit lokalen Partnern, die als Händler auftraten, während der technische Teil ? also Abwicklung, Clearing, Risikomanagement ? beim PSP lag. Dieses Modell war nie verboten, sondern gelebte Praxis ? solange es offen kommuniziert und korrekt bilanziert wurde.

Es stimmt also: Nur weil andere Firmen so arbeiten, ist es nicht automatisch richtig. Aber die bloße Nutzung dieses Modells ist kein Hinweis auf kriminelles Verhalten. Entscheidend ist, ob die angegebenen Umsätze tatsächlich existierten, ob das Geld floss und ob die bilanziellen Posten wie Forderungen oder Treuhandguthaben korrekt dargestellt waren.

Wenn nun behauptet wird, Wirecard habe dieses Modell ?erfunden?, um Umsätze vorzutäuschen, dann muss man sich der Tatsache stellen, dass dieses Modell ab 2007 dokumentiert, von Wirtschaftsprüfern testiert und von Analysten verstanden wurde. Es war nicht geheim, sondern Teil des erklärten Geschäftsmodells. Und wenn es Missbrauch gab ? etwa durch fingierte Partner oder gefälschte Kontosalden ? dann wäre das eine Frage der Beweisführung, nicht der Behauptung. Bis heute aber liegt kein eindeutiger Beweis vor, dass das Geschäft vollständig erfunden war.

Daher ist es irreführend, zu sagen, man hätte Wirecard ?nicht durchkommen lassen? dürfen ? denn das setzt voraus, dass schon damals eindeutig klar war, dass etwas kriminell war. In Wahrheit geht es um eine rückwirkende Neubewertung eines Modells, das jahrelang akzeptiert wurde ? und das ist nicht automatisch Fälschung, sondern im schlimmsten Fall ein kollektives Versagen der Kontrolle.

Was in der Debatte auffällt, ist ein rhetorischer Trick: Sobald ein Argument widerlegt ist ? etwa die Behauptung, es habe das Drittpartnergeschäft nie gegeben ?, wird das Ziel verschoben. Statt diese Widerlegung ernst zu nehmen, stellt man plötzlich neue Behauptungen auf: ?Aber die Bilanzen waren überhöht?, ?Aber die Konten waren nicht belegt?, ?Aber Braun hätte es wissen müssen?. Dieses ständige Verschieben des Zielpfostens nennt man im Argumentationsumfeld ?Shifting the Goalposts?: Man beginnt mit einer klaren Behauptung, doch sobald diese angezweifelt oder widerlegt wird, verschiebt man stillschweigend die Diskussion zu einem anderen Vorwurf ? ohne die erste These wirklich aufzugeben.

Das ist keine Aufklärung, sondern Diskursvermeidung.

Deshalb: Wer ernsthaft zur Wahrheit beitragen will, sollte endlich konkret auf die Widerlegungen der zentralen Vorwürfe eingehen ? statt ständig neue Varianten nachzuschieben, sobald sich die alten nicht halten lassen.

Das gilt in dieser Diskussion hier sowohl für die Verschwörungstheoretiker mit unappetitlichem Rechtsdrall, die ihren braunen Mist ständig neu verrührt über die höchst komplexe Wirecardgeschichte stülpen, ohne jemals tausendfach widerlegte Thesen zu korrigieren (und dann auch noch gackern, sie hätten alles von Anfang an richtig gesagt, was so absurd ist, dass man es kaum diskutieren muss) als auch für diese seltsamen Kreaturen, die regelmäßig Thesen aufstellen, dann wieder sagen, man müsse doch gar nicht mehr diskutieren und dann niemals auf eine einzige Widerlegung eingehen.

Diese Diskussion sollte tatsächlich geschlossen werden. Weil es keine Diskussion ist, sondern ... ich weiß nicht, wie man es nennen soll...  

08.08.25 18:23

396 Postings, 109 Tage CharlotteTheodoorse.Kathryn liest noch?

Es ist sehr anstrengend... Kathryn geht nie auf meine Argumente ein und stellt immer neue Fragen, dann taucht sie unter und kommt irgendwann mit neuen Fragen... Dass ich ihre alten Fragen mit wirklich hohem Aufwand zu beantworten versucht habe, geht dann unter...

Egal, ich bin trotzdem schon einen Schritt weiter - ein nicht einfach zu lsender, aber brutal wichtiger Text. 

Ein Bogen von 2007 bis heute
Was als Bilanzposition begann, wurde später zum angeblichen Beweisstück für Betrug. Doch stimmt das wirklich? Dieser Text spannt den Bogen von den ersten Forderungen 2007 über ein Gerichtsurteil 2011 bis zur Anklage im Wirecard-Prozess ? und stellt eine entscheidende Frage: Wann genau wurde aus Realität Fiktion?
Jetzt lesen, warum ohne klare Antwort kein faires Urteil möglich ist.

https://fontaane.wordpress.com/2025/08/08/...-einmal-ein-landgericht/

 

08.08.25 18:41

396 Postings, 109 Tage CharlotteTheodoorse.Zwischenbilanz der letzten zwei Wochen

Quelle: Textkopie der Beiträge seit der Jaffé-Aussage

Die Diskussion rund um Wirecard im Forum ist komplex, emotional und geprägt von sehr unterschiedlichen Perspektiven. Im Zentrum stehen der laufende Prozess gegen Markus Braun, die Frage nach der Existenz des Drittpartnergeschäfts (TPA) sowie die Rolle von Behörden, Medien und Insolvenzverwaltern im Zusammenbruch des Unternehmens. Dabei sind mehrere thematische Linien erkennbar: Einerseits gibt es die detaillierte Auseinandersetzung mit der Anklage und den bisherigen Ermittlungen. Hier geht es vor allem um mögliche Fehler der Staatsanwaltschaft, insbesondere in Bezug auf Staatsanwalt Bühring, dessen Interpretation zentraler Dokumente (z.?B. die Stellungnahme von James Freis vom 22. Juni 2020) kritisiert wird. Ein weiterer Fokus liegt auf dem sogenannten TPA ? also den Drittpartnergeschäften, die laut Anklage nie existiert haben sollen. Einige Diskussionsteilnehmer halten TPA für real und versuchen dies mit Prozessbeobachtungen, Transaktionen (z.?B. über Equinia) und Analysen von Geldflüssen zu untermauern. Andere wiederum bleiben skeptisch oder halten an der offiziellen Darstellung fest.

Aus dieser Diskussion lassen sich grob drei Gruppen ableiten. Eine zentrale Figur ist dabei ?CharlotteTheodoorsen?. Sie steht für eine faktenbasierte, teils kämpferische Kritik am gesamten Verfahren. Für sie ist klar: Das Verfahren gegen Braun steht auf einer falschen Grundlage, basiert auf Missverständnissen und sei nicht mit rechtsstaatlichen Prinzipien vereinbar. Charlotte arbeitet sich intensiv an Aussagen aus dem Gericht, öffentlich zugänglichen Dokumenten und medienkritischen Beobachtungen ab. Sie reagiert ausführlich auf Rückfragen und bringt eine große Detailtiefe ein ? teils in deutlichem Tonfall, insbesondere gegenüber ideologisch geprägten Beiträgen.

Dem gegenüber steht ?Meimsteph?, die wiederholt politische und verschwörungstheoretische Narrative einbringt. In ihren Beiträgen geht es um Migration, NWO, George Soros, den Deep State oder geopolitische Theorien. Diese Inhalte sind meist nur lose mit Wirecard verknüpft, dienen aber offenbar dazu, ein größeres, übergeordnetes Bedrohungsbild zu zeichnen. Das eigentliche Thema ? der juristische Fall Wirecard ? gerät dadurch oft in den Hintergrund. Viele ihrer Aussagen sind spekulativ, nicht belegt oder themenfremd, was wiederholt zu Moderationseingriffen führt.

Eine dritte, besonders interessante Position nimmt ?Kathryn? ein. Sie gehört zu den skeptischen Stimmen, die sich weder dem verschwörungstheoretischen Lager anschließen noch die Anklage pauschal verwerfen. Statt klare Gegenthesen zu formulieren, stellt Kathryn meist Fragen ? oft präzise, kritisch und sachlich. Ihr Stil ist zurückhaltend, aber nicht passiv. Sie hinterfragt zentrale Aussagen, bittet um Konkretisierung und legt den Finger in argumentative Schwachstellen. Allerdings bleibt sie häufig eine Antwort auf Antworten schuldig. Es kommt vor, dass Charlotte eine ausführliche Antwort liefert, woraufhin Kathryn einfach neue Fragen stellt, ohne einzuordnen, ob sie überzeugt wurde oder die Argumente nachvollziehen kann. Das führt zu einem als ermüdend empfundenen Austausch, in dem keine inhaltliche Klärung entsteht ? ein Muster, das Charlotte mit dem Vorwurf des ?shifting the goalpost? bezeichnet hat. Für eine echte Diskussion wäre es wünschenswert, wenn Kathryn gelegentlich auch benennen würde, ob sie eine Antwort akzeptiert, ablehnt oder warum sie weiter zweifelt.

Insgesamt lässt sich festhalten: Die Diskussion um Wirecard ist nicht nur eine Auseinandersetzung mit einem Wirtschaftsskandal, sondern ein Spiegel größerer gesellschaftlicher Fragen ? über Vertrauen in Justiz, Funktion von Medien, politische Instrumentalisierung von Narrativen und den Umgang mit Unsicherheit. Während Charlotte und csFraudAnalysis versuchen, das Verfahren durch konkrete Kritik zu delegitimieren, nutzen andere den Raum zur Platzierung ideologischer Weltbilder. Dazwischen steht eine kleine Gruppe Skeptiker wie Kathryn, die den Diskurs formal offener halten, aber sich selbst nur selten inhaltlich positionieren. Die Stärke der Diskussion liegt klar in der Tiefe einzelner Beiträge und der detaillierten Prozessbeobachtung. Ihre Schwäche liegt in der zunehmenden Unübersichtlichkeit, der persönlichen Konfrontation und der ideologischen Überladung durch themenfremde Beiträge. In dieser Gemengelage ist es umso wichtiger, dass gerade die skeptischen Stimmen ? wie Kathryn ? nicht nur hinterfragen, sondern auch sichtbar machen, wo Argumente tragen. Nur dann kann aus einem Streit ein produktiver Diskurs werden.  

08.08.25 18:48

396 Postings, 109 Tage CharlotteTheodoorse.CSFA/Charlotte

CharlotteTheodoorsen / csFraudAnalysis ist die zentrale analytische Stimme in der Diskussion rund um Wirecard. Ihre Beiträge zeichnen sich durch tiefes Fachwissen, akribische Recherche und juristische Klarheit aus. Sie stützt ihre Argumentation auf Gerichtsbeobachtungen, Dokumente, öffentliche Quellen und langjährige eigene Aufarbeitung. Damit bietet sie eine Gegenposition zur offiziellen Darstellung des Wirecard-Skandals und hält den Prozess für substanzlos und rechtsstaatlich fragwürdig.

Ihre Stärke liegt in der präzisen Aufbereitung komplexer Vorgänge ? wie dem TPA-Geschäft, der Rolle von Staatsanwalt Bühring oder den Aussagen von James Freis. Ihre Beiträge liefern wichtige Einblicke für alle, die den Fall verstehen wollen. Dabei arbeitet sie klar, faktenbasiert und mit hohem Einsatz ? auch über das Forum hinaus.

Herausfordernd ist jedoch die sehr hohe Detailtiefe, die viele Leser überfordert. Zudem führt Charlottes Frustration über fehlende Resonanz oder ausweichende Antworten (etwa bei Nutzern wie ?Kathryn?) gelegentlich zu scharfen Reaktionen, die konstruktive Diskussion erschweren können.

Wenn auf ihre Argumente nicht eingegangen wird, wäre es sinnvoll, knappe Rückverweise zu früheren Antworten zu geben, gezielte Rückfragen zu stellen oder Zwischenfazits für Mitlesende zu formulieren. So könnte sie ihre inhaltliche Stärke besser zur Geltung bringen ? ohne sich in Endlosdiskussionen zu erschöpfen. Ihr Beitrag bleibt essenziell für die sachliche Auseinandersetzung mit dem Wirecard-Komplex.

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fasse bitte die zentralen Argumente von Charlotte/csfraudanalysis hier in den entgaltenen Beiträgen zusammen

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CharlotteTheodoorsen (csFraudAnalysis) argumentiert in der Diskussion konsequent gegen die offizielle Darstellung des Wirecard-Skandals und betrachtet das Strafverfahren gegen Markus Braun als rechtsstaatlich nicht haltbar. Ihrer Ansicht nach basiert die Anklage auf grundlegenden Missverständnissen, insbesondere auf einer fehlerhaften Interpretation der Stellungnahme von James Freis vom 22. Juni 2020 durch Staatsanwalt Bühring. Sie sieht darin keinen Einzelfehler, sondern ein strukturelles Versagen der Ermittlungsbehörden. Der Prozess sei kein faires Verfahren, sondern ein inhaltlich entleerter Apparat, der zur Bestätigung eines vorgefertigten Narrativs diene.

Ein zentrales Thema ihrer Beiträge ist das sogenannte TPA-Geschäft (Drittpartnergeschäft), dessen Existenz von der Anklage bestritten wird. Charlotte hingegen hält TPA für real und verweist auf zahlreiche Hinweise wie regelmäßige Millionen-Auszahlungen an Händler nach 2017, Transaktionen über Equinia oder frühere Geldflüsse über Cayman-Strukturen. Auch Aussagen im Gericht ? etwa vom Richter ? würden andeuten, dass zumindest innerhalb des Verfahrens ein Umdenken stattfinde. Für sie ist die Vorstellung, Wirecard sei ein reines Scheingeschäft gewesen, wirtschaftlich unplausibel und logisch nicht haltbar.

Schwerwiegende Vorwürfe erhebt sie zudem gegen zentrale Akteure wie die BaFin, den Insolvenzverwalter Jaffé, Wirtschaftsprüfer von EY und große Teile der Medienlandschaft. Diese hätten durch Nachlässigkeit, Fehlurteile oder gezielte Auslassungen dazu beigetragen, ein falsches Bild von Wirecard zu zeichnen. Besonders betont sie, dass viele Beweise nie systematisch geprüft wurden ? etwa Zahlungsströme, geleakte Daten (wie das ?Sherman Leak?) oder Whistleblower-Hinweise.

Auch zur Rolle der Medien äußert sie sich kritisch: Wichtige Informationen seien ignoriert, verdreht oder gar nicht erst veröffentlicht worden. Der gesamte Fall Wirecard sei daher nicht nur ein unternehmerischer oder juristischer Skandal, sondern ein Sinnbild für das Versagen zentraler Institutionen in Deutschland.

In der Diskussion kritisiert Charlotte schließlich auch den Verlauf des öffentlichen Diskurses selbst. Sie wendet sich gegen ideologische Überfrachtung, selektive Wahrnehmung und persönliche Angriffe ? betont aber gleichzeitig die Notwendigkeit, mit Nachdruck und Klarheit gegen ein Unrecht aufzustehen, das ihrer Ansicht nach bis heute nicht als solches anerkannt wird.  

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