Wenn ich einen Großbetrieb leite, bringt es langfristig nichts, wenn ich ein Klima aus Druck, Angst und Gnadenlosigkeit erzeuge. Kurzfristig (= sogar über mehrere Jahre) kann ich damit durchaus bemerkenswerte Erfolge (auf dem Papier) erzielen, aber irgendwann kommt der Punkt, an dem man von der Realität eingeholt wird.
Realität = Ausgebrannte Führungskräfte, geschönte Zahlen aus allen (Abteilungs-) Bereichen und demotivierte (= nur von Angst getriebene) Mitarbeiter.
Mit einem solchen Führungsstil kann man sich durchaus im Manager-Magazin kurzfristig als gefeierter "Wunderheiler" wiederfinden, aber dann sollte man auch wieder schleunigst seine Sachen packen, um nicht mit der Entsorgung der hinterlassenen Altlasten betreut zu werden.
Winterkorn hat zwar - als eine Ausnahme von der Regel - jahrzehntelang sehr gute Arbeit geleistet, wurde aber am Ende dennoch Opfer seiner selbst (Gründe s.o.).
Letzte Worte von Winterkorn: "VW war, ist und bleibt mein Leben."
Darin liegt schon der Kardinalsfehler: Wenn er sein Leben (= Wohl und Wehe) von einer Firma abhängig macht, hat er (leider) nie verstanden, was das wahre Leben ausmacht. Wahre Liebe sollte es nur zwischen Eltern und Kind(ern) oder Ehefrau/Freundin geben. Aber die eigene Firma = den Job über ALLES zu stellen, impliziert schon unauflösbare Konflikte, die eine Person über das normale Maß hinausschießen lassen.
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