Ökonomen streiten über Verteilungsfrage

Seite 1 von 7718
neuester Beitrag: 28.07.24 18:39
eröffnet am: 14.07.17 09:47 von: delannoy17 Anzahl Beiträge: 192932
neuester Beitrag: 28.07.24 18:39 von: lacey Leser gesamt: 34417667
davon Heute: 417
bewertet mit 116 Sternen

Seite: Zurück 1 | 2 | 3 | 4 |
7716 | 7717 | 7718 | 7718  Weiter  

04.11.12 14:16
116

20752 Postings, 7554 Tage permanentÖkonomen streiten über Verteilungsfrage


Wirtschaftswissenschaften : Ökonomen streiten über Verteilungsfrage 13:15 Uhr Ökonomen streiten über Verteilungsfrage

Die Einkommensungleichheit destabilisiert die Volkswirtschaften, sind

... (automatisch gekürzt) ...

http://www.handelsblatt.com/politik/international/...age/7328592.html
Moderation
Zeitpunkt: 06.10.14 08:32
Aktionen: Kürzung des Beitrages, Threadtitel trotzdem anzeigen
Kommentar: Urheberrechtsverletzung, ggf. Link-Einfügen nutzen
Original-Link: http://www.handelsblatt.com/politik/...gsfrage/7328592.html

 

 
Seite: Zurück 1 | 2 | 3 | 4 |
7716 | 7717 | 7718 | 7718  Weiter  
192906 Postings ausgeblendet.

26.07.24 13:44

253 Postings, 267 Tage xivi...906 interessant

Von Ihnen kommen bereits 7 der letzten 20 (oder weniger) positiven Bewertungen für Malko07.  

26.07.24 13:58
1

253 Postings, 267 Tage xiviFill

Zitat fill :wenn Staaten und Private im grösseren Stil damit beginnen, Schulden zurückzuzahlen um ihre Bilanzen in Ordnung zu bringen. Würde jeder - frei nach Wellershof - seine Schulden komplett tilgen, wäre die Menscheit bettelarm. Sie verfügte buchstäblich über keinen einzigen Cent.

Du hast wohl das Interview gar nicht ganz gelesen, was man aber doch erwarten sollte wenn du dich so aufspielst gegenüber einem doch erfahrenem Ökonomen und Vermögensverwalter.

Es ist nun leider hinter einer Bezahlschranke, war es hier am morgen noch nicht, wie ist das in Deutschland, konnte man es überhaupt ganz lesen? Er sagt u.a. auch, dass er nicht glaubt, dass Schuldenbremsen von Staaten wohl nicht aufrechterhalten werden können, ohne die Gesellschaften zu destabilisieren, aber soweit hast du kaum gelesen, ....stimmt's?  

26.07.24 14:00

253 Postings, 267 Tage xiviKorrektur

Er sagt u.a. auch, dass er glaubt, dass Schuldenbremsen von Staaten wohl nicht aufrechterhalten werden können, ohne die Gesellschaften zu destabilisieren, aber soweit hast du kaum gelesen, ....stimmt's?  

26.07.24 14:08
1

253 Postings, 267 Tage xivishit...

Sorry, aber heute habe ich Mühe mit der Hochdeutschen Sprache, irgendwie kriege ich den Satz nicht richtig hin, etwas stimmt nicht daran und jede Korrektur stimmt dann  auch irgendwie nicht.
Noch ein Versuch.
Er stellte z.B. Schuldenbremsen generell und in der Schweiz in Frage im Interview. Sie seien zwar wünschenswert, aber könnten die Gesellschaften destabilisieren.  

26.07.24 18:41
2

70300 Postings, 5896 Tage Fillorkill'im Rust Belt und im Flyoverland'

'In den sicheren woken demokratischen Küstenstaaten wird sie die Mehrheit der Demokraten  vergrößern, wie es allerdings im Rust Belt und im Flyoverland aussieht ist schwer abzuschätzen, wahrscheinlich wird sie hier Stimmen im Vergleich zu Biden verlieren'

Andererseits stehen auch die Amis im Flyoverland auf die Erzählung vom Underdog, der aus dem nichts kommend und mit nichts in den Händen sich anschickt, eine bereits aussichtslos geratene Sache auf dem letzten Meter doch noch zu drehen. Momentum ist dabei alles und das hat Harris ja gerade weil ihre Übernahme verschleppt wurde bis es gar nicht anders mehr ging.  
-----------
Nie Wieder ist Jetzt

26.07.24 18:59
2

1388 Postings, 758 Tage BabcockLars Windhorst mal wieder in den Schlagzeilen

Bund streicht Förderung für Bau von LNG-Bunkerschiffen bei FSG | NDR.de - Fernsehen - Sendungen A-Z - Panorama 3 - meldungen
Die Flensburger Werft FSG bekommt nun doch keine Förderung des Bundes. Grund dafür soll laut NDR-Recherchen sein, dass Werfteigner Windhorst das erforderliche Eigenkapital nicht nachgewiesen hat.
Einst war er Kohls Liebling und später versuchte er sich erfolglos als Fußball-Mäzen.  

27.07.24 12:11
4

1342 Postings, 393 Tage Frieda FriedlichFillorKill #903

Du kritisierst im Wellershoff-Interview in der NZZ, das ich in voller Länge gelesen haben und sehr gut finde, den Absatz:

"Wie stark könnte ein solcher Rückschlag sein?

Erheblich, zumal mit der Entwicklung zu höheren Zinsen auch Fragezeichen bei der Finanzstabilität entstanden sind. Das ist der dritte Problembereich. Banken haben als volkswirtschaftliche Aufgabe die Fristentransformation ? die Bank macht aus kurzfristigen Einlagen langfristige Kredite. Das wiederum führt dazu, dass die Aktiv- und Passivseiten der Bankbilanzen unterschiedlich stark zinsabhängig sind. Die gestiegenen Kapitalmarktzinsen waren denn auch der Auslöser für den Kollaps der Silicon Valley Bank in den USA und in gewisser Weise wohl auch für den Untergang der Credit Suisse."


Deine Kritik daran lautet:

"Banken verleihen keine Einlagen, sondern schöpfen kurz- wie langfristige Kredite frei Schnauze - dh gemäss eigener Chance/Risiko Erwägungen - aus reiner heissen Luft. Deshalb heisst es ja auch 'Fiat'."

Tatsächlich verdienen Banken  sowohl an der Fristentransformation als auch an der (Fiat-)Geldschöpfung durch Kreditvergabe. Es ist immer eine Mischung aus beiden. Deshalb ging es den Banken in der Nullzinsära (die Fristentransformationsgeschäfte nahezu unmöglich machte), auch generell schlecht. Wie du siehst, sind die Kurse von Bankaktien seit den Zinserhöhungen der Fed und der EZB deutlich gestiegen.

Wegen gescheiterter Fristentransformation ist z. B. 2008 die Depfa in die Pleite gerutscht (die kurzfristige Refinanzierung der langfristig vergebenen Kredite am Geldmarkt war wegen Risikoscheu der Marktteilnehmer nicht mehr möglich).

Kürzlich ging in USA die Silicon Valley Bank pleite. Sie hatte Kundeneinlagen in Staats- und Unternehmensanleihen angelegt, die wegen der starken Zinserhöhungen in USA deutlich im Kurs absackten. In der Folge geriet die Bilanz der SVB in Schieflage. Um Geld zu beschaffen, verkaufte sie einige dieser Anleihen mit Verlust. In der Folge sank das Eigenkapital der SVB unter die gesetzliche Mindestgrenze. Der Versuch, die Schieflage durch eine Kapitalerhöhung zu retten, scheiterte, weil niemand neue Aktien der SVB kaufen wollte.

Ganz falsch ist deine Behauptung der "langfristigen Kreditvergabe frei Schnauze". Denn mit jedem Kredit, den eine Geschäftsbank vergibt, weitet sie ihre Bilanz aus. Dieser Bilanzausweitung sind jedoch durch die Basel-3-Bestimmungen relativ enge Grenze gesetzt. Banken müssen stets einen bestimmten Prozentsatz ihrer Bilanzsumme in Form von Eigenkapital vorhalten. Es sind, wenn ich mich recht erinnere, 4,5% vom CET1. Folglich kann eine Bank ihre Bilanz nicht "frei Schnauze" ausweiten. Das Eigenkapital einer Bank ist nämlich nicht "beliebig vermehrbar"; es ist in der Regel eine weitgehend fixe Größe.

Zudem können Zentralbanken (wie die EZB) die Kreditvergaben der Banken durch Änderungen der Mindestreservesätze beeinflussen.

https://www.bundesbank.de/de/aufgaben/geldpolitik/...treserven-602268  

27.07.24 13:38

70300 Postings, 5896 Tage Fillorkill'langfristigen Kreditvergabe frei Schnauze'

Was gelehrt wurde war und in der Vulgärökonomie s.o. weiterhin wird ist, dass Kredite mit einem gewissen Multiplikator aus den Einlagen geschöpft und insofern die Fähigkeit dazu durch diese restringiert werden. In der Wirklichkeit können Banken aus eigenem Gutdünken Kredit schöpfen. Abhängig sind sie dabei von der Kreditnachfrage und der Solvenz des (potentiellen) Kreditnehmers, die sie zyklisch bekanntlich sehr unterschiedlich einschätzen. Die Mindestreserve spielt keine Rolle weil sie sich jederzeit beliebig viel Zentralbankgeld leihen können. Das vorzuhaltene Eigenkapital ist nie ein Problem solange die Kreditblase expandiert. Schrumpft die Blase ist das EK hingegen schnell dahin. Bankpleiten haben EK-Vorschriften deshalb auch noch nie verhindern können.  
-----------
Nie Wieder ist Jetzt

27.07.24 13:46

253 Postings, 267 Tage xiviGuter Beitrag

Es kommen auch mal neue Stimmen hier, die nicht irgend welche alten Geister sind......  

27.07.24 13:55
3

253 Postings, 267 Tage xiviBockmist?

Zitat fill: Die Mindestreserve spielt keine Rolle weil sie sich jederzeit beliebig viel Zentralbankgeld leihen können.

Die Kapitalanforderungen bestehen sicher nicht darin, dass das CET1 aus ausgeliehenem Geld bei den Zentralbanken besteht.

Ich kenne mich nicht wirklich aus im Bankwesen aber tue auch nicht so. Bei dir scheinen sich Ansichten zu Schulden, auch Staatsschulden festgesetzt zu haben die du hartnäckig verteidigst, die aber völliger Bockmist zu sein scheinen. Und zwar offensichtlich. Ich glaube du kannst gar niemanden überzeugen damit. Da stimmt etwas nicht daran. Vielleicht solltest du das mal neu recherchieren?? Das ist hier ja schon lange ein Thema in diesem Faden.
Sorry, das soll nichts fies sein, aber ehrlich.


 

27.07.24 14:09
3

1342 Postings, 393 Tage Frieda FriedlichJa, ist Bockmist

FillorKill #904: "Die Mindestreserve spielt keine Rolle weil sie sich jederzeit beliebig viel Zentralbankgeld leihen können."

https://www.compeon.de/glossar/mindestreservepolitik/

Der Europäischen Zentralbank stehen diverse Maßnahmen zur Verfügung, deren Hauptziel darin besteht, den Euro stabil zu halten. Neben der Veränderung der Leitzinsen gehört insbesondere die sogenannte Mindestreservepolitik zu den wichtigsten Instrumenten, über die Zentralbanken wie die EZB verfügen.

Worum handelt es sich bei der Mindestreservepolitik?

Zentrales Element der Mindestreservepolitik ist die Mindestreserve, die von der EZB vorgeschrieben wird. Es handelt sich dabei um eine Mindesteinlage, die alle Banken auf ihren EZB-Konten vorhalten müssen. Über die Höhe der Mindestreserve kann die Europäische Zentralbank somit steuern, [wie] viel Kapital auf den Konten vorliegen muss und demzufolge dem Markt in gewisser Weise entzogen wird. Die Mindestreservepolitik beinhaltet dabei, dass die EZB einen Mindestreservesatz festlegt. Dieser bezieht sich fast immer auf die Kundeneinlagen, die von der jeweiligen Bank gehalten werden. Hat ein Kreditinstitut also beispielsweise Kundeneinlagen in Höhe von 20 Milliarden Euro und beläuft sich der Mindestreservesatz auf 10 Prozent, muss dieses Kreditinstitut insgesamt mindestens zwei Milliarden Euro auf dem EZB-Konto als Mindesteinlage vorhalten.

Was ist das Ziel der Mindestreservepolitik?

Das oberste Ziel der Mindestreservepolitik besteht ? wie nahezu alle Maßnahmen der Europäischen Zentralbank ? darin, den Euro auf einem stabilen Niveau zu halten. Im Detail ist es ein wesentliches Ziel der Mindestreservepolitik, dass die EZB dadurch die sogenannte Geldschöpfung in gewissem Rahmen steuern kann. Je höher der Mindestreservesatz ist, desto mehr Liquidität und Kapital wird dem Markt entzogen, denn die Mindesteinlage kann die Bank nicht beispielsweise in Form von Krediten an andere Kunden verleihen.  

27.07.24 14:49
1

70300 Postings, 5896 Tage Fillorkill'Bockmist'

Das Argument war, dass Banken sich beliebig Zentralbankgeld leihen können um die Mindestreserve zu erfüllen. Das gelingt ihnen auch problemlos solange es draussen brummt. Die Mindestreserve ist gerade kein Instrument um eine Überhitzung der Kreditnachfrage zu verhindern. Das wäre sie theoretisch nur dann, wenn der Satz sich auf die 100% bewegen würde. Das käme aber einer Abschaffung der privaten Geldschöpfung gleich, wir hätten dann praktisch 'Vollgeld'. In der Realität liegt der Satz knapp oberhalb von 0, ist also nur von symbolischer Relevanz.  
-----------
Nie Wieder ist Jetzt

27.07.24 15:27
1

70300 Postings, 5896 Tage Fillorkill'Einst war er Kohls Liebling'

Lars, der Windhund, ist mit seinem Geschäftsmodell 'Steine zu Gold' zu so etwas wie einem Kronzeugen der Vulgärökonomie geworden, die sich in gewollter Unkenntnis kausaler Mechanismen immer nur mit dem blossen Schein der Dinge beschäftigt und dabei instinktiv erspürt, dass unter einer pseudorationalen und stets lebensfernen 'Modellen' verhafteten Textoberfläche  die reine Magie regiert, in der einfach alles möglich wird. Und irgendwie stimmt das ja auch, denn all die ahnungslosen Animal Spirits wirken ganz ohne Auftrag so zusammen, dass am Ende neben den bedauernswerten Bankrotteuren ein Lottomillionär, ein Bitcoin-Wal, ein René Benko, ein Lars Windhorst usw herausspringt, die man als Vorbilder bewundert und gleichzeitig aus ganzem Herzen um ihren Erfolg beneidet.  
-----------
Nie Wieder ist Jetzt

27.07.24 22:45
2

23177 Postings, 6586 Tage Malko07Momentum ist dabei alles

und das hat Harris ja gerade.

Ich weiß nicht was du damit meinst?  Sogar die momentanen Kindergartenumfragen geben das nicht wieder. Sie liegt dabei etwas besser als Biden zum Schluss aber immer noch schlechter als Trump.  Auf jeden Fall muss sie noch einen Vize bestimmen und bis zum 5. November dauert es noch. Bis dahin kann viel passieren, auch fette Böcke auf beiden Seiten. Es waren die Demokraten welche Biden fertig gemacht haben und eben nicht die Republikaner. Klar dass er dabei in den Umfragen absank und er ausgetauscht werden musste. Auf jeden Fall reicht die Zeit dicke ihre "politischen Leistungen" der Vergangenheit zu kolportieren. Und ihre Bindung zur Arbeiterschaft ist so "groß" wie der der SPD bei uns. Bin deshalb neugierig welchen Vize sie findet. Woke linksliberale Antisemiten aus den Küstenbereichen werden da nicht brauchbar sein.  

28.07.24 08:21

253 Postings, 267 Tage xiviGeld

Ich kann dir da argumentativ kaum überzeugend widersprechen bei den Mindestreserven, ich müsste jetzt mühsam links suchen, nutzen würde es kaum etwas?..
Ich glaube so 4,5%  CET1 kann stimmen , doch ist das nur ein Bestandteil der geforderten Kapitalisierung von Banken, zusammen mit anderen Bestandteilen sind es wohl mittlerweile über 10% im Euroraum.
Das wird Bankenkrisen und Finanzkrisen kaum verhindern,  gebe ich dir recht. Verstehen tue ich das mit den Banken selber nicht, wie das ist mit der Geldschöpfung usw. Ich bin ja kein studierter Ökonom. Ökonomen streiten über?.. Hobby- oder Möchtgern-Ökonomen müsste es wohl eher heissen

Wie du bei diesem Thema öfter argumentierst, als würdest du einer Herde Schafe erzählen wollen weshalb es Schulden gibt und sie anderseits auch Vermögen sind und man sie deshalb nicht alle gleichzeitig tilgen kann usw. Die würden dir vielleicht glauben, dass du der grösste Spezialist auf diesem Gebiet bist. Doch wenn du z. B. Wellershoff, dem du schnöde Dinge in den Mund legtest, frei nach Wellershoff?.,und dann einen völligen Bockmist ihm unterjubelst, darüber erzählen würdest, dann wärest wohl du ein Schaf in seinen Augen. Nur so eine Vermutung.

Nur weil er sich kritisch geäussert hat über die ausufernden Staatsschulden in den USA und gewissen Europäischen Ländern hältst du so jemanden für ein Schaf, das nur völligen Bockmist erzählt.  Vielleicht verstehst du es einfach nicht?
Das ist für dich ein rotes Tuch wohl über Staatsschulden nachzudenken. Da hast du dir vielleicht selbst ein Denkverbot auferlegt. Es ist sehr einfach Schulden zu machen für eine Regierung und viel schwieriger sie in Grenzen zu halten. Die Maastricht Regeln z.B. lassen ja eine zunehmende Verschuldung von 3% pro Jahr zu. Bei dir gibt es dann aber nur die Version man wolle alle Schulden tilgen, wenn man darauf verweist, es geht ja auch um die langfristige Perspektive.

Über die Einführung eines Vollgeldes wurde übrigens vor ein paar Jahren in der Schweiz abgestimmt, es wurde ziemlich deutlich abgelehnt. Weil es kaum realisierbar wäre.  

28.07.24 09:29
3

70300 Postings, 5896 Tage Fillorkill'wie das ist mit der Geldschöpfung'

It's Magic. Wenn du einen Kredit bei der Geschäftsbank aufnimmst wird der dir einfach aus Konto gebucht. Eben deshalb heisst es  auch 'Buchgeld'. Die einzigen Voraussetzungen dafür sind deine Nachfrage und die Entscheidung der Bank dieser nachzukommen. Sobald du das Geld abgehoben hast, verlängert sich die Bilanz deiner Bank wertneutral um die Forderung gegen dich sowie um eine Zahlungsverpflichtung deiner Bank gegenüber jener Bank, auf deren Konto das Geld am Ende landet.  

Du verwechselt offenbar die Forderung eine Mindestreserve vorzuhalten mit jener bezüglich des Eigenkapitals. Das sind zwei verschiedene Dinge. Der Mindestreservesatz liegt im Euroraum in der symbolischen Grössenordnung von 1%, was meint für jeden frisch gedruckten Euro Buchgeld lediglich einen Cent Zentralbankgeld hinterlegen zu müssen. Weil die Banken derzeit noch über hohe Überschussreserven an Zentralbankgeld verfügen, ist das überhaupt kein Problem. Wie so Geldmengen gesteuert werden sollen bleibt das Geheimnis der Währungshüter.

Mit dem Finger darauf zu zeigen, dass da einer relativ zu einer Herde ahnungsloser Animal Spirits minoritär argumentiert, ist übrigens ein ganz schwacher Einwand. Die beanstandete Differenz zum Konsensus ist zudem nur eine des Scheins. Denn im Prinzip vertrete ich Geldtheorien die heute den Standard repräsentieren. Auch die Bundesbank äussert sich ähnlich, wenn auch etwas verklausiert und um Ehrenrettung ihrer unwirksamen Instrumente bemüht:

https://www.bundesbank.de/de/service/...-geld-teil-ii-buchgeld-613628
-----------
Nie Wieder ist Jetzt

28.07.24 10:21

70300 Postings, 5896 Tage Fillorkill'Einführung eines Vollgeldes'

Die endogene, sprich von Privaten unkontrolliert betriebene Geldschöpfung, ist kein Nebenwiderspruch, sondern Heart of the Beast des modernen Kapitalismus. Nur auf die Weise konnte der gesehene gigantische private Reichtum entstehen dem notwendig ebenso gigantische Schulden entsprechen.

Die faktische Ersetzung des Zentralbankgeldes durch das Buchgeld erklärt auch die völlige monetäre Wirkungslosigkeit von geldpolitischen Massnahmen wie bspw QE, weil die ZB nur die Kontrolle über ersteres hat und damit über etwas das keiner mehr braucht. Unter QE hatte man deshalb sozusagen endlos auf Halde gedruckt. Im System der endogenen Geldschöpfung wird die Zentralbank zu ihrem blossen Anhängsel degradiert.

Eben das wollen die Vollgeldinitiaven wieder umkehren. Motto: 'Alle Macht der Zentralbank'. Vollgeld bedeutet dass Kredite zu 100% mit Zentralbankgeld gedeckt sein müssen, was der Abschaffung von Buchgeld gleichkäme. Umlaufende Geldmengen und Kreditsystem würden dadurch starr und könnten anders als heute nicht mehr mit dem Bedarf mitschwingen. Ein neuer Goldstandard, nur mit anderem Namen. Das erwartbare Resultat kann man dem ersten Absatz entnehmen: Alle bettelarm, aber dafür schuldenfrei. Die Coiner vertreten übrigens eine ähnliche Ideologie. Sie sägen damit am Ast auf dem sie selber sitzen, zumindest die 'Wale'.  
-----------
Nie Wieder ist Jetzt

28.07.24 10:51

70300 Postings, 5896 Tage FillorkillEndogene Geldschöpfung

Wie die funktioniert erklärt hier die Bundesbank ausführlich und wie ich meine sehr gut nachvollziehbar. Im ersten Teil zieht sie jene Irrlehre aus dem Verkehr die sie selbst bis gestern noch vertreten hatte und die ja auch in allen älteren Lehrbüchern referiert wurde. Die Theorie der endogenen Geldschöpfung wurde im Postkeynesianismus entwickelt und im Zuge der Finanzkrise 2008ff sukzessive offiziell übernommen, weil man mit den alten Modellen keine Antworten mehr finden konnte. Die fälligen Konsequenzen aus dieser Theorie wurden allerdings nicht übernommen, diese erforderten eine völlig andere Geldpolitik und dazu sind die vom Monetarismus geprägten Institutionen (noch) nicht bereit.  

https://www.bundesbank.de/resource/blob/614528/...schoepfung-data.pdf
-----------
Nie Wieder ist Jetzt

28.07.24 11:22
3

23177 Postings, 6586 Tage Malko07Es gibt zwischen den Extremen

sinnvolle Graubereiche. So könnte z.B. auch die Zentralbank die Geldmenge problemlos ausweiten, also Kredite vergeben. Befürchtungen die mit der potentiellen Einführung des digitalen Euros zusammen stehen. Es könnte den Bankenbereich erheblich einschränken. Die Kreditvergabe durch die Privatbanken zu verhindern wäre mMn gefährlich. Es ist besser derartige Aktivitäten dezentral als nur von einer Stelle aus auszuführen. Zentralisiert hätten wir erneut Planwirtschaft. Richtiger ist es die Kreditvergabe besser zu regulieren und die Verantwortung der Beteiligten zu erhöhen.

Prinzipiell macht mehr Geld keinen reicher. Nur wenn das Geld effizient eingesetzt wird, steigt der Wohlstand, im anderen Fall nur die Preise. Was hat z.B. der Bürger aus dem Speckgürtel von München von dem Explodieren seines Hauspreises. Mehr als darin Wohnen, so wie vorher, kann er auch nicht und umziehen nach Norden will er auf keinen Fall. Diese Immobilienpreisinflation erschwert aber anderen fleißigen Arbeitnehmer unerhört den Kauf eines eigenen Hauses/Wohnung. Die Inflation hat bis vor kurzem hauptsächlich bei den Vermögenswerten (Immobilien, Aktien, ..) und hat zu einer Schieflage und zu nicht mehr Wohlstand geführt. Gehälter konnten bei weitem nicht Schritt halten. An diesem Beispiel sieht man wie die exorbitante Geldvermehrung Schaden angerichtet hat. Und wesentliche Treiber waren dabei die Staatshaushalte und deshalb haben die Zentralbanken sich nicht an eine wirksame Gegensteuerung gewagt (die Mittel hätten sie gehabt) und die Banken konnten fleißig drucken und so auch die Privatwirtschaft immer stärker in Schieflage bringen. Sie haben in voller Breite versagt. Und die Politiker bekommen immer noch nicht genug. Immer höhere Abgaben  und höhere Steuern bei gleichzeitiger Inflation (steigenden Schulden) und inzwischen nicht nur bei den Sachwerten. Wir werden also alle reicher durch diese unverantwortliche hohe Geldvermehrung? MMn nur die, welche sich der Staatsmacht entziehen können. Und in der Wirtschaft entstehen laufend kranke Firmen und die Kriminellen lachen sich schief. Ein Benko und viele vor ihm hätten nicht so einfach und nicht so viele bei einer geordneten Kreditvergabe entstehen können. Deshalb wäre es sinnvoll, dass die Zentralbank einen Teil des Marktes in die eigenen Hände nimmt und wir deshalb ganz brutale Bankenpleiten zulassen können. Ist heute faktisch ausgeschlossen. Das ist nämlich die beste Steuerung der Banken. Es reicht den Banken die Investitionen zu überlassen. Das ehrlich erarbeitende Geld sollte nicht auch noch zwangsweise bei ihnen landen-
 

28.07.24 11:43
1

70300 Postings, 5896 Tage Fillorkill'Prinzipiell macht mehr Geld keinen reicher'

'Prinzipiell macht mehr Geld keinen reicher. Nur wenn das Geld effizient eingesetzt wird, steigt der Wohlstand, im anderen Fall nur die Preise.'

Auf dieser übergeordneten Ebene sind wir absolut einer Meinung. Die Fähigkeit produktiv zu sein ist das entscheidende Kriterium.  Und nicht die 'Numbers'.  
-----------
Nie Wieder ist Jetzt

28.07.24 16:52
1

7460 Postings, 8950 Tage fwsDie Gewaltspirale in Nahost dreht sich ...

... immer weiter und Netanyahu kündigt natürlich wegen des Raketenangriffs auf ein Dorf in den Golanhöhen mit toten drusischen Kindern erneut eine starke Vergeltung an. Nur wenn Palästinenserkinder in Gaza in Massen sterben, sind dies für Netanyahu vermutlich völlig akzeptable Kollateralschäden bzw. eine unvermeidliche Folge des "Verteidigungskrieges".

https://www.tagesschau.de/ausland/israel-angriff-golan-100.html
https://www.n-tv.de/politik/...lah-im-Libanon-an-article25120175.html

"Raketenangriff auf Golanhöhen
Madschd al-Schams trauert, die Welt hält den Atem an
Die Opfer des Raketenangriffs auf einen Bolzplatz auf den Golanhöhen werden beigesetzt. International wächst die Sorge vor einem offenen Krieg zwischen Israel und der Hisbollah. Nicht nur die USA versuchen, eine weitere Eskalation zu verhindern.
28.07.2024, 13.57 Uhr ..."

https://www.spiegel.de/ausland/...500c4ae-59ea-4a6f-9e8e-51b65221f3b0

https://www.spiegel.de/ausland/...2691c7e-f9e1-4067-9471-b11ceca9075b

 

28.07.24 16:57
1

7460 Postings, 8950 Tage fwsDen superreichen Trump-Finanziers ist ...

... die Gefahr für die US-Demokratie völlig egal - es geht ihnen mit ihrer Unterstützung für Trump nur um die Vermehrung des eigenen Reichtums (s. Link des Manager-Magazins). Elon Musk dementiert jetzt immerhin seine angebliche wöchentliche 45-Millionen-Zusage für Trumps Wahlkampf:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/...38c1-4979-47e4-a89a-a65e5354072a
https://www.manager-magazin.de/politik/...2cac-4d53-8e89-3b083f7a7f8e
https://www.spiegel.de/ausland/...dde321d-8f6a-4ac6-b1eb-5b05e90a63c3

 

28.07.24 17:05
1

7460 Postings, 8950 Tage fwsElon Musk: Anstatt sich politisch ständig über ...

... die US-Demokraten und kleine Minderheiten (Queer-Personen, Transsexuelle, etc.) aufzuregen und diese zu verteufeln sowie selbst narzistische und völlig nichtsnutzige Projekte zu verfolgen, sollte Musk sich offensichtlich mal deutlich mehr, um das Wohl seiner eigenen Riesen-Familie und auch den nachhaltigen Erfolg seines hochbewerteten Unternehmens Tesla kümmern:

https://www.manager-magazin.de/unternehmen/...-4f8b-a5f4-bd86de42c299
https://web.de/magazine/panorama/...r-musk-schwere-vorwuerfe-39939996
https://www.spiegel.de/netzwelt/...ed5bc0-4c17-4b79-a3b8-ef15394a1435
https://www.spiegel.de/panorama/leute/...-491a-4218-a5eb-068e2206be9f
https://www.spiegel.de/netzwelt/web/...17-51e0-41f9-895b-246f74183125

 

28.07.24 17:23

7460 Postings, 8950 Tage fwsDer Herr Lindner hat wirklich seltsame Sorgen:

28.07.24 18:39
2

1121 Postings, 256 Tage laceyItalien schickt wieder Botschafter nach Syrien

Italien schickt wieder Botschafter nach Syrien

https://www.spiegel.de/ausland/...e139e2d-f0af-4e31-9238-23d4a0d50c9b
" In Syrien gibt es seit 2011 einen Bürgerkrieg mit inzwischen mehr als 300.000 Todesopfern in der Zivilbevölkerung."


Rom kündigt nach zwölf Jahren die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen mit der Regierung von Bashar al-Assad in Damaskus an
https://www.thenationalnews.com/news/mena/2024/07/...ssador-to-syria/

 

Seite: Zurück 1 | 2 | 3 | 4 |
7716 | 7717 | 7718 | 7718  Weiter  
   Antwort einfügen - nach oben