Seit Jahresanfang hat die Aktie von CANCOM um 33 % zugelegt. Seit Anfang November vergangenen Jahres ist die Performance sogar mit knapp 60 % im Pus. Freilich hat CANCOM überdurchschnittlich gute Nachrichten veröffentlicht
• Rückkaufprogramm in der eigenen Aktie - dank überdurchschnittlich guter Liquidität
• Erste Erhöhung der Guidance für 2009 und 2010
• Ankündigung einer Dividende für 2009
• Im Januar zweite Erhöhung der Guidance, weil allein der Dezember der weitaus beste Monat in der Firmengeschichte war
60 Mio. Euro hat das drittgrößte deutsche IT-Haus umgesetzt und selbst Firmengründer CEO Klaus Weinmann hat gar nicht gewusst, welche Weihnachtsgeschenke er einfahren kann. Zufall oder Fügung?
Nein, Weinmann hat in den letzten Jahren einen guten Job gemacht. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich 2002 mit ihm um die Umsatzzahlen für das Jahr gekämpft habe, als er mit den Apple-Produkten nicht gerade pünktlich beliefert worden ist. Seither hat er die Umsätze seiner Firmengruppe durch in- und externes Wachstum von 112 Mio. auf 425 Mio. Euro entwickeln können. Das EPS ist von 0,02 Euro 2004 auf 0,46 Euro für 2009 gestiegen. Für 2010 hat er eine Guidance von 0,55 Euro je Aktie angekündigt und für 2011 sollen es sogar 0,60 Euro je Aktie werden.
Es hat lange gedauert, bis die Börse die Wachstumsstory verstanden hat, aber jetzt ist der Kurs nach oben ausgebrochen, denn bei einer Bewertung von 5,16 Euro je Aktie ist CANCOM nicht einmal mit 12 % vom geplanten Umsatz des laufenden Jahres bewertet – also immer noch ein Schnäppchen. Dabei ist das derzeit gültige Umsatzziel noch bei weitem nicht das Ende der Fahnenstange, denn Weinmann hat angekündigt, pro Quartal in 2010 eine neue Firma übernehmen zu wollen, da er mit 25 Mio. Euro Liquidität zum Jahresende 2009 über eine ganz komfortable Finanzausstattung verfügt hat .
Schon geistern erste Analysen im Markt herum, dass das faire Kursziel bei 7,50 Euro zu suchen sei, so wie es z. B. Independent Research herausgegeben hat. Auch große Banken sehen eine ähnliche Bewertung auf diesem Niveau liegen, wie mir von gut unterrichteten Kreisen berichtet wird.
Daher scheint mir die Rallye noch nicht zu Ende, wenn auch bei so schnell laufenden Kursen die Gefahr einer technischen Reaktion nicht auszuschließen ist.
Christoph Martin
Chefredakteur financial.de