Warum werden heute Kriege geführt? Der Ukrainekrieg ist für mich ein weiteres Beispiel dafür, dass der früher vorherrschende Gedanke, das eigene Territorium dauerhaft zu erweitern, keinen Sinn mehr macht. Aus meiner Sicht finden heute Stellvertreterkriege statt, weil 3 Blöcke sich unversöhnlich gegenüber zu stehen scheinen. Direkte Kriege zwischen diesen Blöcken führen unweigerlich zur Eskalation. Deshalb war dieser Krieg im Vorfeld zu vermeiden! Dazu gehört aber mehr als das egoistische, hegemonielle Denken der westlichen "Demokratien". Mit welcher Selbstverständlichkeit wird Polen über Jahre aus Brüssel "undemokratisches Handeln" im Sinne der eurokratischen Hypermoral vorgeworfen. Aus meiner Sicht eine Anmaßung gegenüber souveränen Ländern. Ich lehne die "Vereinigten Staaten" von Europa ab. Ich möchte das friedliche Nebeneinander unterschiedlicher Kulturen, Sprachen und autonomer Staaten. Einen europäischen Superstaat oder eine Welteingreiftruppe, die nach eigener Legitimation und Gusto entscheidet ist brandgefährlich, weil unsere Moralvorstellungen selbstverständlich wären. Ein Beispiel für unsere moralische Überheblichkeit ist der Umgang mit der Atomkraft. Als Brüssel die Atomkraft zur nachhaltige Energieerzeugung erklärte, war das in Deutschland kein Grund, um umzudenken. Heute wissen wir, dass wir uns verrannt haben und die Atomkraft für die CO2-Ziele zumindest als Brückentechnologie unverzichtbar ist. Herzlich willkommen in der Realität, die wir gerne ignorieren und dann bei den Konsequenzen, die sich aus dieser Ignoranz ergeben haben, Schnappatmung bekommen und fragwürdige Kompromisse eingehen müssen. Dieser Krieg war überflüssig wie ein Kropf und mit gutem Willen im Vorfeld zu vermeiden.
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