Dass wir in Dtl. Vollbeschäftigung haben, liegt primär daran, dass in etwa die Hälfte unserer Wirtschaftsleistung bedingt des Exports ist. D.h. die Hälfte unserer Wirtschaftsleistung können nur dadurch erbracht werden, weil andere Staaten unsere Waren importieren anstatt sie selbst herzustellen. Dies führte u.a. dazu, dass Länder wie Griechenland die einst Exportüberschüsse generierten, zu klassischen Importländern wurden. Die Folge sind Pleiten Pech und Pannen, weil logischerweise wer mehr extern zukauft als er selbst exportiert der hat am Ende des Tages stets ein Minus stehen welches irgendwie aufgebracht werden will. Anfangs funktionierte dies durch ausländische Investitionen, doch als die Blase platze bleibt am Ende nur noch die Neuverschuldung. Würden wir ein annähernd ausgeglichenes Außenhandelsverhältnis haben, hätten wir nicht ansatzweise mehr Vollbeschäftigung. Ein weiterer Aspekt der hineinspielt ist die Demografie, seit Jahren gehen wesentlich mehr Alte in Rente als Junge nachkommen. Dies führt logischerweise dazu, dass man die Vollbeschäftigung vergleichsweise gut halten kann trotz Automatisierung. Wenn man nun schaut, welche neuen Jobs entstanden sind, so sind von den seit 2005 entstandenen 2,5mio. neuen Jobs ca. 100.000 Jobs im verarbeiteten Gewerbe und der Rest im Dienstleistungsgewerbe entstanden. D.h. im Klartext, lukrative anständig bezahlte Jobs entstanden lediglich dadurch weil Dtl. seinen Exportanteil weiter hochfahren konnte, gleichzeitig entstehen eine Vielzahl schlecht bezahlter Dienstleistungsjobs. Das Ergebnis sind Niedriglöhne wie sie mittlerweile 1/3 aller Arbeitnehmer hinnehmen müssen. Jobs wie letztendlich nur deshalb entstanden sind bzw. existieren weil die Löhne derartig niedrig sind. D.h. man schafft über Niedriglöhne einen Arbeitsmarkt für den es eigentlich gar keine echte Existenzgrundlage gibt. Kommt noch hinzu, dass ein nicht geringer Teil gar noch staatlich subventioniert wird, z.B. durch Aufstockungen.
Da braucht man nicht viel Fantasie um zu wissen, dass diese Scheinarbeitswelt ausgereizt ist. Das was uns noch positiv entgegen kommt ist die Tatsache, dass die nächsten 10 Jahre sehr viel mehr Alte in Rente gehen als Junge nachkommen, womit dieses Modell vermutlich weiter tragfähig bleiben könnte.
Das Thema Solar und Subventionen, dies ist ein klassisches Beispiel wie sich ein Subventionswettlauf auswirkt. Die Ursache für den Einbruch war das drastische Einkürzen der Subventionen und nicht die Subventionen selbst. Im Gegenzug dazu hatte China seine Subventionen weiter aufgestockt und so ist es logisch, dass Unternehmen in China wesentlich bessere Rahmenbedingungen vorfanden und deutsche Unternehmen das Nachsehen hatten. Ohne EEG und die großen Subventionen wäre erst gar keine PV Industrie in Dtl. empor gestanden.
|