schüchternen JIGAJIG
vor 2 Tagen nahm er sein kleines Herz in die Hand und postete mir entgegen "Halt Deine dumme nzfrsse" am nächsten Tag plädierte er für Diskussionskultur und Toleran und jetzt diese reizende Geschichte aus der zarten unbefleckten tiefgrünen Kinderseele seine Expressivität umfasst vglweise 4 oktaven
csfa. @csFraudAnalysis #wirecard @t_stoneman Wirecardartikel mit @OliverSchroem ?:)
"Nach der Pleite Wirecards meldeten Banken die Überweisungen deshalb der deutschen Geldwäschebehörde FIU. Man gehe davon aus, dass die Geldflüsse "im Zusammenhang mit einer Straftat stehen", hielt die FIU in einem Bericht fest."
Es war nicht geldwäsche, es war Betrug. Nur der Oberdimpflmoser in Stadelheim will das nicht sehen...
Denn wir wissen ja:
Des Oberstaatsanwalts neue Wahrheit
Es war einmal ein Oberstaatsanwalt, der mehr als alles andere darauf bedacht war, in der Öffentlichkeit als der größte Wahrheitsfinder zu gelten. Er liebte Pressekonferenzen, Interviews und glänzende Schlagzeilen, in denen seine unerschütterliche Integrität gepriesen wurde. Ob Prozesse rechtsstaatlich liefen oder ob seine Behörde wirklich Verbrechen aufdeckte, war ihm weniger wichtig ? Hauptsache, er wirkte unantastbar und scharfsinnig.
Eines Tages kamen zwei findige Männer in die Stadt: Olaf und Oliver. Sie waren keine gewöhnlichen Betrüger, sondern Meister darin, sich als Finanzexperten und Enthüller von Geheimnissen auszugeben. Sie behaupteten, sie könnten eine Wahrheit über Wirecard offenbaren, die nur von den Klügsten und Fähigsten erkannt werden könne.
?Diese Wahrheit?, sagten sie feierlich, ?ist so fein gesponnen, dass nur jene, die wirklich weise und für ihre Ämter geeignet sind, sie begreifen können. Die Dummen und Unfähigen hingegen ? nun, für die bleibt sie unsichtbar.?
?Welch ein Glücksfall!?, dachte der Oberstaatsanwalt. ?Wenn ich diese Wahrheit enthülle, werde ich alle meine Kritiker zum Schweigen bringen. Und vor allem kann ich erkennen, welche meiner Mitarbeiter wirklich klug sind.?
Sogleich stellte er Olaf und Oliver ein und gab ihnen ein großzügiges Budget. Sie richteten sich in seinem Büro ein, um dort die Wahrheit ans Licht zu bringen. Doch statt Beweise zu sammeln, trugen sie große Aktenberge von links nach rechts, tippten scheinbar wichtige Dinge in ihre Laptops und redeten in komplizierten Fachbegriffen, während sie sich gegenseitig auf die Schultern klopften.
?Ich sollte mir ansehen, wie es vorangeht?, dachte der Oberstaatsanwalt. Doch als er an ihre Tür klopfte, beschlich ihn ein ungutes Gefühl: Was, wenn er die Wahrheit nicht erkennen konnte? War er dann? dumm? Oder etwa ungeeignet für sein Amt? Nein, das durfte nicht sein.
Er schickte lieber seinen erfahrensten Staatsanwalt vor, einen alten Hasen mit jahrzehntelanger Erfahrung.
Der Staatsanwalt trat in das Büro der beiden Männer. Olaf und Oliver winkten ihn herbei.
?Schauen Sie, sehen Sie, wie sich die Wahrheit hier entfaltet? Sehen Sie, wie klar alles ist??
Der alte Staatsanwalt riss die Augen auf. Doch er sah? nichts. Keine neuen Beweise, keine Enthüllungen, nur leere Akten und bedeutungsloses Gerede.
?Mein Gott?, dachte er. ?Bin ich etwa nicht fähig, die Wahrheit zu erkennen? Das darf niemand erfahren!? Und so sagte er laut: ?Ja, das ist wirklich beeindruckend! Sehr aufschlussreich!?
Der Oberstaatsanwalt war erfreut, als er dies hörte, und beschloss, einen zweiten Staatsanwalt zu schicken, einen aufstrebenden jungen Mann mit viel Ehrgeiz. Doch auch dieser sah ? nichts. Doch konnte er es sich leisten, das einzugestehen? Nein, also lobte er ebenfalls die wunderbare Klarheit der Wahrheit.
Schließlich konnte der Oberstaatsanwalt nicht länger warten. Mit großem Gefolge und vor laufenden Kameras ließ er sich von Olaf und Oliver die Wahrheit präsentieren.
?Nun, Herr Oberstaatsanwalt, hier ist sie ? die Wahrheit über Wirecard!?
Olaf deutete mit großer Geste auf einen leeren Bildschirm. Oliver nickte eifrig.
Der Oberstaatsanwalt sah. Und sah. Und sah? nichts.
Doch er spürte die Blicke der Journalisten, seiner Mitarbeiter und der ganzen Welt auf sich. Sollte er etwa zugeben, dass er die Wahrheit nicht erkannte? Dass er vielleicht? doch nicht der große Wahrheitsfinder war, für den man ihn hielt? Nein!
Also sagte er: ?Ja, das ist unglaublich! Jetzt sehe ich es auch! Endlich wird alles klar! Diese Wahrheit wird zu einem überzeugenden Urteil führen!
Sein Gefolge applaudierte. Die Medien lobten ihn. Alle, die dabei waren, stimmten ihm zu ? keiner wollte dumm oder unfähig erscheinen.
Doch in der Menge stand ein kleiner Junge namens Jigajig. Er zog an der Jacke seines Vaters und rief laut:
?Aber da ist doch gar nichts!?
Ein leises Murmeln ging durch die Reihen. Die Leute flüsterten sich die Worte zu. Und schließlich sagten sie laut:
?Da ist doch gar nichts!?
Der Oberstaatsanwalt hörte es. Eine Welle der Unsicherheit durchströmte ihn. Er wusste, dass sie recht hatten. Doch er richtete sich auf, setzte seine Miene auf und sagte sich:
?Jetzt gibt es kein Zurück. Ich muss die Wahrheit weiter verteidigen.?
Und so marschierte er weiter, als hätte sich nichts geändert ? während Olaf und Oliver sich längst mit ihrem Honorar aus dem Staub gemacht hatten.
Ende.
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