Für diejenigen, die keine Lust haben mein langes Posting zu lesen, dennoch eine Idee haben wollen, was ich hier geschrieben habe, einfach die fett gedruckten Begriffe lesen ;-) Du hast Recht wenn es um den Nachrang von Aktienkapital geht. Beim Enterprise Value geht es, um den Preis, den ein potentieller Käufer zahlen müßte, um ein Unternehmen zu übernehmen. Dabei wird unterstellt, dass die Marktpreise (in Wahrheit wird ein Aufpreis fällig) dafür entscheidende Relevanz haben. Aktien werden über den Markt aufgekauft, Anleihen ebenfalls. Bankschulden werden nicht gehandelt und müßten durch cash zu 100% (wenn nicht handelbar/kein Marktpreis) beglichen werden oder weitergeführt werden. Es wird hier nicht! - und da liegt wohl der Denkfehler- von einer Liquidation ausgegangen. D.h. es wird nicht davon ausgegangen, dass -rechtlich zwar richtig- 100% zurückgezahlt werden, sondern der Wert der Rückzahlung aktuell bemessen wird. Im Übrigen ist es doch auch so, dass der Aktienkurs nicht den Buchwert widergibt. Apropos Buchwert. Natürlich hat ein Buchwert eine Aussagekraft. Hier von Null Aussagekraft zu sprechen, würde eine Bilanz komplett unnötig erscheinen lassen, was sicher nicht sinnvoll ist. Buchwerte sind Buchwerte und keine Marktwerte oder Liquidationswerte und daher nicht als solche zu wandeln. Marktwerte schwanken teils stark, Buchwerte haben mehr Konstanz und müssen z.B. im Anlagevermögen nicht jeden Tag auf- oder abgewertet werden. Daher auch nur der einmal im Jahr stattfindende Impairment Test von Sw. Außerdem heißt es nicht, dass wenn Sw die Produktionsstätten abgeschrieben hat, es nicht in Zukunft, wenn der Markt es zulässt, wieder in Camarillo etc. produzieren lässt, da sie laut Bericht in Stand gehalten werden und dies nicht ausgeschlossen wird (Stille Reserven). Bekannt sind auf der anderen Seite Risiken weiterer Abschreibungen in schlechtem Marktumfeld(also derzeit höhere Wahrscheinlichkeit). D.h. Buchwerte sind nicht alles aber eine gewisse stabile Orientierungshilfe. Sw wird ganz sicher nicht jedes Jahr 450 Mio€ abschreiben. Da sind ulms Aussagen leider zu plakativ. Einen Abschlag zu machen von z.B. 30% Wertminderung als Puffer vom bilanziellen Ek bzw. adäquat bei den Vermögenswerten scheint mir da schon eher geeignet. Also wie hoch dieser Abschlag oder gar Aufschlag (z.B. für den ebenfalls nicht in der Bilanz stehenden Markenwert etc. ) ausfallen sollte muss jeder selbst entscheiden. Auch das von mir früher genannte KUV, isnbesondere den Umsatz als Orientierung, halte ich für die stabilste Größe im gesamten Unternehmen. Wie stark schwankt denn der Umsatz. Da kann man schon von einer nachvollziehbaren Geschäftsentwicklung reden, da Preisentwicklungen und Absatzentwicklungen einbezogen sind. Zudem können hier kaum künstlich bzw. ausserordentlich übers Jahr bzw. sogar über Jahre gesehen Auswüchse konstatiert werden, die der wirklichen Entwicklung eines Unternehmens entgegenstehen. Es gibt keine Kennzahl die alles in sich vereint, aber ein KUV ist ganz sicher kein nonsens, auch in der Solarbranche nicht! Selbst eine theoretisch denkbare Annahme eines steigenden Umsatzes mit steigenden Verlusten, hält meine These in der Regel stand, da eine Unternehmung mind. eine Absatzerhöhung und damit z.B. eine bessere Auslastung oder eine Preiserhöhung und damit eine Angebotsmacht hat und den jeweils negativen anderen Effekten überproportional trotzt. Die dritte Möglichkeit der Absatz- und Preissteigerungen spricht trivialerweise für sich. Fazit : Als erste Indikation ist ein KUV sowie ein KBV geeignet. Ein Enterprise Value ist ungeeigneter, da viele Komponenten geschätzt werden müssen und wie bereits erwähnt Marktpreise insbesondere Aktienkurse sehr schwer prognostizierbar sind. Umsätze und Buchwerte dagegen viel viel leichter. auf gute Geschäfte
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