hier wurde von katjuscha in gefühlt tausenden postings darauf hingewiesen, daß insbesondere die Marge bei Westwing überragend wäre, dies sei der große Unterschied zu home24 und man daraus Bewertungsmutiples ableiten würde können, die bei Westwing eine riesige Bewertungsdiskrepanz aufzeigen würden.
Wenn genau das die Argumentation war, dann ist die Kursreaktion verständlich, denn die Gewinnprognose von katjuscha wurde innerhalb kürzester Zeit dreimal hintereinander verfehlt und jetzt geht es darum, daß Westwing vor der nächsten Gewinnwarnung stehen könnte.
Natürlich ist das Geschäftsmodell E-Commerce überzeugend, hat niemand in Zweifel gestellt. Aber Westwing wurde vor kurzem zwischen 2 und 5 Euro gehandelt, wenn die Aktie bei 15 stünde, wäre die Kursentwicklung nicht soooo schlecht, wenn man das entsprechende Zeitfenster nimmt. Ist also entsetzlich relativ.
Und niemand hat was gegen kurzfristige Störfeuer bzgl Marge, wenn es denn kurzfristige wären. Na klar es geht ums langfristige, sehe ich auch so. Aber wenn es heisst, daß die Frachtkosten drei Jahre hoch bleiben würden, dann kann "kurzfristig" ein arg dehnbarer Begriff werden! Bei Inflationssorgen sieht es ganz ähnlich aus.
Beim grundsätzlichem Geschäftsmodell E-Commerce gibt es größere Chancen hauptsächlich dadurch, daß der Sektor stärker wächst, so lange der stationäre Handel noch so eine wichtige Rolle spielt. Aber inwieweit dieser Prozess kurzfristig weitergeht, bis wohin genau, kann natürlich keiner wissen.
Im ggü liegendem Thread wurde berichtet, wie obernervig der stationäre Handel wräe. Kann der online Handel aber auch sein. Ich habe bestellt, alles hat geklappt, aber die wichtigste Sache leider nicht. Bestellung sollte am 30.11. ankommen, spätestens 1.12. Klappte nicht, bis heute nicht. Stundenlang online recherchiert, Hotline undundund. Eventuell Donnerstag die Erwartung eines Ergebnisses. Online Handel ist klar einfacher, das ist klar. Es gibt aber für ein paar Dinge auch wichtige Einschränkungen, daß der stationäre Handel komplett zum Erliegen kommt, glaube ich nicht und zwar gar nicht.
Abgesehen davon. Nehmen wir mal an, es gäbe überhaupt keinen stationären Handel und alles würde online abgewickelt. Dann hast Du im Möbelhandel naturgemäß eine niedrige Marge, das ist seit Jahrhunderten bestehender Fakt. Niemand wird dauerhaft mit fabelhafter Marge superteure Sofas verkaufen können, niemand wird dafür Alleinstellungsmerkmale behalten können. Kurzfristig gibt es das Potential durch den Übergang vom stationärem zum online Handel, langfristig hast Du am Ende das stinknorale, es wird eine Blumenvase oder ein Sofa verkauft, da hat es noch nie tolle Margen geben können. Westwing hat 1% Marktstellung im online Handel, um sich jahrelang immer weiter zu behaupten, wird man immer weiter investieren müssen.
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