Um die Behauptung, ich hätte das Urheberrecht verletzt, zu entkräften, poste ich den zugehörigen FTD-Artikel nun mit Quellenangabe/Link. Mein Widerspruch gegen die Löschung wurde vom Mod übrigens abgelehnt, obwohl ich fast täglich FTD-Artikel ohne Link poste. Dies zeigt, dass es um die Inhalte gibt und Formgründe vorgeschoben werden.
Titel des gelöschten Postings vom 7.2.06: Vorerst kein Entkoppelung Festnetz - DSL
Denn davor haben alle Telekomunternehmen panische Angst: Der Festnetzanschluss wird gekündigt, Telefonieren unterwegs per Handy, zuhause nur DSL-flat, auch zum Telefonieren mit VOIP. Folglich "koppeln" Telekom, Acor und Hansenet den DSL-Zugang zwangsweise mit einem Festnetzanschluss. Ab 2007 jedoch will die Regulierungsbehörde auch diese Zwangskopplung untersagen. Der Telekom, die die Hälfte im Festnetz verdient, drohen drastische Umsatzeinbußen.
A.L.
QUELLE: http://www.ftd.de/technik/it_telekommunikation/44877.html
FTD, 7.2.06 » Angst vor dem Kundenwunsch « von Volker Müller
Zu Hause billig mit dem Handy telefonieren und per DSL im Internet surfen: Das ist der Traum vieler Kunden, aber der Albtraum der Telekom. Sie zögert, wo sie kann.
Die Wünsche der Kunden sind der Deutschen Telekom heilig. Ihre Bedürfnisse künftig stärker zu berücksichtigen verpflichtete sich Konzernchef Kai-Uwe Ricke erst vergangene Woche öffentlich. Nur haben Kunden manchmal andere Wünsche, als solche, die die Telekom erfüllen mag - etwa den nach einem DSL-Internetzugang, ohne zugleich einen Telefonanschluss mieten zu müssen. Darauf werden sie aber noch lange warten müssen. Über die Entkoppelung von Sprache und Daten mag der Konzern nicht reden.
Das Szenario klingt attraktiv: Zu Hause wird per Breitband-DSL im Internet gesurft und telefoniert, unterwegs mit dem Handy - der Festnetztelefonanschluss wäre überflüssig. Doch bislang gibt es in Deutschland DSL-Anschlüsse nur gekoppelt mit einer Telefonleitung.
"Die Telekom hat eine Heidenangst davor"
Käme die Entkoppelung, wären die Umsatzverluste der Telefonfirmen massiv. Heute noch erzielt die Telekom die Hälfte ihres Vorsteuergewinns mit dem Festnetz, die Zahl der Analog- oder ISDN-Anschlüsse fällt jedoch beständig. Allein 2005 sank sie in Deutschland um 4,1 Prozent auf 35,2 Millionen, während der Mobilfunk zulegt. Ein nackter DSL-Anschluss, kombiniert mit einem Mobilfunkvertrag, würde den Niedergang massiv beschleunigen.
"Die Telekom hat eine Heidenangst davor", urteilte Philipp Geiger vom Unternehmensberater Solon. Sie werde diese Entwicklung verzögern, wo sie nur könne. Und sich womöglich selbst schaden: So konnte René Obermann, Chef der Mobilfunksparte, erst nach langem, internen Drängen einen günstigen Tarif für das mobile Telefonieren zu Hause durchsetzen - Jahre nach der Konkurrenz.
Freunde im Vorstand machte er sich nicht. Als Bremser agiert dort Walter Raizner, Herr über das Festnetz: "Wir werden das Entkoppeln nicht pushen", verkündete er. Sein Gegenargument: "Der Markt ist auch ohne die Telekom in der Lage, solche Angebote zu machen." Ein Blick in die Angebotslisten der Wettbewerber zeigt das Gegenteil.
"Unsere Strategie sind Komplettanschlüsse"
Denn die Telekom steht nicht allein. Den Drang, Daten und Sprache zu trennen, vermissen Kunden ebenfalls bei Arcor oder Hansenet. Auch sie bieten nur Leitungsbündel an, Änderungen sind nicht geplant: "Unsere Strategie sind Komplettanschlüsse", verkündete ein Arcor-Sprecher. Die Hoffnung der Verbraucher ruht daher auf Matthias Kurth, Deutschlands oberstem Regulierer. Seine Netzagentur erarbeitet derzeit Regeln für eine Trennung der Leitungen. Vor Ende 2007 glaubt aber auch Kurth nicht an deren Inkrafttreten.
Leiden müssen nicht allein die Kunden. Leiden muss auch Philipp Humm, Deutschlandchef von T-Mobile. Konkurrent O2 will mit seiner Mutter Telefónica auf der Fachmesse Cebit im März einen entkoppelten DSL-Anschluss vorstellen, Humm hat dem nichts Vergleichbares entgegenzusetzen. Der Witz: Weil das O2-Telefónica-Netz nicht bis in die Haushalte reicht, mietet der Konzern für einen Spottpreis einfach das Telekom-Netz auf den letzten Metern. Humm darf das nicht.
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