Als Backgroundinfo zu Bill Laswell vielleicht ganz interessant:
Er gilt als einer der einflussreichsten und bedeutendsten Produzenten des ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts. Sein Spektrum reicht dabei über alle erdenklichen Stilistiken und Genres hinaus. Es gibt kaum eine Richtung, die in seiner Musik nicht schon Einfluss gefunden hätte. Blues, Jazz, Avantgarde, Hip Hop, Funk, indische Percussion, Dub, NewAge, Ambient, orientalische und afrikanische Worldmusik, Irisch Folk, Punk, Elektronica - alles bunt durcheinander gemixt und neu rekonstruiert. Seine Diskographie umfasst dabei allein in der letzten Dekade über 200 Alben.
Bill Laswell ist ein scharfer Kritiker der Musikindustrie, in der Profit die höchste Maxime sei und Integrität, Visionen und künstlerischer Ausdruck ? wesentliche Elemente der Kreativität ? als störend empfunden würden. Das Geschäftsmodell der Musikindustrie beruhe darauf, Trends zu erkennen und darauf abgestimmte Produkte anzubieten, die sich in kontrollierbaren Genres vermarkten lassen. Ein Konzept, dem Laswells Zugang des beständigen Übertretens stilistischer und kultureller Grenzen diametral entgegengesetzt ist.
Zanoni1
: Ein frohes, glückliches und kraftvolles neues Jahr
Zum Jahresbeginn Rhys Chatham's G3 - einfach und komplex, kraftvoll und meditativ zugleich. Manchmal ist eine Note genug - weniger geht nicht, mehr aber eigentlich auch nicht. Kommt aus Deinem Lieblingsjahr, '77
"aufgelegst" ist eine postmoderne Wortschöpfung, die das Wanken zwischen Perfekt (aufgelegt hast) und Präsens (auflegst) zum Ausdruck bringt, und damit die Grenze zwischen den beiden Zeitebenen (und zugleich die Verständlichkeit) auflöst. (wiki)
Arbeiterbewegung & Gewerkschaften hatten - im erbitterten Kampf - ein Limit nach unten durchgesetzt und damit die Halbwertszeit des Cap signifikant verlängert. Von dieser politischen wie kulturellen Leistung profitieren heute insbesondere auch die, die Gewerkschaften für einen reaktionären Anachronismus halten...
Das Drama der Daiphongs ist im kollektiven Ansatz - wir oder die - bereits angelegt, wobei berücksichtigt werden muss, dass Solidarität in den frühen politischen Kämpfen eine Überlebensbedingung war. In der Postmoderne jedoch lösen sich diese Lager tendenziell, aber sicher, ebenso auf wie ein globalisiertes Denken und Selbstbewusstsein Platz greift, welches eine Verwurzelung in überkommenen Kollektiven 'der Region' konterkariert. Als bestes Beispiel die Popkultur, die inklusive ihrer diversen Subräume transnationale, multikulturelle Codes produziert und reproduziert, die keine Haftung mehr in Tradition haben können (es sei denn als Zitat bzw Remix). Für jemand wie Daiphong ein bitterer Verlust...
----------- 'Being a contrarian is tough, lonely and generally right'
Ich find es inzwischen nicht mehr tragisch, dass tatsächlich wenig Diskussion zustande kommt (mal von uns beiden abgesehen). Wichtig ist mir, Impulse, Anregungen zu finden und potentiell zu setzen - und das geht auch ohne Diskussion. Wobei beides auch irgendwie zusammenläuft, denn für meine eigenen Posts arbeite ich ja häufiger Material anderer 'gewissenhaft' durch. Gut finde ich es, im Thread Impulse aus einem anderen Blickwinkel zu bekommen, insofern bin ich für Learners Beitrag dankbar. ..
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