Dann werden Kanzlerin Merkel und Frankreichs Staatspräsident auf dem EU-Gipfel erstmals ihre Pläne zum neuen Gesamtpaket zur Stabilisierung der Eurozone vorlegen; zentraler Bestandteil dieses Pakets wird die Neuregelung der EU-Verträge sein.
Entscheidend wir sein, wie der Markt darauf reagieren wird.
Drei Dinge halte ich für bemerkenswert: Frau Merkel ist eisern bei ihrer Linie geblieben. Man kann kaum behaupten, sie habe populistisch agiert. Sie hat im Gegenteil erkannt, dass sie den Bogen nicht überspannen und ihrem eigenen Volk nicht zuviel zumuten durfte. Und sie hat all jene auflaufen lassen, die da geglaubt haben, sie könnten Deutschland in gemeinsamer Aktion dazu nötigen, für ihre Schulden mit aufzukommen und ihnen dadurch schmerzliche Einschnitte ersparen.
Zum Zweiten hat Frau Merkel erneut die Allianz mit Monsieur Sarkozy gesucht und gewinnen können. Sarkozy wird wohl sehr genau wissen, dass es nur eine Macht gibt, die Frankreich noch beistehen kann, wenn Frankreich ins Trudeln gerät: eben Nachbar Deutschland.
Zum Dritten ist beeindruckend, wie sich das Duo sowohl über die EU-Komission mit dem Ober-Gängler und Frontmann Barroso einerseits und andererseits den in ihrem (National-)Stolz dadurch zutiefst verletzten Briten hinweggesetzt hat. Ausgerechnet den Briten, die Jahrhunderte lang die Geschicke von Ländern in aller Welt bestimmt haben. Britannia rule? Britannia rules the waves? Vorbei und vergessen. Das schmerzt!
In diesem Kontext dürfte auch manchem die Systematik der Angriffe auf den Euro klarer werden; diese Angriffe erfolgten stets aus dem anglo-amerikanischen Raum heraus und man muss keine große Fantasie besitzen, um zu erraten, welche politischen Interessen dahinter stecken. Konzediert man aber, dass uns (Deutschen) diese Interessen schaden (wollen), kann man nur hoffen, dass Frau Merkel bockelhart bleibt.
|