ok, Dein Motto ist also: Man kann alles verlieren, macht nix, man kriegt ja immer wieder umsonst neues Geld. Nicht gerade das, was ich anreizkompatibel nennen würde. Das endet in einer Volkswirtschaft, die von der Substanz lebt. Nein, dies habe ich zu keinem Zeitpunkt behauptet. Es ging lediglich um die Begriffsdefinition Pleite der umgangssprachlich Insolvenz bedeutet. Insolvent kann man nur gehen, wenn eine Verschuldungssituation vorliegt und man Schulden nicht mehr begleichen kann, man somit iliquide wird. Wenn man Alles verliert aber keine Schulden hat, dann fehlt einem zwar die Grundlage zum Überleben, doch ist es ein großer Unterschied zu einer Insolvenz, vor allem im Hinblick der Folgen. Ihr regt Euch auf, dass der Faktor Kapital momentan mehr Macht hat als der Faktor Arbeit, wenn es um die Verteilung der Produktion geht. Das liegt aber daran, dass man in der östlichen Hemisphere 40 Jahre lang nach obigem Motto gehandelt hat, bis wirklich kaum noch Kapital da war, aber über eine Milliarde williger Arbeitskräfte.
Wieder mal die alte Leier. Die DDR ist doch nicht daran zerbrochen, dass sie den Faktor Kapital vernachlässigt hat. Die DDR ist doch vielmehr daran gescheitert, weil Leute unternehmerische Entscheidungen trafen, welche fernab der Basis waren und keine Ahnung vom Geschehen hatten. Und da sind wir Heute teils gar nicht so weit entfernt, denn nach wie beruhen fast alle Insolvenzen auf schlechtes Management und falsch getroffenen Entscheidungen, welche hätten besser getroffen werden können, hätte man die Entscheidungen der Basis des Geschehens überlassen. D.h. viele heutige Entscheidungen werden nach wie vor von Managern getroffen, könnten aber viel besser und nachhaltiger von den Schichtteams getroffen werden. U.a. sind diese Erkenntnisse nicht Neu und so findet man solche Sachen in heutigen Managementsystemen wie Lean wieder. In der Realität funktionieren die Systeme meist nur solange gut, wie das Geschäft gut läuft und sobald das Geschäft schwächelt, neigt das Management dazu selbst handeln zu müssen. Naja und dann sind die meisten Probleme hausgemacht, weil es immer mehr Unternehmen gibt, dessen Investoren vom Geschäft keine Ahnung haben und dementsprechend sich von spekulativen Managern blenden lassen. Und da sind wir wieder beim Ausgangspunkt, nämlich dem Zwang mit Geld Profit machen zu müssen/wollen, denn ein Investor setzt in der Regel eben genau die Manager ein, die ihm statt der konservativen 10% eben besser 20 oder 30% Wachstum versprechen. Würde ein solches Unternehmen ein Familienunternehmen sein und der Unternehmer ein hohes Interesse an Nachhaltigkeit und Sicherheit setzen, so würde er eben lieber die 10% ansteuern als sein geliebtes Unternehmen durch spekulative Spielchen zu riskieren. Darum sage ich nochmal, der Zins sorgt für Spekulationen und für einen zusätzlichen Finanzdruck bei den Unternehmen, welche dann teils zur Spekulation gezwungen werden. Der Zins sorgt für Emotionslosigkeit u. Beziehungslosigkeit zum Investment, so dass der Konflikt vorprogrammiert ist und Betrugsfälle nährt. Es ist dabei nicht so, dass ich das Kreditgeldsystem per se ablehne, sondern bin ich eher der Meinung, man sollte den Einfluss des Geldsystems minimieren, indem man versucht den Zinseffekt niedrig zu halten. Dies ist wie beim Managementkonzept Lean, wenn sich Privatbürger untereinander gegenseitig zinsfreie Kredite gewähren könnten, Warum sollten sie dann Instanzen wie Banken einschalten, was Ihnen lediglich unnütze Kosten verursacht. ----------- http://www.unternimm-die-zukunft.de
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