Naja, das mit dem Einstieg in die Immo-Finanzierung ist nicht brandneu, das konnte ich hier im örtlichen Markt schon vor zwei, drei Monaten sehen, speziell im Segment private Baufinanzierung 250k + X. Jetzt wird es wahrscheinlich nochmal groß rausposaunt, weil alle sagen, maddin, zeig uns was von deinem künftiges geschäftsmodell, nur mittelstandsbank und deutschland + polen ist zuwenig.
immofinanzierung allein ist es auch nicht, aber sollen die ruhig mal machen. Das Geschäft ist margenschwach, aber (wenn man bestimmte beleihungsgrenzen nicht überschreitet und vor allem die finger von vollfinanzierungen läßt) ziemlich idioten- und ausfallsicher. da soll ihm die EZB ruhig bei zuschauen. Im Idealfall kann man eine Zehnjahres - Annuität im Immo - Bereich komplett automatisiert abwickeln, wenn das Darlehen mal unterschrieben ist - was im klartext heißt, dass die chose nicht sehr personalintensiv ist. und die anbahnung des darlehens selbst ist mehr eine frage der werbung und des zinssatzes im vergleich zur konkurrenz - die verträge sind durch und durch standardisiert, da braucht man zumindest für die klassischen privaten Finanzierungen bis zu einer gewissen größenordnung keine teuren finanzierungs- und vertragsspezialisten. solides sockelgeschäft eben.
die ganzen sprüche über das dichteste filialnetz usw. waren sowieso immer suspekt - das ist im internetzeitalter in erster linie ein kostenfaktor, filialen und bankbeamte an jeder straßenecke braucht man in erster linie mal für die, ähem, internetfernen bevölkerungsschichten. der edelkundschaft im privatkundenbereich, bei denen persönliches bauchpinseln notwendig ist, ist es wurscht, ob es 1 Km oder 20 Km bis zur nächsten filiale ist. die müssen da auch nicht jede woche hin. das doppelzuständigkeiten-massaker ist jedenfalls noch lange nicht abgeschlossen.
privatkundengeschäft straffen und ausbauen und zugleich filialnetz ausdünnen + personalabbau mag sich widersprüchlich anhören, muss es aber nicht sein. die eurohypo scheint teilweise immer noch ein paralleluniversum zu sein, ich sehe es grade bei einer treuhandgeschichte, bei der ein teil einer finanzierung von der eurohypo und ein teil von der coba-mutter stammt - die kriegen das erst im zweiten anlauf gebacken, weil anscheinend in puncto interne vernetzung und entscheidungskompetenzen immer noch viel zu viel doppelzuständigkeiten laufen. am besten einen rauswerfen, dann gibts nur einen entscheider, die sache klappt im ersten anlauf, es geht schneller, man muß nicht bei den kunden nachfragen, und alle - außer das arme schwein, das betriebsbedingt gekündigt wird - sind happy.
dacapos pommesbuden-postings habe ich inzwischen auch gelesen, sehr unterhaltsam, aber man siehts mal wieder: fundamentaldaten, trendkanäle usw: manche sind zahlenresistent, da kann man schreiben was man will. seufz, ich muß jetzt zurück in meine persönliche aktenhölle ...
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