Nett, dass Sie sich auf ein posting vom 23. Juli 2015 beziehen. Mir wurde mir an dieser Stelle immer vorgeworfen, man muss in die Zukunft schauen, die Vergangenheit ist nicht von interesse, wie gesagt nur die Zukunft zählt.
Aber sei´s drum. Gerne beantworte ich Ihre Frage, obwohl ich eigentlich davon ausgegangen bin, dass für jemanden der meine posting so verfolgt wie Sie, sich die Antwort aus meinen Kritiken von selbst ergeben. Blicken wir also zurück in das Jahr 2015 ff:
1.) Der eine oder andere stille Mitleser mag sich noch erinnern, das im Jahr 2015 allein der Bereich Morton Salt (US Salzsparte) Ein EBIT von fast 270 Mio Euro abgeliefert hat und der damalige CEO wiederholt erklärte, das an der Profitabilität weiter gearbeitet wird. Übrigens das ges. EBIT betrug rd. 810 Mio Euro, was mithin die Bedeutung des zweiten Standbein untermauerte.
2.) Ferner lief das Programm "Fit für die Zukunft" welches allein in den Jahres 2014 bis 2016 500 Mio Euro einsparen und die Profitabilität der Deutschen Standorte erheblich verbessern sollte.
3.) Außerdem sollte bereits 2017 Canada mit zunächst einer Million Tonnen hochfahren.
Dieses 3-er Paket sollte nicht nur die Wirtschaftlichkeit nachhaltig sichern, sondern in einem recht kurzen Zeitraum die Verschuldung signifikant senken.
Sollte wie gesagt ! Was wirklich eingetroffen ist lässt sich am besten mit 'Wunsch trifft Wirklichkeit' überschreiben:
Es zeichneten sich zunächst Produktionsausfälle mit entsprechenden Gewinnausfällen durch fehlende Maschinen und fehlendes Personal ab. Was aber nur die Spitze vom Eisberg war und zeigte wie es um die Wirtschaftlichkeit der Deutschen Standorte wirklich steht. Noch heute 9 Jahre später werden die Deutschen Standorte als Black Box seitens des Vorstands verkauft und sie sind weit davon entfernt nachhaltige Ergebnisbeiträge zu liefern.
Die Frage wie Canada dauerhaft die Deutschen Standorte subventionieren soll/kann wurde zu keinem Zeitpunkt beantwortet.
Womit wir beim zweiten Problem sind/waren. Canada ging nicht nur verspätet ans Netz, sondern es mussten erhebliche zusätzliche Investitionen getätigt werden, damit die zugesagten Qualitätsanforderungen erfüllt werden konnten. Auch hier hat es der Vorstand bis heute unterlassen die genauen Kosten zu beziffern.
Womit wir bei dritten Problem waren. Da die Deutschen Standorte eben keinen nachhaltigen positiven Ergebnisbeitrag - trotz 'Fit für die Zukunft I' abliefern konnten bzw. können und Canada teuerer wurde und verspätet ans Netz ging, konnte eben nicht wie geplant die Schuldenlast kurzfristig deutlich gesenkt werden.
Womit wir bei vierten Problem waren. Da die Schuldenlast exorbitant war (mit dem entsprechendem Rating) hat sich die Notwendigkeit aufgedrängt sich von Unternehmensteilen zu trennen; zumal man weiterhin Mittel benötigt(e) um die Deutschen Werke auf einen technisch adäquaten Status zu heben und den vernächlässigten, nun aber immer dringlicheren, Umweltschutz gerecht zu werden. Es war also absehbar - wie ich bereits frühzeitig gepostet habe -, dass es zu einem Notverkauf der Salzsparte kommen muss.
Und schwubs sind wir bei Problem fünf: Durch den Notverkauf hat man zwar die Bilanz verbessert, nicht aber die G & V. Nun fehlen jedes Jahr 100-te Mio Euro EBIT aus der Salzsparte. Und es ist noch kein Licht am Horizont zu sehen, wann und wie die Deutschen Standorte nachhaltig positive Ergebnisbeiträge abwerfen können.
Ich könnte Ihnen gerne noch weitere bzw. zusätzliche Details liefern, glaube aber, das diese Entwicklung aufzeigt, warum 41 Euro je Aktie nunmehr in den Bereich der Fabeln gehören.
Wie immer meine pers. Meinung und keine Handlungsempfehlung.
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