zitiert der Autor den Experten Ferdinand Dudenhöffer: "Porsche wird faktisch nahezu unabhängig, denn 25% Stammaktien bei der Familie und 53 % Stammaktien im VW-Konzern sollten absichern, dass zukünftig nichts gegen die New PORSCHE geht..."
Dem kann ich nicht ungeteilt zustimmen. Zwar kann die Familie Beschlüsse gegen die Porsche AG verhindern, aber das konnte sie bisher auch schon. Insofern wäre es gemogelt zu behaupten, man gewinne mit dem IPO in der geplanten Form "die Freiheit". Die gewinnt man eben nicht, denn da ist ein Hindernis im Weg: das VW-Gesetz, der "Mühlstein um den Hals von Porsche".
Dieser Mühlstein schmälert im übrigen auch den Wert der Stammaktien, die nun ins Portfolio der Porsche SE wandern, denn diese Stämme sind ja mit den anderen untrennbar verbunden und teilen somit deren Schicksal.
Bleibt die Frage, was geschehen müsste, damit das Junctum, der "gordische Knoten" durchschlagen wird. Meiner Meinung nach müssten dazu (insgesamt) mindestens 75% plus 1 Stammaktie aus dem VW-Konzern herausgelöst werden. Über dem verbleibenden Rest hinge zwar im Innenverhältnis der Zwang des VW-Gesetzes. Im Außenverhältnis, also gegenüber den übrigen Stammaktien, würde die Sperrminorität aber nicht greifen. Es müssten also weitere 50% Stammaktien aus dem VW-Konzern herausgekauft werden. Erst dann wäre die Porsche AG wirklich "frei". Und erst dann könnte sie ihr wahres Kurspotenzial entfalten.
Das was wir jetzt erleben, ist nicht einmal eine halbe Sache. Allenfalls ein bescheidener erster Schritt. Wenn keine weiteren folgen, was das Ganze ein Sommertheater. Mehr nicht.
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