Der Bitcoin wird landläufig als eine Bedrohung des Staates gesehen, dem stimme ich jedoch nicht zu, denn will man den Staat "bescheißen" so kann man dies auch im heutigen System. (siehe Steuerhinterziehung a la Hoeneß, Schwarzarbeit, uvm.)
Es ist für mich nur eine Frage, inwieweit der Staat wandelbar ist und sich anpassen kann und will. Hierbei stehen Interessen der Eliten leider dagegen, welche auf dem bestehenden System ihren Profit machen und viele Menschen ausbeuten und natürlich berechtigte Angst haben, dass sie vom Ast abgesägt werden.
Wenn man wollte, könnte man mit Bitcoin ebenso Steuern eintreiben, denn wie läuft es denn im aktuellen System? Im aktuellen System müssen Unternehmen die Steuern abführen und die Konten der Unternehmen sind den Behörden bekannt.
Was hindert uns daran, dies auch beim Bitcoin so zu handhaben? So könnte jedes Unternehmen und Arbeitnehmer ein registriertes Konto in Form einer Bitcoinadresse haben mit dem Vorteil, dass alle Buchungen für die Behörden transparent und dementsprechend auch die Besteuerung "erzwungen" werden kann. Natürlich könnte man dieses System umgehen, indem man nichtregistrierte Zweitkonten nutzt, nur dies könnte man im Fiatgeldsystem ebenso tun, wenn man es wollte.
Naja und dann sind da noch Kapitalerträge. Kapitalerträge zu versteuern macht an sich wenig Sinn, weil es nur Kursgewinne und keine Zinserträge gibt, so dass der Eine gewinnt, der Andere verliert. Im aktuellen System wiederum werden Kapitalerträge versteuert, weil vor allem mit Kapital sehr viel Geld gewonnen wird. Hierbei spielen die Kursgewinne eine untergeordnete Rolle, weil sie an sich ei Nullsummenspiel sind. Viel schwerwiegender und gefährlicher sind Zinserträge, welche die Schuldner aus den zumeist unteren und mittleren Schichten belasten und die Geldgeber aus den oberen Schichten profitieren lassen. Ein wenn man will ideales Umverteilungsinstrument, was vor allem bei Niedrigzinsen richtig gut funktioniert, da nahezu kostenlos geschöpftes Geld für Zinssätze von 5% und mehr an den Kreditnehmer weiterverkauft wird. Bei dem Bitcoin ist dies nicht der Fall.
Kritiker des Bitcoin schreien natürlich auf, dass es ohne Kredite und Vorausfinanzierung keine funktionierende Ökonomie gibt. Nungut, sicherlich hat der Kredit auch seine positiven Seiten, wiederum bin ich nicht der Meinung, dass dies nicht auch durch andere Mechanismen bewältigt werden kann. Fakt aber ist, dass ein Kreditsystem mit dem Bitcoin kaum durchsetzbar ist, weil die Sache am Zins scheitert, weil einfach die nachgeschossene Bitcoinmenge vorbestimmt ist. D.h. eine Bank, welche Kredite vermittelt, wird regelmäßig Zahlungsausfälle erleben, weil eben keine Zentralbank plötzlich mal paar hundert Milliarden an Liquidität bereitstellen kann.
Also ich sehe die Probleme des Staates eher hausgemacht aber nicht obligatorisch.
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