IG Markets - Rohstoffe als Wirtschaftsindikatoren 15:26 04.02.11
Düsseldorf (aktiencheck.de AG) - Der März-Future für Baumwolle hat seit Mitte Januar um knapp 30% zugelegt und am Donnerstag mit 181,22 US-Cents je Pfund den höchsten Stand seit 150 Jahren erreicht, so André Saenger, Analyst von IG Markets.
Auch der Kupferpreis befinde sich derzeit auf Rekordjagd: An der London Metal Exchange (LME) seien gestern 9.940 USD/t für den Dreimonats-Kupfer-Future geboten worden. Marktkenner würden davon ausgehen, dass der Kupfermarkt in diesem Jahr um 800.000 t unterversorgt sein werde.
Auf dem Markt für Baumwolle scheint es im laufenden Jahr ebenfalls einen Engpass zu geben, so die Analysten von IG Markets. Beim Exportweltmeister USA solle das Angebot am Ende des laufenden Erntejahres im Juli knapp werden. Wie das US-Agrarministerium mitgeteilt habe, sollten die Vorräte in den USA auf 414.000 t sinken. Weltweit würden demnach die Lagerbestände auf den tiefsten Stand seit 15 Jahren fallen. Es würden also nicht nur Spekulanten hinter dem Anstieg der Rohstoffpreise stecken.
Heute würden viele Analysten den Kupferpreis als Wirtschaftsindikator nehmen, früher habe Baumwolle diese Funktion erfüllt. Die Rechnung dahinter sei folgende: Gehe es den Leuten gut, dann würden sie neue Fernseher und Waschmaschinen kaufen; gehe es ihnen schlecht, werde als erstes an der Kleidung gespart.
Parallel zu den Rohstoffpreisen würden der DAX (Profil), EURO STOXX 50 (Profil) und der Dow-Jones-Index (Profil) seit Jahresbeginn Sprosse um Sprosse auf der Kursleiter emporklettern. Auch der japanische Nikkei-Index (Profil) habe sich im Winter 2010 im Gleichschritt zu den Rohstoffpreisen entwickelt, scheine sich derzeit aber zu konsolidieren. (04.02.2011/ac/a/m)
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