"Mit dem IPO der Porsche AG hält VW "nur noch" 75% der Porsche AG Stammaktien. Der Anteil von NDS an der Porsche AG ist somit 75% x 20,1% = 15,1%. Diese 15,1% sollten ja dann eigentlich keine Sperrminorität mehr von NDS bei der Porsche AG bedeuten? Oder mache ich jetzt einen Denkfehler?"
Ja, Du machst einen Denkfehler. Die Sperrminorität des Landes NDS durch das VW-Gesetz schwindet bei Porsche keineswegs mit dem verminderten Anteil an Stammaktien der Porsche AG. Die Sperrminorität ergibt sich aus dem Anteil am VW-Konzern und aus dem Anteil nicht an der Porsche AG.
Da das Land NDS nach wie vor die Sperrminorität am VW-Konzern hat, hat sie diese ebenso auch an den Stammaktien der Porsche AG. Wohlgemerkt im Innenverhältnis.
Im Außenverhältnis, also bei Stammaktien außerhalb des VW-Konzerns, gilt nach meinem Verständnis nach wie vor die "normale" Sperrminorität. Das heißt in der Praxis: das Land NDS kann bei Abstimmungen über die Porsche AG innerhalb des VW-Konzerns die Sperrminorität ausüben - aber nicht außerhalb.
Daraus ergibt sich die Konsequenz, dass die Porsche AG eben NICHT EIGENSTÄNDIG ist, solange nicht mindestens 50% +1 Stammaktien aus dem VW-Konzern abgespalten wurden. Bisher ist es gerade mal die Hälfte. Deshalb war der IPO Muckefuck. PSE hätte für das viele Geld anstelle der Porsche-Stämme besser Panini-Bildchen gekauft.
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