Meldung 09.06.2005 10:24 Übernahmefantasie beflügelt IVG Die Gerüchteküche brodelt: Börsennotierte Immobillien-Aktiengesellschaften rücken ins Blickfeld. Hintergrund ist ein sich anbahnender Bieterkampf um die Deutsche Wohnen AG, wovon auch die IVG-Aktie profitiert. Referenzobjek der Deutsche Wohnen AG Und das deutlich: Die im MDax notierten Titel gewinnen am Vormittag bis zu zwei Prozent hinzu. Gleichzeitig notiert der Nebenwerte-Index seitwärts. Übernahmespekulationen im börsennotierten Immobiliensektor kursieren schon eine ganze Weile. Erst gestern wurde die Deutsche Wohnen AG ins Gespräch bebracht. Ein Übernahmekampf um die Frankfurter Immobiliengesellschaft könnte entbrennen, schreibt das Handelsblatt unter Berufung auf Finanzkreise. Angeblich stehen die amerikanischen Investmentgesellschaften Cerberus und Fortress in den Startlöchern. Cerberus spreche bereits seit längerem mit dem Deutsche Wohnen-Vorstandschef Andreas Lehner über einen Erwerb. Auch Konkurrent Fortress prüfe einen Kauf der Immobiliengesellschaft, die rund 23.000 Wohnungen besitzt und im vergangenen Jahr einen Vorsteuergewinn von 21,3 Millionen Euro verdiente. "Wir schauen uns das an", sagte Matthias Moser, Deutschland-Chef von Fortress, dem Handelsblatt.
Die Nachricht hat die Zeitung in ihrer Online-Ausgabe bereits gestern Nachmittag veröffentlicht. Der Aktienkurs der Deutsche Wohnen AG schnellte daraufhin in die Höhe. Die Titel gewannen am Mittwoch rund 3,8 Prozent hinzu auf bis zu 190 Euro. Heute ging es weiter rauf bis auf 194 Euro, bevor Gewinnmitnahmen den Kurs wieder senkten.
Das Übernahmekarussell dreht sich kräftig Mit einem Verkauf der Deutsche Wohnen AG würde sich die Serie der Übernahmen deutscher Immobiliengesellschaften durch ausländische Finanzinvestoren fortsetzten. Cerberus erwarb im vergangenen Jahr zusammen mit Goldman Sachs vom Land Berlin die Wohnungsbaugesellschaft GSW mit knapp 66.000 Wohnungen.
Fortress kaufte die Essener Immobilienfirma Gagfah mit rund 80.000 Wohnungen für 3,5 Milliarden Euro und ist auch an der Landesentwicklungsgesellschaft Niedersachsen (Nileg) und der Agiv-Tochter Deutsche Real Estate interessiert. Die britische Investmentgesellschaft Terra Firma sicherte sich die Übernahme der E.ON-Immobilientochter Viterra.
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