Analyse von Bewertungen ist das eine, was die Marktirren machen ist das andere.
Übertreibungen nach oben können länger anhalten, wie z.B. bei Amazon, als AWS noch nicht der Geldbringer war. Amazon hatte einige Jahre KGV´s von 50 bis 100 für einen Versandhandel, ohne das es noch ein Wachstumsunterbehmen war. Übertreibungen nach unten können auch länger anhalten, als du Geld hast. Ich sehe hier u.a. VW, in die ich selber investiert bin. KGV historisch niedrig und Aussichten OK, aber sie haben ein Kostenproblem und viele Werke, die nicht mehr ausgelastet sind. Nur die Fixkosten bleiben. Immer nachkaufen muss nicht erfolgreich sein.
Zu Nvidia. Wenn ich nur das KGV auf das Ergebnis von gestern rechne - 68 Cent - hochgerechnet auf das Jahr, steht Nvidia bei einem KGV von ca. 40. Da ist hoch, aber für einen Wachstumswert, der allerdings langsam an seine Wachstumsgrenze stösst, sicher nicht zu hoch. Das Unternehmen ist hochprofitabel, ca. 75% Bruttomarge, und generiert mehr als 50% Cashflow vom Umsatz - ca 16 von 30 Mrd. Dazu ist es marktbeherrschend mit einem Anteil von rund 85% der für KI Modelle benötigten Chips. Persönlich würde ich bei 90 und weniger zugreifen, bin aber schon investiert, mal sehen.
Der Nasdaq ist vor einem Monat erst ca. 15% runter und schon wieder fast 10% rauf. Generell ist immer noch sehr viel Geld im Markt und wenn ab September die Zinsen fallen, gehen viele aus Anleihen wieder in Aktien, weil Aktien dann weder höhere Erträge bringen (können).
Einen Crash sehe ich im Moment nicht, wenn nicht ein schwarzer Schwan vorbeikommt. Davon gibt es einige, die schwimmen aber im Moment brav auf dem See - Ukraine und naher Osten z.B.
Die Auswahl der Unternehmen ist entscheidend. Marktstellung, Aussichten, Cashflow sind wichtig. Microsoft, Apple, Alphabet , Nvidia sind solche Unternehmen. Die erfinden sich auch immer wieder neu, bauen neue Geschäftsfelder auf.
Schau dir diese "total langweilige" Aktie von Berkshire Hathaway an. Das Ding läuft wie der Duracell Hase. Ist halt eine Cashmaschine.
Puh, dass muss erstmal reichen.
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