01.04.2019, 10:32 Uhr
Ermittler berichten über Prügelattacke von Amberg
Drei Monate nach den Angriffen von vier Flüchtlingen auf Passanten in Amberg wollen die Ermittler am Montag über den Stand der Ermittlungen berichten. Die Staatsanwaltschaft hat inzwischen Anklage erhoben.
Am 29. Dezember sollen vier junge Asylbewerber aus Afghanistan und dem Iran am Bahnhof in Amberg wahllos auf Passanten losgegangen sein, sie geschlagen und getreten haben. Wenige Stunden später sollen die vier auch in der Amberger Innenstadt Passanten attackiert und geschlagen haben.
Laut Polizei waren die Flüchtlinge an dem Abend alkoholisiert. Insgesamt wurden zwölf Menschen verletzt, die meisten davon leicht. Ein junger Mann musste aufgrund von Kopfverletzungen stationär ins Klinikum.
Waren noch mehr Asylbewerber beteiligt?
Gegen wie viele Asylbewerber sich die Anklage richtet, das will der zuständige Staatsanwalt erst am Montag bekannt geben, nach wie vor aber sitzen vier junge Männer in Haft. Auch ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden Tatkomplexen am Bahnhof und in der Innenstadt gibt oder noch mehr Asylbewerber an der Prügelei beteiligt waren wollen die Behörden heute öffentlich machen.
Die Polizei hat in dieser Sache sehr viele Zeugen in Amberg befragt, die Aussagen waren zunächst nämlich sehr unterschiedlich. Die vier Flüchtlinge sitzen in U-Haft, sie waren vor der Tat zum Teil ausreisepflichtig, ihr Asylantrag wurde also abgelehnt, sie sollten zum Teil abgeschoben werden.
Verdächtige aus Afghanistan und Iran
Mehrere Haftprüfungen waren aber nicht erfolgreich, die vier sitzen weiterhin in U-Haft. Sie stammen aus Afghanistan und dem Iran. Einer der vier soll eine Lehre als Koch in Amberg gemacht haben. Was sie zu diesen Attacken getrieben hat, auch darüber erhoffen sich die Amberger am Mittwoch Informationen von den Behörden.
Die Prügeltour hat eine mediale Welle in ganz Deutschland ausgelöst. In den sozialen Netzwerken kursierten Bilder, auf denen Rechtsradikale angeblich in Amberg Patrouille gingen. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) kam persönlich nach Amberg, um sich vor Ort zu informieren. Sollte das Amtsgericht Amberg das Hauptverfahren eröffnen, könnte ein Prozess bereits Ende April beginnen.
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