Fakt ist, dass laut dem von mir gezeigten Link in diesem Beitrag, das Defizit seit 2000 unter einer liberal-konservativen Politik stetig angestiegen ist und mit der Ära Sarkozy ihren desolaten Höhepunkt fand, mit Neuverschuldungen jenseits von Gut.
D.h. den Karren in den Dreck gefahren hat nicht Hollande und dessen Regierung, sondern in erster Linie die Regierungen unter Sarkozy, die ebenso in den 12 Jahren zuvor nicht ansatzweise in der Lage waren das Land zu reformieren, u.a. weil sie eben nicht die Häme kassieren wollten wie Hollande. Denn Fakt ist, mit solch Reformen wie der Reform des Arbeitsmarktes, Lockerungen in Punkto Kündigungsschutz, uvm. macht man sich alles Andere als beliebt. Diese Unbequemlichkeit wollte sich ein Sarkozy nicht antun, stattdessen hat man die Neuverschuldung immer weiter auf immer höhere Niveaus aufgeblasen und den Karren immer weiter in den Dreck gefahren.
Hollande nun anzulasten er wäre ideologisch zu sozialistisch und zu weit links unterwegs grenzt schon an ideologischer Verblendung, denn Fakt ist auch, dass Frankreich unter Sarkozy sozialistischer geführt wurde als Hollande, das Land noch wesentlich weiter von Veränderungen entfernt war wie es heute unter Hollande entfernt ist.
Wenn man Hollande etwas vorwerfen kann ist es, dass er die Unfähigkeit seiner Vorgänger nicht wirklich ablegen kann.
Ferner halte ich es aber auch für gutgläubig, zu glauben, dass der Kündigungsschutz Unternehmen daran hindert Mitarbeiter einzustellen. U.a. weil es für solche Zwecke auch in Frankreich Leiharbeit gibt und Andererseits kein Unternehmer Mitarbeiter zum Selbstzweck einstellt.
Denn dies würde ja unterstellen, dass durch flexiblere Arbeitsbedingungen die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen steigen würde, die dann die "mehr" beschäftigten Mitarbeiter erbringen würden.
Doch die Kunden konsumieren nicht mehr nur weil Unternehmen flexibler mit Personal umgehen können.
Dann müsste man sich eigentlich für höhere Löhne und gegen eine Arbeitsmarktreform aussprechen, weil diese ja genau diesem Prinzip widersprechen würde.
die Urwahl in der Gesamtbevölkerung war ein geschickter Schachzug. Könnten sich die Parteine in D, die nicht den Kanzler stellen, eine Scheibe von abschneiden.
Wird interessant, wie ernst es den Franzosen wirklich mit ihrem Reformwillen ist. Mit ungeschminkter Wahrheit und schmerzhaften Reformen, so wie Fillon das vorhat, wurden noch nicht viele Wahlen gewonnen.
Abschaffung der 35h-Woche Abschaffnug der Vermögenssteuer 500k Stellen im öffentlichen Dienst streichen Reduzierung der Beamten-Renten Vereinfachung des Arbeitsrechts Steuersenkungen auf Einkommen finanziert durch Konsumsteuererhöhung
lassen sie bei ihrer Kandidatenwahl auch Nicht-Parteimitglieder wählen, so wie es die Konservativen gemacht haben. Bin gespannt, ob Valls, dem das Stigma der langen Regierungsbeteiligung anhaftet, das zulässt.
Another day, another headache for owners of French bonds. In the latest French presidential poll, conducted by Elabe for TV broadcaster BFMTV, Marine Le Pen extended her lead by another 2-3 points, while support for her primary centrist challenger Emmanuel Macron, tumbled by 5 points in the last week ...
zwischen Macron und LePen anschaut, merkt man, dass die Franzosen - insbesondere Le Pen aber auch zu einem gewissen Maße Makron - noch nicht wirklich erkannt haben, was Wolfi den anderen Club-Med-Mitgliedern schon beigebracht hat: Überschuldung bedeutet Verlust von Souveränität.
dann ist Hollande Geschichte. Das einzig positive ist, dass er das Land durch seine verfehlte Politik "reifgeschossen" hat für echte und tiefgreifende Reformen der Staatsfinanzen und des Arbeitsmarktes.
Macron hat gute Aussichten der Präsident zu werden, der die 35h-Woche und andere teure sozialistische Experimente, beendet das hab ich übrigens schon vor über einem Jahr geschrieben ;-)
die nächste Hürde. Es wird für Macron sehr schwierig da gegen FN und die wiederstarkte Linke unter Melenchon eine Mehrheit zu bekommen. Vielleicht kann er den Schwung mitnehmen und landet einen Überraschungserfolg. Wahrscheinlicher ist, dass er nach der Wahl die gemäßigten Kräfte irgendwie unter einen Hut bringen muss.
Die SPD war schon immer verliebt in Frankreich mit seinen mächtigen Gewerkschaften und frühen Renten. Jetzt will sie den neuen Präsidenten Macron mit deutschem Geld versorgen. Wer soll sie dafür wählen?
aber die für die Umsetzung der angedachten Reformen so wichtigen Wirtschafts-, Arbeits- und Finanzressorts, sowie der Posten des Premiers gehen an das liberal-konservative Lager. Es sieht so aus, als ob er die unangenehmen Reformen zügig angehen will, um noch selbst die Früchte harter Einschnitte zu ernten.
ich würde sagen nicht nur die erste große, sondern die größte Herausforderung. Schafft er es wirklich, das verkrustete französische Arbeitsrecht an die Gegebenheiten des 21. Jahrhunderts anzupassen, ist das mit der Lösung einer Herkulesaufgabe zu vergleichen.
Die Strategie der Kanzlerin von vielen kleinen Schritten wäre vielleicht die bessere, wenn Frankreich nicht schon ein Jahrzehnt hinter der Zeit herlaufen würde.
jetzt heißt es mit der absoluten Mehrheit unverzüglich den Reformstau von mehreren Jahrzehnten gerade im Arbeits- und Rentenrecht wegzublasen, auch gegen den Widerstand der ewig in der sozilistischen Utopie lebenden französischen Gewerkschaften, den Shitstorm drei Jahre lang auszuhalten und dann in 5 Jahren die Früchte selbst zu ernten.
das Hauptproblem in Frankreich ist wie in allen Mittelmeerländern eh die Korruption, die politische Ausrichtung - links oder rechts -i m Hinblick auf diesen Moloch eher zweitrangig.