Investoren stecken ihr Geld in Aktien und hoffen auf hohe Erträge. Die Bewertungen wähnen sie auf ihrer Seite. Der Angstindex, der angibt, mit welchen Schwankungen Investoren in den kommenden Wochen rechnen, ist in Europa (VStoxx und VDax) und den USA (VIX) auf den niedrigsten Stand seit Ausbruch der Finanzkrise gefallen.Das sind gute und schlechte Signale zugleich. Gut, weil sie zeigen, dass die Vertrauenskrise, als 2012 noch Anleger mit einem Auseinanderbrechen des Euros gerechnet haben, wohl überstanden ist. Schlecht, weil so viel Euphorie an den Aktienmärkten meist kein gutes Omen ist. Die Psychologie der Börse schwankt zwischen Gier und Angst, und beide sind schlechte Anlageberater.Nervosität ist derzeit out. Auch professionelle Investoren nehmen so viel Risiko wie seit Jahren nicht mehr. Das zeigen etwa Daten von Bank of America Merrill Lynch In den ersten Jänner-Wochen ist so viel Geld in Aktienfonds in den USA veranlagt worden wie seit Beginn der Krise nicht mehr. Ähnliches gilt für Schwellenländer-Aktienfonds. Die Aktienstrategen von HSBC sprechen bereits von der "Rückkehr der Privatanleger". Anleger müssen sich damit eines im Klaren sein. Es ist heute deutlich schwieriger Aktien mit einem "Abschlag" zu finden. Das zeigen auch Daten von Morningstar. Demnach handelt der Gesamtmarkt bereits zum "fairen Wert", sollte also keine Aufwertung wegen einer allzu günstigen Bewertung erfahren. Für Investoren heißt das: die Renditen der vergangenen Wochen lassen sich immer schwieriger wiederholen, ohne dass die Aktien überbewertet sind. Zwar sind auch Anleihen eine sehr teure Angelegenheit, aber das alleine macht Aktien noch nicht attraktiv.
Good Trades
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