was sicher auch den Kurs von Forsys beeinflussen wird.
ISM Beschäftigungsindex und Nonfarm Payrolls
von Jochen Steffens
Noch etwas ist mir gestern bei der Betrachtung des ISM-Dienstleistungsindex aufgefallen. Die Beschäftigungskomponente ist ebenfalls sehr deutlich auf 43,9 Punkte eingebrochen. Die Beschäftigungskomponente ist einer der Vorlaufindikatoren für die ?Neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft? (Nonfarm Payrolls) in den USA, die jeweils am ersten Freitag des Monats veröffentlicht werden. Diese wiederum ist ein wichtiger Indikator für den Arbeitsmarkt und dementsprechend auch für die Fed. Die Fed neigt dazu, auf einen schwachen Arbeitsmarkt mit Zinssenkungen zu reagieren.
Sie erinnern sich, am Freitag waren die neu geschaffenen Stellen in den USA zum ersten Mal seit 2003 ins Minus gerutscht. Es liegt also nahe, die beiden Komponenten zu vergleichen:
Chart
Schauen Sie sich die Entwicklung 2001 an. Mit einem stark einbrechenden ISM-Beschäftigungsindex kam es bisher auch immer zu hohen Minuswerten bei den neu geschaffenen Stellen, also praktisch einem Beschäftigungsabbau.
Wir müssen also nach diesem aktuell scharfen Einbruch der Beschäftigungskomponente davon ausgehen, dass die Arbeitsmarktdaten in den nächsten Monaten ähnlich extreme Negativwerte erreichen werden wie 2001. Es mag sein, dass genau das Ben Bernanke meinte, als er von der Schwäche des Arbeitsmarktes sprach.
Nonfarm Payrolls und Rezessionen
Dazu möchte ich Ihnen einen Chart vorstellen, den mein geschätzter Kollege Robert Rethfeld heute seinen Lesern vorgestellt hat:
Chart
Quelle:
www.wellenreiter-invest.deDas ist der Dreimonatsdurchschnitt der neu geschaffenen Stellen im Zusammenhang mit den Rezessionen in den USA (hier als graue Balken dargestellt). Es fällt zunächst auf, dass eine Rezession auch mit einem kräftigen Beschäftigungsabbau einhergeht (deutlich negative Nonfarm Payrolls).
Daraus könnte man also folgendes ableiten: Wenn der ISM-Beschäftigungsindex als Vorlaufindikator gelten kann, ist auch (neben dem Hauptindex) dieser Subindex ein wichtiger Hinweis darauf, dass es zu einer Rezession in den USA kommt, beziehungsweise dass wir uns quasi schon mittendrin befinden. Denn der Arbeitsmarkt reagiert eigentlich erst zeitversetzt. Wie Sie der obigen Grafik ebenfalls entnehmen können, werden nämlich Extremwerte (ca. -200.0000 und darunter) beim Arbeitsmarkt eher zum Ende einer Rezession ausgebildet.
Für die Börse ist lediglich wichtig, dass die Kurse meistens schon mitten in einer Rezession wieder anfangen zu steigen. Die Börse wettet in diesem Fall auf das Ende der Rezession. So gesehen könnte man auch die Arbeitsmarktdaten als einen zusätzlichen Indikator nutzen. Sollten die neu geschaffenen Stellen unter die -200.000 sinken, besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, dass wir bald das Ende der Rezession erleben. Spätestens dann, je nach Marktlage, kann man als Langfristanleger wieder das eine oder andere Positiönchen wagen.
Der 1987er Vergleich:
In diesem Zusammenhang ist ein anderer Vergleich höchst interessant:
Chart
Das ist der 87er Crash im Dax im Vergleich mit dem aktuellen Crash. Die Ähnlichkeit ist deutlich. Zunächst ist ein starker Aufwärtstrend zu erkennen, der in der Mitte eine Konsolidierung aufweist (Flagge). Anschließend kam es jeweils zu drei Bewegungshochs in einer Seitwärtsbewegung (die normalerweise trendbestätigend ist), wobei das letzte Hoch das erste nicht mehr überwinden konnte. Daraufhin kam es zu einem massiven Abverkauf
Interessant ist, dass im Anschluss daran die Kurse 1987 doch wieder vergleichsweise schnell gestiegen sind und etwas später sogar neue Hochs ausgebildet haben. Werden wir also eine ähnliche Entwicklung auch jetzt im Dax sehen? Es spricht vieles dafür.
Übrigens auch 1987 haben sich die Kurse in den Wochen nach dem Crash erst einmal etwas schwer getan. Ich bin gespannt