Wer kennt diese Firma und deren Produkte nicht - Hewlett-Packard. Eine Firma die sich einen Namen in der Computerbranche gemacht hat. Beinahe jeder Bürger hatte bereits irgendwie mit Produkten von HP zu tun, seien es Computer, Drucker oder sonstiges. Und jetzt - jetzt verkauft HP die Computersparte und will sich nur noch auf Software konzentrieren. Ob das eine richtige oder schlechte Entscheidung ist, weiß ich nicht, aber es zeigt wieder ein Mal eines eindrucksvoll: Nur weile eine ganze Branche wächst, wächst nicht auch zwangsläufig jede Firma, die sich in dieser Branche betätigt. Nehmen wir die Automobilbranche. Es gab zu Beginn dieser Innovation ca zweitausend Autohersteller. Trotz der massiv gestiegenen Anzahl von Autos, verblieb nur ein Bruchteil der Firmen bestehen und die anderen verschwanden von der Bildfläche. Nehmen wir die Flugzeugbranche. Über 200 Flugzeugunternehmen teilten sich zwischen 1919 und 1939 den Flugraum über den USA – und heute? Computer- oder auch Internetbranche. Zahllose Start-Ups die inzwischen bereits längst wieder von der Bildfläche verschwunden sind begleiteten zu Beginn diese neue Innovation. Trotz steigender Absatzzahlen reduzierten sich jedoch die am Markt konkurrierenden Unternehmen. Noch eine innovative Branche mit wahnsinnigem Wachstum – Solar, Photovoltaik und Co. Zwanzig Prozent Zuwachs pro Jahr und mehr und dennoch – Q-Cells und Co scheinen kaum davon zu profitieren und mit vielen Probleme zu kämpfen. Was zeigt uns das als Investor: Wer innovative Firmen kauft, wird meistens nicht glücklich werden (es sei den er hatte ein zufällig glückliches Händchen). Eröffnet eine neue Erfindung vielen Firmen Wachstumschancen, bleibt am Ende nur ein Bruchteil davon bestehen, während die anderen Bankrott gehen. Als Value-Investor sollte man sich demnach bei innovativen Dingen eher zurück halten und sich auf „Alt-Bewährtes“ stützen. Etablierte Unternehmen in langweiligen und altmodischen Branchen sind um einiges besser als innovative Unternehmen in hochtechnologischen und rasant sich selbst erneuernden Bereichen. Wer kann schon sagen, ob die neue Software von HP ein Renner oder ein Flop wird. Wer weiß, ob Computer oder Laptop in fünf Jahren nicht sowieso von innovativeren Dingen abgelöst werden. Niemand. Was ich allerdings zu glauben weiß ist, dass Henkel auch in zehn Jahren noch Persil verkaufen, Procter&Gamble mein Bad mit Produkten befüllen und Coca Cola Getränke auf der ganzen Welt verkaufen wird. Und Nestle? Ich glaub auch Nestle wird in zehn Jahren noch Müsli verkaufen. Das ist der Vorteil einer „langweiligen“ und „alten“ Branche. Die schlechten Firmen sind meistens bereits ausgesiebt und über blieben nur noch die profitablen Unternehmen, die sich eine beherrschende Position im Markt erarbeitet haben, mit Markennamen Kunden binden können und somit auch über genügend Preissetzungsmacht verfügen um auch in schlechten Zeiten überleben zu können. Hewlett-Packard ist vielleicht – so hart es klingt – der nächsten Generation schon kein Begriff mehr (oder HP startet erst jetzt so richtig durch – beides ist möglich). Wenn doch, bleibt dennoch stets das Damoklesschwert des ewigen technologischen Fortschrittes, der nötig ist um wettbewerbsfähig und profitabel zu bleiben (man sehe sich Nokia an). Daher habe ich auch eher eine Abneigung gegenüber Technologie-Unternehmen. Deren Markt ist schnelllebig und wer heute oben auf ist und ein paar Jahre verschläft, ist morgen pleite und weg vom Markt. Der Müsliriegel hingegen wird wohl kaum nochmals wesentliche innovative Fortschritte erleben! www.anleitung-zum-reichtum.com
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