von einer Bodenbildung ist Westwing aber weit entfernt. Die Bedingung wäre, daß nicht ständig fast jeden Tag ein neues tieferes Tief generiert wird. Was auch zu denken geben sollte, in welchem Tempo es hier runtergeht. Es gibt überhaupt keinen nennenswerten Widerstand von Seiten der Bullen.
Direkt in den ersten Minuten heute das nächste 52 Wochentief, wenn die Aktie auf Wochenschlusskurs Basis unter 20 enden sollte, hätte die Westwing Aktie das nächste klare Verkaufssignal generiert.
Wenn Westwing bei Prognosen für 2022 enttäuschen sollte, wenn die Quartalsergebnisse für Q1 oder Q2 in 2022 schlechter als erwartet ausfallen sollten, dann werden sich etliche Kleinanleger über die schlechte IR Abteilung ärgern. Also so wie beim letzten Quartalsergebnis, was irrsinnig viel schlechter als erwartet ausfiel und wo die Westwing Aktie bei 14 Millionen Xetra Intraday Umsatz zeitweise -18,5% an einem Tag verlor und die Foristen sich darüber beschwerten, daß die IR Abteilung ja mal einen Warnschuss hätte abgeben können.
Dabei hatte damals der Chart genügend Warnschüsse abgegeben, eindeutiger ging es gar nicht. Und heute könnte das ebenso der Fall sein. Und die IR Abteilung hat in ihrer sehr ausführlichen ad hoc ausdrücklich gewarnt, es wurde in der ad hoc wortwörtlich gesagt, "Die Prognose bzgl. der Profitabilität unterliegt dem Risiko einer Anpassung aufgrund der global beeinträchtigten Lieferketten", deutlicher kann man nicht werden. So etwas zu ignorieren, ist törricht.
Anscheinend haben hier sehr viele Foristen nicht die notwendige Erfahrung, wie man sich in Crashzeiten verhält. Man greift niemals ins fallende Messer, man kauft nicht immer nach und bei technischen Erholungen versucht man seine Position stattdessen zu reduzieren. Man beachtet klare charttechnische Signale, nicht nur wenn sie positiv sind, sondern selbstverständlich auch wenn sie negativ sind.
Die Aktie hat jetzt -63% seit dem Hoch verloren und allem Anschein nach, sieht der Markt eben nicht die "buy the dip" Chance, es betrifft den kompletten E-Commerce Sektor. In Crashzeiten funktioniert "buy the dip" eben nicht, da saust alles steil runter und es wird nicht zwischen den einzelnen Aktien des E-Commerce Sektors differenziert. In so einer Situation gegen den Markt ankämpfen wollen, ist ein törrichter Anfängerfehler.
Es wird spannend, ob die vielen Millionenschweren Wikifolios ernsthaft die Aktie bis zur nächsten Unterstützung bei 17 Euro begleiten wollen, wo noch nicht mal klar ist, ob diese Unterstützung halten würde. Daß die Westwing Aktie sagenhafte +2800% seit 2019 hochgehen konnte, war ein toller Glücksfall, wenn die Anleger nicht in der Lage sind, vernünftiges Moneymanegement zu betreiben, dann hat es nix und wieder nix mit vernünftigem Research zu tun, sondern ist einfach nur Glück, Pech und Zufall.
Es gab bei den Märkten 13 Jahre bedingungslose Hausse. Alles ging nur hoch, hoch, hoch. Die Warnzeichen für einen bevorstehenden Crash wurden immer unüberhörbarer. Natürlich musste das Ganze irgendwann auch mal scharf konsolidieren, natürlich führt jeder Crash zu abnormal unterdurchschnittlichen Bewertungen. Das weiß man einfach, wenn man die notwendige Erfahrung mitbringt.
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