Vielleicht schaust Du mal bei W:O vorbei und liest dort ein paar Seiten rückwärts. ;)
Man kann es aber auch kurz so zusammenfassen. PSI stellt seit rund 10 Jahren auf eine einheitliche Softwareplattform um, um im Unternehmen enorme Synergien (Wegfall Doppelentwicklungen u.s.w.) zu heben. Dafür werden p.a. rund 10-12 Mio Euro über die übliche Produktweiterentwicklung hinaus investiert. Die Umstellung sollte in spätestens 2 Jahren endlich abgeschlossen sein. Dann fallen diese "Sonderaufwendungen" weg und PSI kann sich endlich mal auf den Weg zu Margen machen, die für ein Softwareunternehmen üblich sind. Die einheitliche eigene Softwareplattform hilft wohl auch, Kosten für fremdbezogene Softwarelizenzen (Datenbanksoftware) in Größenordnungen zu sparen, auf den der bisher noch nicht umgestellten Bereich Energie noch läuft.
Bereits ohne diese Sondereffekte strebt PSI bereits heute eine jährliche Margensteigerung von rund 1% an. Dies wird durch Steigerung der der wiederkehrenden Lizenz-, Update- und Wartungserlöse sowie Cloud-Angebote erreicht. Hier ist PSI mit IVU vergleichbar.
Im letzten Jahr konnte die Margensteigerung nicht erreicht werden, da man Ende 2018 mit PRINS einen Wettbewerber übernommen hat und in 2019 dafür einiges an Integrationskosten angefallen war. Die Übernahme dieses Wettbewerbers war aber trotzdem strategisch gut und wichtig.
Rechne einfach mal durchschnittlich 5 bis 8% jährliches organisches Wachstum + 1% jährliche Margensteigerung, dann wird das Potential deutlich. Durch die Positionierung in wichtigen Zukunftsthemen ist aber deutlich mehr Wachstum möglich. PSI ist bei Industrie 4.0 recht weit vorn mit drin und und deren Produktionssteuerungen (Stichwort Schwarmfertigung) werden von vielen innovativen Unternehmen z.B. in der Kfz-Herstellung ( Streetscooter, e-GO) genutzt. Aber auch bei großen deutschen Kfz-Herstellung wie z.B. VW sind deren Steuerungen ein fester Bestandteil. Allein hier ist sehr viel Musik drin.
Im Bereich Energie macht PSI so schnell niemand was vor. PSI hat z.B. letztes Jahr einen Auftrag von einem Netzbetreiber übernommen, den zuvor eine Siemenstochter verkackt hat. Ähnlich war es vor ein paar Jahren schon mal in Rußland gewesen (wo Siemens zunächst über den den Preis erst mal den Auftrag geholt hatte, es dann aber nicht hinbekommen hat). Und der Ausbau der Erneuerbaren Energie wird noch viel mehr Flexibilität von den Netzbetreibern erfordern. Hier hat PSI mit den Erfahrungen im Vorreiterland Deutschland enormes Know How aufgebaut, was sich jetzt weltweit verkaufen lässt. PSI ist gerade dabei über Partner den USA-Markt anzugehen. Vielleicht sehen wir hier demnächst auch mal wieder etwas anorganisches Wachstum...
Auch über den Bereich Logistik liese sich hier viel erzählen. Lies einfach Dich einfach mal bei PSI auf der Homepage und bei W:O ein wenig ein.
Hinzu kommt das Management. Ein Faktor, den ich zunehmend mehr Gewicht bei der Auswahl meiner Aktien einräume. Wenn Du willst, dann nehme ich Dich zur nächsten HV mal mit. Dann kannst Du Dir selbst einen Eindruck verschaffen.
Ich werde hier keine Aktie verkaufen und schaue extrem entspannt in die Zukunft.
P.S. Hätte ich fast vergessen. PSI bilanziert recht konservativ und aktiviert den Entwicklungsaufwand nicht. Das sollte man im Vergleich zu anderen Werten auch nie unberücksichtigt lassen.
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