Der Saarbrücker Oberbürgermeister Hajo Hoffmann ist wegen Untreue in zwei Fällen vom Amtsgericht Saarbrücken zu einer Geldstrafe in Höhe von 25000 Euro 200 Tagessätze verurteilt worden Das Gericht sah es als erwiesen an, beim Bau seiner Privatvilla Bauleistungen und Baustoffe in Höhe von rund 25000 Euro nicht selbst bezahlt, sondern über die städtische Entwicklungs- und Sanierungsgesellschaft ESG abgewickelt zu haben Hoffmann war Aufsichtsratschef der ESG
Außerdem hat Hofmann nach der Überzeugung des Gerichts eigennützig auch gegen seine Pflichten als Aufsichtsratschef der städtischen Siedlungsgesellschaft SGS verstoßen, indem er auf seinem Anwesen im Frühjahr 1997 Pflanzarbeiten von einer Gärtnerkolonne der SGS kostenlos erledigen ließ Die Kosten wurden unter dem Posten "Gärtnerische Unterhaltung" der SGS-Sozialwohnungen gebucht Erst aufgrund der Einleitung der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen hatte Hoffmann die Rechnung bezahlt
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Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Margit Conrad SPD steht unter dem Verdacht der Bilanzfälschung beim Saarbrücker Entsorgungsunternehmen ASS Conrad, gegen die die Saarbrücker Staatsanwaltschaft ermittelt, soll in ihrer Zeit als Bürgermeisterin in Saarbrücken und Aufsichtsratsvorsitzende der städtischen Gesellschaft ASS davon gewusst haben, dass eine Bilanz um den Betrag von 250000 Euro gefälscht worden war Die Gesellschaft hat nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft einem Entsorgungsunternehmen diese Summe für Transporte in Rechnung gestellt haben, die es nie gab
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Schwarzkonten, Schmiergelder, Verhaftungen: Die SPD im Korruptionssumpf Auch Ministerpräsident Clement verstrickt?
In Köln ist die SPD in einen Korruptions- und Spendenskandal verwickelt Mitte Juni sind der zurückgetretene Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion, Norbert Rüther, der frühere Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Karl Wienand und der Müllunternehmer Hellmut Trienekens festgenommen worden Die Staatsanwaltschaft Köln wirft ihnen vor, die Auftragsvergabe zum Bau der Kölner Müllverbrennungsanlage MVA an die Firma Steinmüller, ein Unternehmen der Babcock Borsig AG, manipuliert zu haben
Steinmüller soll über Scheinfirmen rund 11 Millionen Euro 21,6 Millionen Mark an Schmiergeldern gezahlt haben Davon soll Wienand insgesamt 3,3 Millionen 6,4 Mrd Mark Euro und Rüther etwa 1 Millionen Euro 2 Mrd Mark an Bestechungsgeldern erhalten haben Rüther wird Beihilfe zur Bestechlichkeit zur Last gelegt, dem schon 1996 wegen Spionage für die DDR zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilten Wienand, der das anrüchige Geschäft angebahnt haben soll, Beihilfe zur Bestechung, Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung
Einem Bericht des Nachrichtenmagazins Focus Nr 27/2002 zufolge soll sich nach Aussagen des früheren Geschäftsführers der Betriebsgesellschaft der Müllverbrennungsanlage AVG, Ulrich Eisermann, bei der Auftragsvergabe auch de
damalige Chef der Staatskanzlei und heutige nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wolfgang Clement für die Firma Steinmüller stark gemacht haben Dies hat die Kölner Staatsanwaltschaft inzwischen zwar zurückgewiesen, doch bleibt die Focus-Redaktion bei ihrer Darstellung
Auch der Name des ehemaligen Kölner Oberstadtdirektors Lothar Ruschmeier SPD fällt immer häufiger im Zusammenhang mit der Korruptionsaffäre Ruschmeier, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Betriebsgesellschaft AVG war, soll sich ?wie kein anderer für den Bau der MVA eingesetzt haben?, so die Kölner Grünen-Politikerin Barbara Moritz Quelle: Focus Nr 26/2002 Während die Kölner Staatsanwälte Ruschmeier bisher noch nicht als Beschuldigten sehen, ermitteln ihre Frankfurter Kollegen bereits Der Verdacht: Korruption im Zusammenhang mit dem Bau der Köln-Arena Ruschmeier soll vom Baukonzern Holzmann im Zusammenhang des Baus der Arena Geschenke angenommen haben, unter anderem eine Reise in die Vereinigten Staaten
Bereits seit Anfang April ermittelt die Staatsanwaltschaft zudem gegen 38 Kölner SPD-Politiker wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung, der Untreue und der Beihilfe zum Betrug Dazu zählen neben Ex-Fraktionschef Norbert Rüther, der ehemalige Schatzmeister der Kölner SPD, Manfred Biciste, der langjährige Kölner Oberbürgermeister Norbert Burger SPD, der Bundestagsabgeordnete Konrad Gilges, die Landtagsabgeordneten Annelie Kever-Henseler und Marc Eumann sowie ein Drittel der SPD-Mitglieder im Kölner Stadtrat
Die SPD-Politiker sollen Spendenquittungen angenommen und beim Finanzamt steuermindern eingereicht haben, ohne zuvor überhaupt Geld an die SPD gespendet zu haben Auf diese Weise wollten Ex-Fraktionschef Rüther und SPD-Schatzmeister Biciste illegale ?Dankeschön?-Spenden ?waschen?, die sie in der Zeit von 1994 bis 1999 bei etwa 35 Unternehmen als Gegenleistung für diesen zuvor erteilte städtische Aufträge eingesammelt und auf schwarze Konten in der Schweiz eingezahlt hatten Als vermeintliche Spenden von SPD-Parteifreunden konnte das Geld in die Rechenschaftsberichte eingehen und die SPD zusätzlich noch staatliche Zuschüsse kassieren Viele der SPD-Politiker haben das Geld, das ihnen vom Finanzamt auf Grund der gefälschten Spendenquittungen erstattet wurde, anschließend offenbar erneut an die SPD gespendet Ob für diese abermaligen "Spenden" wiederum illegale Quittungen ausgestellt und erneut beim Finanzamt eingereicht wurden, wird zurzeit von den Ermittlungsbehörden geprüft
Nach Aussagen der SPD-Politiker summieren sich die undeklarierten Spenden auf insgesamt etwa 425000 Euro 830000 Mark, von denen aber nur etwa 247000 Euro 483000 Mark konkreten Spendern zugeordnet werden konnten Die Herkunft der restlichen Summe konnte die SPD bisher nicht aufklären Die Bundestagsverwaltung hat inzwischen als erste Maßnahme Strafzahlungen in Höhe von 493000 Euro gegen die SPD verhängt
Nachweislich stammen über 380000 Euro 750000 Mark der illegalen Spenden von Personen, die in den Korruptionsskandal um die Kölner Müllverbrennungsanlage MVA verstrickt sind Die Kölner Staatsanwaltschaft schließt nicht aus, dass es sich dabei um einen Teil der 1 Million Euro Schmiergeld handeln könnte, dass Ex-SPD-Fraktionschef Rüther erhalten hat Ob auch der Restbetrag auf SPD-Konten gelangt sein könnte, oder ob Rüther das Geld zum eigenen Nutzen verbraucht hat, ist noch ungeklärt
Nach Angaben von Rüther hat es bei der Kölner SPD bereits seit den 70er Jahren schwarze Kassen gegeben, an denen auch die ehemaligen SPD-Fraktionsvorsitzenden Klaus Heugel 1999 in verbotene Insidergeschäfte verstrickt und Toni Klefisch beteiligt gewesen sein sollen Der Verbleib mehrer als hunderttausend Euro ist noch ungeklärt Inzwischen ist auch der Interims-SPD-Fraktionsvorsitzende Heinz Lüttgen wegen staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen von allen Ämtern zurückgetreten
Inzwischen ist ein weiteres SPD-Schwarzkonto aufgetaucht, von dem die ehemaligen Fraktionschefs Rüther und Heugel wöchentlich ohne Verwendungsnachweis bis zu 2500 Euro 5000 Mark abgehoben hätten
Auch der SPD-Landesvorsitzende Harald Schartau gilt inzwischen als befangen Denn bis Juni 2000 saß er im Aufsichtsrat des Anlagenbauers Babcock Borsig AG, der für einen Teil der Schmiergeldzahlungen verantwortlich sein soll
Der bekannte Parteienkritiker und Korruptionsexperte Professor Erwin K Scheuch sprach unterdessen von mafiosen Strukturen "Mit einem solchen System wäre die SPD als Partei Steuerhinterzieher, ja sogar Betrüger"
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Flugaffäre der Rot-Grünen Landesregierung Der frühere nordrhein-westfälische Finanzminister Heinz Schleusser SPD musste 1999 im Zuge der Flugaffäre der Landesregierung zurücktreten Er hatte vor dem Landes-Untersuchungsausschuss zur Aufklärung der Vorwürfe, für Privatreisen, Flugzeuge der Landeseigenen Westdeutschen Landesbank WestLB genutzt zu haben, die Unwahrheit gesagt Auch NRW-Ministerpräsident Clement und sein Vorgänger, Bundespräsident Johannes Rau, mussten sich wegen der Nutzung von Flugzeugen der WestLB vor dem Ausschuss verantworten Die Rolle des langjährigen Vorstandsvorsitzenden der WestLB Friedel Neuber SPD in der Flugaffäre ist bis heute ungeklärt Auch er soll die hauseigene Flugbereitschaft für private Reisen missbraucht haben Vor dem Untersuchungsausschuss verweigerte er die Aussage
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Anklage gegen SPD-Oberbürgermeister wegen Korruptionsverdacht Die Staatsanwaltschaft Wuppertal hat entschieden, gegen den Wuppertaler Oberbürgermeister Hans Kremendahl SPD Anklage wegen Vorteilsannahme zu erheben Er soll im Jahre 1999 von dem Bauunternehmer Uwe Clees 500000 Mark 256000 Euro für seinen Wahlkampf erhalten und ihn dafür bei städtischen Bauaufträgen bevorzugt haben Entgegen aller öffentlichen Beteuerungen soll Kremendahl nach einer eidesstattlichen Erklärung des Ex-Pressesprechers von Clees 1998 an einem privaten Treffen mit dem Unternehmer teilgenommen haben, in dessen Verlauf auch über die Verwendung von Spendengeldern gesprochen wurde
Konkret geht es unter anderem um ein von Clees geplantes ?Factory-Outlet-Center? FOC Kremendahl, der sich noch im Jahr 1998 öffentlich gegen ein FOC festgelegt hatte, hatte im Jahr 1999 plötzlich seine Meinung geändert
Einen Rücktritt vom Amt des Oberbürgermeisters hat Kremendahl strikt abgelehnt Ein von der CDU im Wuppertaler Stadtrat beantragtes Abwahlverfahren gegen Kremendahl ist gescheitert Der Antrag, die Bevölkerung über die Abwahl des Politikers entscheiden zu lassen, verfehlte im Stadtrat wegen des Widerstands der SPD die erforderliche Zwei-Drittel- Mehrheit Der Düsseldorfer Regierungspräsident erwägt eine Suspendierung Kremdahls und hat inzwischen disziplinarische Vorermittlungen eingeleitet
Die Bundestagsverwaltung will aufgrund der 500000-Mark-Spende Strafzahlungen gegen die SPD verhängen Denn die Partei hatte das Geld nicht als Spende des Bauunternehmers Clees angegeben, sondern in mehrere Teilbeträge aufgeteilt und unter verschiedenen Namen in ihrem Rechenschaftsbericht für das Jahr 1999 veröffentlicht Die Bundestagsverwaltung sieht es in einem Schreiben an die Bundes-SPD vom 13 Mai 2002 als "unstreitig" an, dass die Partei damit gegen das Publizitätsgebot nach dem Parteiengesetz verstoßen habe Demnach wäre der doppelte Betrag, also eine Million Mark 511291 Euro, zurückzuzahlen
Auch gegen den SPD-Stadtverordneten Jürgen Specht, einem engen politischen Freund Kremendahls, ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Bestechlichkeit Der SPD-Politiker soll Bestechungsgelder in Höhe von 153000 DM von der Wülfrather C & W Bauträgergesellschaft und der Dortmunder Baumarktkette Hellweg angenommen und im Gegenzug mehrere Bauprojekte im Rat und im zuständigen Ratsausschuss gefördert haben
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Versuch der Vertuschung von Spenden? Die Mülheimer SPD erhielt im Jahr 1999 aufgesplittet in zwei Tranchen 4500 Mark vom Müll-Entsorgungsunternehmen Trienekens Statt als Spenden verbuchte die SPD das Bargeld im Rechenschaftsbericht zunächst fälschlich als Tageseinnahme Unklar ist, ob dies aus Vertuschungsabsicht geschah Erst im März 2000 ist das Geld korrekt als Spende registriert worden
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