Es kam fast so, wie in einer griechischen Tragödie: sind erst einmal die Dämme gebrochen, kennt das Gemetzel keine Hemmungen mehr. Eine Aktie, die innerhalb weniger Tage Kursdebakel wie SAP hinlegt, riskiert, bei ihren Anlegern jeglichen Vertrauenskredit zu verspielen. Welcher Fondsmanager will/kann es sich schon leisten, nach einem derartigen Debakel an Bord zu bleiben?
In medias res. Der heutige Kurs-Kahlschlag hat dem Chart endgültig den Rest verpasst und läßt für die weitere Entwicklung das Schlimmste befürchten: Das Fiasko nahm seinen Anfang, als eine aussichtsreiche W-Formation beim ersten Kursrutscher am 12.Januar mit einem False-Break endete. Im Chart als grüne Linie mit Pfeil und Ausrufezeichen markiert. Zu allem Übel unterbot der Kurs beim anschließenden Tiefflug die Basis der W-Formation, was zu einer deutlichen Beschleunigung nach unten führt. Gleichzeitig wurden (wenn es richtig kracht, kommt bekanntlich immer alles zusammen) die 90- und die 200-Tagelinien gebreakt.
Wo die Reise nun hingeht, zeigt die schwarze Linie im Chartbild: erst bei rund 33,-EURO findet sich wieder eine nennenswerte Unterstützung. Allerdings: sollte diese nicht halten, droht ein Wiedersehen mit der Zwanziger-Zone. Aktienfreunde, die die Papiere schon 2005 hatten, haben deren Bekanntschaft ja schon gemacht.
Manchmal sieht man sich tatsächlich zweimal im Leben.
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