Zyklus hin oder her: man sollte erwarten dürfen, dass er alle Automobil-Hersteller einigermaßen gleich trifft. Weit gefehlt. Porsche wird 2009/2010e mit einem KGV von 3,7 bewertet. BMW zum Beispiel aber mehr als doppelt so hoch, nämlich mit 7,8.
Porsche, als das rentablere Unternehmen, ist somit nicht einmal halb so hoch be- wertet wie BMW. Trotzdem hat Porsche heute doppelt so viel verloren, wie BMW. Das muss Nachdenken erlaubt sein.
Wenn Porsche übrigens mein Kursziel von 25 Euro erreicht hat, beträgt die Bewertung für 2008/2009 gerade noch 2,2. Das ist - halb so viel wie FIAT (5,0) - ein Fünftel so viel wie AUDI (11,6) - ein Fünfzehntel so viel wie VW (32,5) - weniger als ein Drittel von Daimler (7,6)
Die Frage drängt sich auf, ob Porsche noch ein seriöses Investment ist. Mehr und mehr zweifle ich das an. Denn von einer Aktie verlange ich weder Glamour noch Ruhm. Ich habe nur einen einzigen, schlichten Wunsch an sie: dass sie steigt. Seit 10 Jahren ist die Porsche-Aktie per Saldo aber gefallen. Diese Bilanz spricht für sich... Wiedeking mag ein Meister seines Fachs sein. Den Kurs vor dem Absturz ins Nichts hat er nicht verhindert. Wo sind die cleveren Schachzüge, die wohlplazierten und lancierten News, die Kursen zur rechten Zeit auf die Sprünge helfen? Die Antwort darauf fällt ernüchternd aus. Den Aktionären hat Wiedeking insgesamt damit nur geschadet. Das ist bitter, aber wahr. Fazit: Mit Wiedeking als Vorstand ist zu befürchten, dass Porsche aus Aktionärssicht auf Dauer ein Versager bleibt. Da gibt es nur eine Konsequenz: ein neuer Kopf muss her.
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