Ein AIG-Börsenwert von 1,5 Milliarden Dollar? Das ergibt doch nur Sinn, wenn der Titel zur amerikanischen IG Farben wird. Mehr oder weniger 100 Milliarden Dollar für ein Fass ohne Boden? Das würde den AIG-Bailout zur indirekten Subventionierung ihrer Versicherungsnehmer umwidmen, denn nicht jeder Hypothekenfinanzierer oder sonstige Finanzdienstleister, für dessen "Schadensfälle" AIG jetzt geradestehen muß, wäre ohne deren Zahlungen seinerseits pleite, d.h. Paulsons megalomane Rettungsaktion wäre am Ende nur Bilanzverbeserung Dritter auf Kosten der Steuerzahler. Trotz der etwas pikanten Nähe des ehemaligen Finanzministers zur Finanzbranche kann ich mir weder vorstellen, daß ausgerechnet eine Regierung der "small government"-Partei Republikaner sehenden Auges so einen Eingriff verantwortet ( schon gar nicht im letzten Amtsjahr des nicht mehr wiederwählbaren Präsidenten, also bei fast völlig freier Hand ) noch sich einen Untoten erfolgreich als therapierbar hat verkaufen lassen ( Paulson war Goldman Sachs-CEO ). Vielleicht sollte man sich das Ganze erst wieder ansehen, wenn der ausser Kontrolle befindliche Schuldenmacher Obama in drei Jahren und 11 Monaten durch jemanden ersetzt worden ist, der die simpelsten Wahrheiten des ( modernen ) Lebens begreift: Wer Schulden hat, muß gegensteuern, nicht noch mehr Schulden machen! Die Krise wurde ausgelöst, weil die Wirtschaftsleistung der Amerikaner in ein immer ungünstigeres Verhältnis zu ihrem Konsum geraten ist. Inwieweit sollten ausgerechnet von der Regierung verordnete "Zwangsschulden" dieses Problem lösen? Anyway, auch die Command Economy-Spinner von Obama werden sich die Folgen einer AIG-Pleite nicht leisten wollen, denn ausser den Verbindlichkeiten, die durch Spartenveräufe sicher teilweise notgelandet werden können, hat der Laden auch noch eine große volkswirtschaftliche Funktion und ist nebenbei Arbeitgeber von Hunderttausenden von Menschen. Ich glaube tatsächlich, daß in diesem Sonderfall politische Überlegungen maßgeblich sein werden, nicht betriebswirtschaftliche. Ich bin im Minus und bleibe drin, uns allen viel Erfolg.
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